Therapeutische Geschichten

Hallo zusammen,

ich will heute noch eine Richtung für meiner Beiträge einschlagen. Es geht um Lehrgeschichten/therapeutische Geschichten.

Seit den Uhrzeiten ist das Geschichtenerzählen eine phantastische Möglichkeit, um alte Weisheiten und Denkanstöße weiterzugeben. Bis heute hat diese Methode nichts von seinem Zauber verloren. Ich habe es selbst mehrmals erlebt, als Zuhörer und auch als Erzähler.
Auch für Erwachsene sind Weisheitsgeschichten wertvolle Begleiter in ihrem Leben. Eine Geschichte kann oft mehr zum Nachdenken verhelfen als eine Beratung oder ein Ratschlag.

Es gibt auch eine Methode in der Psychotherapie, die Geschichten als therapeutische Technik einsetzt. Sie heißt „Storytelling“. Das Wissen wird in Form einer Metapher weitergegeben. Oder auch gibt es im Orient noch alte Geschichtenerzähler, die zum Teil als Anhänger des Sufismus gelten und ihre Weisheiten mit Hilfe solche Geschichten überliefern.

Die erste Geschichte ist:

Ein Bild vom Frieden

Es war einmal ein König, der schrieb einen Preis im ganzen Land aus: Er lud alle Künstler ein, den Frieden zu malen und das beste Bild sollte eine hohe Belohnung bekommen.

Die Künstler im Land machten sich eifrig an die Arbeit und brachten dem König ihre Bilder. Aber von allen Bildern, die gemalt wurden, gefielen dem König nur zwei. Zwischen denen musste er sich nun entscheiden.

Das erste war ein perfektes Abbild eines ruhigen Sees. In dem See spiegelten sich die malerischen Berge, die den See umrandeten und man konnte jede kleine Wolke im Wasser wiederfinden. Jeder, der das Bild sah, dachte sofort an den Frieden.

Das zweite Bild war ganz anders. Auch hier waren Berge zu sehen, aber diese waren zerklüftet, rau und kahl. Über den Bergen jagten sich am grauen Himmel wütende Wolkenberge und man konnte den Regen fallen sehen, den Blitz aufzucken und fast auch den Donner krachen hören. An dem einen Berg stürzte ein tosender Wasserfall in die Tiefe. Keiner, der das Bild sah, kam auf die Idee, dass es hier um den Frieden ging.

Aber der König sah hinter dem Wasserfall einen winzigen Busch, der auf der zerklüfteten Felswand wuchs. In diesem kleinen Busch hatte ein Vogel sein Nest gebaut. Dort in dem wütenden Unwetter an diesem unwirtlichen Ort saß der Muttervogel auf seinem Nest ? In perfektem Frieden.

Welches Bild gewann den Preis?

Der König wählte das zweite Bild und begründete das so: „Lasst Euch nicht von schönen Bildern in die Irre führen: Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme und keine Kämpfe gibt. Wirklicher Frieden bringt Hoffnung und heißt vor allem, auch unter schwierigsten Umständen und größten Herausforderungen, ruhig und friedlich im eigenen Herzen zu bleiben.“                                                                                                                          (Verfasser leider unbekannt)

Euer Roman

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Über Roman Mendelev

vom Konflikt über Diplomatie zum Frieden
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