Wie man in den Wald hineinruft…

Hallo zusammen,

heute präsentiere ich euch noch eine schöne Geschichte. Der Autor ist leider unbekannt und ich habe sie mit eigenen Worten etwas umgeschrieben.

Wie man in den Wald hineinruft…

Vor den Toren einer Stadt saß einmal ein alter Mann. Jeder, der in die Stadt wollte, kam an ihm vorbei.

Ein Mann hielt an und fragte den Alten: „Sag, wie sind die Menschen hier in der Stadt?“

„Wie waren sie denn dort, wo du zuletzt gewesen bist?“, fragte der Alte zurück.

„Toll. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Sie waren freundlich, großzügig und stets hilfsbereit.“

„So etwa werden Menschen auch hier sein.“

Dann kam ein anderer Fremder zu dem alten Mann.

Auch er fragte: „Sag mir, wie sind so die Menschen in dieser Stadt?“

„Wie waren sie denn dort, wo du zuletzt gewesen bist?“, fragte der alte Mann.

„Schlimm. Sie waren gemein, unfreundlich, keiner half dem anderen.“

„So, fürchte ich, werden sie auch hier sein.“

Die Geschichte gefällt mir, weil es um ein interessantes Thema „Erwartungen“ geht. Da sehen wir, dass die Menschen mit verschiedenen Erwartungen in die Stadt gehen. Der alte Mann hilft ihnen die nur zu verfestigen. Ich denke, dass jeder Mensch die Welt durch die Brille seiner vergangenen Erfahrungen sieht. Und je „dunkle“ die Brille ist, desto verzerrter ist auch das Bild.

Nach meiner Meinung ist es effektiver etwas Positives in die neuen Begegnungen zu projiezieren als etwas Unangenehmes. Der erste Fall kann schon mit einer Enttäuschung enden. Beim zweiten Fall wird man viel ehe anfangen an einen Konflikt und an damit verbundenes Leiden zu denken und sich zu quälen. Manchmal wird in diesem Zusammenhang auch von einer selbsterfüllenden Prophezeiung gesprochen.

Wie sieht ihr das?

Euer Roman

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Über Roman Mendelev

vom Konflikt über Diplomatie zum Frieden
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