Perspektivwechsel

Hallo zusammen,

heute stelle ich noch eine interessante und lustige therapeutische Geschichte vor. Es geht um zwei Menschen, die etwas von verschiedenen Seiten betrachten.

Eine Frage der Perspektive.

Sherlock Holmes und Doktor Watson gingen zusammen zum Campen. Sie verbrachten einen wundervollen Tag in der freien Natur und wanderten durch die hügelreiche Landschaft.

Als es dämmerte errichteten sie ihr Zelt. Nachdem sie ein köstliches Mahl zubereitet und aufgegessen hatten, fielen sie beide müde in den Schlaf.

Sehr früh in der Nacht wachte Holmes auf, grunzte etwas und weckte seinen Assistenten mit einem leichten Stoß in die Rippen.

„Watson“ sagte er. „Öffne schnell die Augen und schau hinauf zum Himmel. Was siehst du?“

Watson erwachte schlaftrunken.

„Ich sehe Sterne, Holmes.“ antwortete er. „Unendlich viele Sterne.“

„Und was sagt dir das, Watson?“ fragte Holmes.

Watson dachte für einen Augenblick nach.

„Tja Holmes, das sagt mir, dass dort draußen ungezählte Sterne und Galaxien sind und wahrscheinlich Tausende von Planeten. Ich nehme deshalb an, dass doch eine ganze Menge gegen die Theorie spricht, dass wir allein im Universum sind. Ich schau hinauf in den Himmel und fühle mich demütig angesichts dieser unendlichen Weiten. Und was sagt es dir?“

„Watson, du bist ein Narr!“ rief da Holmes. „Mir sagt es, dass jemand unser Zelt gestohlen hat!“

                               Joseph O’Connor, Buch „Extraordinary Solutions For Everyday Problems“

Wir sind alle verschieden, haben ungleiche Erfahrungen im Leben gemacht  und können ein und dasselbe Thema von unterschiedlichen Seiten betrachten. Das hat ein großes Potenzial, wenn wir vor einer Aufgabe stehen, die wir allein zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewältigen können.

Es ist so, als ob jeder von uns ein Schlüssel in der Hand hält, aber der passt nicht zu unserem „Schloss“, sondern zu einem von jemandem anderen, um bei dieser Person etwas aufzuschließen, zu bewirken, zu lösen.

Wenn wir das immer in unseren Beziehungen berücksichtigen, dann können wir sehr viel davon gewinnen. Stellt euch vor, ihr teilt eure Fragen, Zweifel, Erwartungen oder Sorgen mit einer anderen Person, die euer Thema von einer anderen Seite ansehen kann und vielleicht den benötigten Schlüssel von eurem „Schloss“ hat. Solche Gespräche werden euch helfen, das Anliegen von einer anderen Perspektive zu sehen und eventuell eine Lösung für diese Aufgabe zu finden.

Es muss nicht unbedingt beim ersten Mal passieren, aber ihr versteht dabei auch selbst die Aufgabe oder ein Problem besser. Nutzt eure Mitmenschen, die meisten davon werden euch gerne etwas Zeit und Aufmerksamkeit schenken, wenn ihr um einen Rat bittet. Das wird auch eure Beziehungen guttun, da die Menschen bestimmt Aufmerksamkeit und ihren Expertenauftritt genießen werden. Natürlich gibt es Möglichkeit eine professionelle Hilfe zu holen und dafür einen Coach, Therapeuten oder Trainer zu engagieren, es wird aber schon nicht mehr umsonst sein.

Euer Roman

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Über Roman Mendelev

vom Konflikt über Diplomatie zum Frieden
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