Das Wertequadrat nach Paul Helwig

Hallo zusammen,

heute stelle ich euch ein Modell vor. Es geht um „Das Wertequadrat“ nach Paul Helwig. Ich habe für euch ein Video und einige meine Gedanken zum Thema vorbereitet.

Das Wertequadrat kann als praktisches Tool dienen, um Konfliktgespräche professionell zu führen. Überlegt euch welche Qualität, Tugend oder Eigenschaft euch an der Person aufregt, z.B. die Gefühlsduselei oder die chaotische Arbeitsweise. Wenn ihr die kennt, könnt ihr so ein Wertequadrat erstellen und auf einmal sieht ihr, dass es eine Übertreibung einer Tugend ist. Und es ist nicht der Mensch schlecht oder böse ist, sondern eine Eigenschaft in seinem Verhalten, die in dieser Situation etwas übertrieben zum Vorschein gekommen ist. Hier ist ein Beispiel:

Nehmen wir an, ihr habt in eurem Umfeld irgendjemanden, der keine Grenzen in seiner Suche nach Nähe kennt. Der freut sich sehr euch zu sehen, will überall mit euch sein, euch berühren und umarmen. Manchmal ist es in Ordnung, aber nicht immer. Stellt euch vor, ihr könnt so ein Wertequadrat erstellen, dann könntet ihr diesen Menschen etwas besser verstehen, was da gerade aus dem Ruder läuft. Eventuell werdet ihr dann die Person nicht gleich hart zurückweisen, sondern erklären, was die Sache ist. Wahrscheinlich wird diese Person euch dankbar sein und ihr habt einen Konflikt weniger.

Das Wertequadrat zeigt auf, welche Schwestertugend zu stärken bzw. zu entwickeln ist. In unserem Fall wäre das die Distanzwahrung. So kann im Konfliktgespräch eine konkrete Entwicklungsrichtung aufgezeigt werden.

Nach meiner Meinung, das Wertequadrat nach Paul Helwig zeigt auch auf, dass es zu jeder menschlichen Tugend eine Gegenqualität gibt und die auch genauso zu einer Persönlichkeit gehört wie die positive Eigenschaft.
Ich bin mir sicher, dass wir alle Facetten von unterschiedlichen Eigenschaften in uns haben, die in verschiedenen Situationen zum Vorschein kommen. Im Beispiel oben gehen wir von Distanzlosigkeit über Kontaktfreude und Distanzwahrung zu Verschlossenheit. Oft sind die uns bewusst, manchmal nicht, aber die sind da und werden in unserem Verhalten sichtbar.
Dieses Modell hilft uns auch an sich selbst zu arbeiten. Durch das Bewusstwerden diese Eigenschaften können wir unser Verhalten optimieren und in Zukunft besser steuern.

Es ist wichtig zu verstehen, in jeder „negativen“ Eigenschaft gibt es einen „positiven“ Kern. Da ist nur des Guten zu viel geworden. Die Eigenschaften, die wir nicht kennen, nicht mögen oder die wir uns verbieten, werden zum Vorschein kommen, damit die vom Verstand als wirklich Unsere angenommen werden können.

Euer Roman

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Über Roman Mendelev

vom Konflikt über Diplomatie zum Frieden
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