Wie erwachsen bin ich wirklich?

Hallo zusammen,

heute möchte ich gern noch einmal zum Thema eine reife Persönlichkeit schreiben. Ich stelle euch wieder ein Modell mit mehreren Aspekten vor und wir versuchen gemeinsam uns damit auseinander zu setzen. Dazu kommen ein tolles Video und meine Kommentare.

Zu meinem letzten Artikel (mit Modell von A. Maslow) gab es doch hin und wieder Fragen zu verschiedenen Aspekten seiner Theorie. Was genau die bedeuten, wie man die genau interpretieren kann und andere. Jetzt biete ich euch eine andere Sichtweise von einer russischen Psychologin Galina Orlova an. Sie stellte auch eine Liste von Aspekten oder Fähigkeiten einer reifen/erwachsenen Persönlichkeit zusammen, aber sie zeigt eine andere Perspektive und geht damit mehr ins Detail.

Bevor wir mit den Fähigkeiten beginnen, möchte ich noch etwas klarstellen. Es geht um eine Meinung einer Psychologin, die mir gefällt, aber es ist nicht in Stein gemeißelt und nicht die letzte Instanz.

Dazu ein passendes Video:

Und jetzt versprochene Fähigkeiten einer erwachsenen Persönlichkeit:

1. Die Fähigkeit zu warten und das geduldig zu ertragen.

2. Die Fähigkeit und Bereitschaft Fragen zu stellen, offen und ehrlich eigene Bedürfnisse und Wünsche zu erklären. Die Fähigkeit, diese Frage oder Anfrage zu diskutieren, ohne auf Emotionen und Manipulationen zurückzugreifen

3. Die Fähigkeit, eine Ablehnung zu akzeptieren: Das Recht eines anderen, „Nein“ zu sagen, ohne ihn nach Gründen und Ausreden zu fragen. Auch das Recht, selbst Nein zu anderen zu sagen, ohne sich zu entschuldigen oder ihnen zu erklären.

4. Die Fähigkeit, Nein zu sagen und dabei die eigenen Interessen, Grenzen, Bedürfnisse, Ansichten und Werte zu beachten. Auch das Recht, Nein zu sagen, ohne sich zu entschuldigen oder etwas zu erklären.

5. Die Fähigkeit, Fehler zu machen, Fehler zu akzeptieren, daraus Schlussfolgerungen für die Zukunft zu ziehen und dabei Lebenserfahrung zu sammeln.

6. Die Fähigkeit, das Wichtige und das Nützliche, von dem Unwichtigen und dem Zweitrangigem zu unterscheiden. Priorisieren.

7. Die Fähigkeit, Verantwortung für die eigenen Gefühle, Gedanken und Handlungen zu übernehmen. Ohne andere zu beschuldigen und sie korrigieren zu wollen. Das heißt: nicht ich wurde von jemandem beleidigt, sondern ich traf die Entscheidung, mich beleidigt zu fühlen. Ich hatte das Recht, dieses Verhalten zu ignorieren oder die Beleidigung anzunehmen. Ich entschied mich beleidigt zu sein. Das ist meine Wahl. 100 % Verantwortung.

8. Die Fähigkeit zu vergeben, andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind; ohne den Wunsch, sie neu zu gestalten oder zu reparieren.

9. Übernahme der Verantwortung für Ereignisse im eigenen Leben ohne Anforderungen und Erwartungen der anderen.
Es geht mich nicht an: Was oder wie sind die anderen Menschen. Meine Sache ist, was oder wer ich selbst bin. Ich selbst zu sein oder nicht, etwas zu erreichen oder auf die Hilfe anderer zu warten, Ziele zu setzen und zu ihnen zu gehen oder sich zu deprimieren, ist alles meine Entscheidung. Ich kann jede beliebige Wahl treffen und habe immer 100% Verantwortung dafür. Ich habe auch das Recht, alle möglichen Strategien in meinem Leben auszuprobieren.

10. Die Fähigkeit, die Gefühle, Stimmungen und Wünsche anderer Menschen zu verstehen und die Fähigkeit, deren Bedürfnisse und meine Unähnlichkeit zu ihnen zu respektieren.

11. Die Fähigkeit, die Lebensrealität anzunehmen, ohne Menschen, Illusionen und „magische“ Fantasien zu idealisieren.

12. Die Fähigkeit, die Folgen meiner eigenen Handlungen, Gedanken und Gefühle vorauszusehen und dafür Verantwortung übernehmen.

13. Bewusstsein: Verständnis der wahren Motive eines Menschen im Verhältnis zu anderen, die Fähigkeit, diese Motive ehrlich auszusprechen, sie offen zu erklären und sie in Form von Anfragen oder Fragen an eine andere Person auszudrücken, ohne dabei Menschen manipulieren zu wollen.

14. Die Fähigkeit, aus einer bestimmten Situation bestimmte Schlussfolgerungen zu ziehen. (Ohne eine Verallgemeinerung der Erfahrung in Form von „immer“, „überall“, „alle“, „nie“, „niemand“, „nirgendwo“).

15. Die Fähigkeit, auf Augenhöhe mit anderen Menschen zu sein: ohne Lob und Mitleid.

16. Die Fähigkeit, sich selbst unabhängig zu bewerten (stabiles, unabhängiges, von den Meinungen andere Menschen, Selbstwertgefühl), das Fehlen der Notwendigkeit „allen zu gefallen“.

17. Die Fähigkeit, sich selbstständig zu bestärken und zu ermutigen, ohne von einem Bedeutenden anderen abhängig zu sein.

Als ich sie alle mir zum ersten Mal durchlas, dachte ich: „Klasse, ich habe die alle!“ Später, als ich mir die genauer ansah, dann wurde mir bewusst, was ich hundertprozentig hatte und was nicht… Und dafür habe ich meine ganze Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit gebraucht.

Mich würden eure Meinungen zu diesem Thema interessieren. Wie sieht ihr das?

Euer Roman

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Über Roman Mendelev

vom Konflikt über Diplomatie zum Frieden
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