Kriterien für die psychische Gesundheit nach A. Ellis

Hallo zusammen,

heute möchte ich euch ein Modell über die psychische Gesundheit und die Reife eines Menschen vorstellen. Es geht um 13 Kriterien für die psychische Gesundheit von Albert Ellis. Dazu kommen meine Kommentare und ein tolles Video.

Albert Ellis war ein US-amerikanischer Psychologe und Psychotherapeut. Er entwickelte einen psychotherapeutischen Ansatz – die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT). Ein besonderes Kennzeichen und Alleinstellungsmerkmal der REVT ist ihre starke philosophische Neigung.

13 Kriterien für die psychische Gesundheit

1. Berücksichtigung der eigenen Interessen.
Vernünftige und emotional gesunde Menschen haben normalerweise zuerst persönliche Interessen und stellen sie zumindest geringfügig über die Interessen anderer Menschen. Sie opfern sich bis zu einem gewissen Grad für diejenigen, die ihnen wichtig sind, aber nie ganz.

2. Soziales Interesse.
Soziales Interesse ist rational und eigentlich ein persönliches Interesse, da die meisten Menschen sich dafür entscheiden, in sozialen Gruppen oder in der Gesellschaft zu leben. Wenn sie weder die Moral, noch die Rechte anderer nicht respektieren und nicht zum sozialen Überleben beitragen, ist es unwahrscheinlich, dass sie eine Welt schaffen können, in der sie selbst bequem und glücklich leben können.

3. Selbstverwaltung.
Gesunde Menschen neigen dazu, Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen und gleichzeitig lieber mit anderen zusammenzuarbeiten. Sie benötigen nicht oft Hilfe oder Unterstützung von anderen, obwohl nehmen sie ab und zu gern an.

4. Hohe Toleranz für Frustration.
Rationale Menschen geben sich und anderen das Recht, falsch zu liegen, Fehler zu machen. Selbst wenn sie ihr eigenes Verhalten oder das Verhalten anderer Menschen nicht mögen, neigen sie nicht dazu, sich selbst und andere direkt zu verurteilen.

5. Flexibilität.
Gesunde und reife Menschen sind flexibel, veränderungsbereit, nicht fanatisch und pluralistisch in ihren Ansichten zu anderen Menschen. Sie legen keine festen Regeln für sich selbst oder für andere fest.

 6. Akzeptanz der Unsicherheit.
Gesunde Menschen neigen dazu, die Idee zu erkennen und zu akzeptieren, dass wir in einer Welt der Wahrscheinlichkeit und des Zufalls leben, in der absolute Gewissheit nicht existiert. Sie erkennen, dass das Leben in einer so unsicheren Welt faszinierend und aufregend ist. Sie mögen Ordnung, aber sie benötigen kein genaues Wissen darüber, was die Zukunft ihnen bringen wird und was mit ihnen geschehen wird.

7. Hingabe für kreative Aktivitäten.
Die meisten Menschen fühlen sich gesünder und glücklicher, wenn sie sich vollständig in etwas außerhalb von sich selbst vertiefen und mindestens ein starkes kreatives Interesse verspüren, dass einen bedeutenden Teil ihres Lebens um diese Tätigkeit organisieren. 

8. Wissenschaftliches Denken.
Diese Menschen streben danach objektiver, realistischer und wissenschaftlicher zu denken. Sie können Gefühle tief fühlen und beeinflussen, sie können ihre Emotionen und Handlungen regulieren, indem sie über sie nachdenken und Konsequenzen ihres Verhaltens dahingehend bewerten, inwieweit das zur Erreichung kurzfristiger und langfristiger Ziele beiträgt. 

9. Selbstakzeptanz.
Gesunde Menschen sind normalerweise froh, dass sie am Leben sind und lieben sich schon dafür, dass sie leben und es genießen können. Sie beurteilen ihren inneren Wert nicht an eigenen externen Errungenschaften oder daran, was andere über sie denken.

10. Risikobereitschaft.
Emotional gesunde Menschen neigen dazu, Risiken einzugehen und zu versuchen, das zu tun, was sie wollen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Misserfolgs hoch ist. Sie sind mutig, aber nicht rücksichtslos.

11. Verzögerter Hedonismus.
Gut angepasste Menschen streben normalerweise sowohl nach den Freuden des gegenwärtigen Augenblicks als auch nach den Freuden des Lebens, die die Zukunft verspricht. Sie schließen selten die Augen vor zukünftigen Verlusten, um kurzfristige Gewinne zu erzielen. Sie sind hedonistisch, das heißt, sie streben nach Glück und vermeiden Schmerzen, aber sie geben zu, dass sie noch einige Zeit leben werden und deshalb nicht nur an heute, sondern auch an morgen denken sollen und keine Besessenheit haben alle Bedürfnisse und Wünsche sofort zu befriedigen.

12. Anti-Utopismus / Non-Utopismus
Gesunde Menschen halten es für selbstverständlich, dass Utopie unerreichbar ist und dass sie niemals alles bekommen können, was sie wollen oder alles loswerden können, was weh tut. Sie versuchen nicht unrealistisch für totales Glück, Perfektion und Freude zu kämpfen oder für die völlige Abwesenheit von Angst, Depression, Selbstgefälligkeit und Grausamkeit.

 13. Verantwortung für eigene emotionalen Zustände.
Gesunde Menschen übernehmen einen Großteil der Verantwortung für ihre emotionalen Probleme auf sich selbst, anstatt andere oder soziale Bedingungen für ihre eigenen selbstzerstörerischen Gedanken, Gefühle und Handlungen verantwortlich zu machen.

Ich finde diese Kriterien sehr wichtig für reife und gesunde Persönlichkeit, aber es gibt auch mehrere andere Meinungen. Siehe z.B. diesen Artikel.

Mit der These Nummer 12 bin ich nicht ganz einverstanden, da ich die Meinung vertrete, dass man auf diesem Gebiet viel tun kann und dafür lohnt sich auch Zeit, Mühe und Energie zu investieren. Das zeigt, dass ich nach A. Ellis nicht ganz gesund bin… 🙂

Hier habe einige tolle Empfehlungen in einem Video. Damit kann man schon viel machen.

Liebe Grüße

Euer Roman

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Über Roman Mendelev

vom Konflikt über Diplomatie zum Frieden
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