Die 5 Freiheiten nach Virginia Satir

Hallo zusammen,

heute stelle ich euch ein Modell einer US-amerikanischen Psychotherapeutin Virginia Satir vor. Sie glaubte, dass die Menschen das, was ihnen zu erfüllen bestimmt ist, auch erfüllen können; dass sie ihre Fähigkeiten auf positivere, effektivere Weise nutzen und sich mehr Möglichkeiten erschließen können, zu mehr Freiheit und größerer persönlicher Kraft zu gelangen. Dazu kommen meine Kommentare und ein schönes Video.

Wir reden über 5 Freiheiten nach Virginia Satir, die ich für sehr wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung  halte. Die werden ausführlicher in dem Buch „Kommunikation, Selbstwert, Kongruenz – Konzepte und Perspektiven familientherapeutischer Praxis“ beschrieben.

1) Die Freiheit zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist – anstatt das, was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.

Wir können die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt lenken und versuchen eigene Gedanken aus der Vergangenheit und der Zukunft in die Gegenwart zu holen. Wir können uns in einen neutralen Beobachter verwandeln und achtsam durch das Leben gehen. Wir können den gegenwärtigen Moment auf uns wirken lassen, ohne sofortige Beurteilung und Verwerfung, da diese Realität uns nicht gefällt und wir haben etwas Besseres erwartet. Das raubt uns viel Energie und entfernt von uns selbst und von der Problemlösung. Der innere Widerstand gegen die Realität habe ich in diesem Artikel ausführlich beschrieben.

2) Die Freiheit, das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke – und nicht das, was von mir erwartet wird.

Uns wird überall gesagt, man soll authentisch sein und sich öffnen, aber in Wirklichkeit ist es für viele Menschen unangenehm, wenn einer sich offenbart oder Gefühle zeigt. Die Gefühle und auch wahre Gedanken werden versteckt und wenn überhaupt, dann nur dem engen Familienkreis offenbart. Andererseits, wie erfahren die anderen Menschen, was ich fühle, denke und möchte? Jede Person empfindet die Welt unterschiedlich und hat ihre eigenen Meinungen, Ansichten, Ideen und Wünsche. Ich denke, wenn jeder ausspricht, was er denkt, fühlt und will, gewinnt unsere Welt an Vielfältigkeit, Erfahrung und Kreativität. Wenn jeder nur das sagt, was von ihm erwartet wird, werden wir uns nur sehr langsam entwickeln.

3) Die Freiheit zu meinen Gefühlen zu stehen – und nicht etwas anderes vorzutäuschen

Diese ist eine der Freiheiten von Virginia Satir, die vielen von uns am unbekanntesten ist, weil uns niemand beigebracht hat, zu identifizieren, was wir fühlen. Es sollte auch bedacht werden, dass jede der Emotionen wichtig ist, sie zeigt uns etwas. Wir sollten sie nicht blockieren, da dies uns daran hindert, unser Wissen über uns selbst zu vertiefen.

Die emotionale Welt, die jeder von uns in sich trägt, ist eine Landkarte, die uns nicht nur hilft, zu erkennen, wer wir sind, sondern auch anderen hilft, mit uns gut auszukommen. Denn wenn wir nicht wissen, wie andere sich fühlen, können wir kaum angemessen auf die Beziehungen reagieren, die wir aufbauen wollen, und umgekehrt.

4) Die Freiheit, darum zu bitten, was ich brauche – anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.

Wir können nicht darauf warten, dass Gelegenheiten und Menschen an unsere Tür klopfen. So können wir lange warten und eventuell umsonst. Wir haben die Freiheit, um etwas zu bitten und nachzufragen.

Oft können Menschen aufgrund von irgendwelchen Unsicherheiten nur dann handeln, wenn sie eine Erlaubnis oder Einladung erhalten. Es ist, als ob sie sich nicht für etwas entscheiden könnten, weil ihnen jemand dieses Recht genommen hätte. Obwohl dies in ihrer Kindheit vielleicht noch ganz vernünftig wäre (hängt von Eltern ab), ist es nie zu spät, aufzuwachen und eigene Stimme zu erheben, um sich selbst sichtbar zu machen.

Sobald wir wissen, wer wir sind, was wir fühlen und wie wir es manifestieren können, wäre der nächste Schritt, es auszudrücken und dann in die Welt zu gehen und die Chance zu nutzen. Wenn wir etwas brauchen, dann haben wir das Recht darum zu bitten, damit auch andere wahrnehmen können, dass wir eine Unterstützung benötigen.

5) Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen – anstatt immer nur auf „Nummer sicherzugehen“ und nichts Neues zu wagen.

Die letzte der Freiheiten ist mit dem Risiko verbunden, unsere Komfortzone zu verlassen, die sich nicht nur oft als zu klein und ungemütlich erweist, sondern auch als Zuflucht von der äußeren Welt.

Wenn wir wachsen wollen, wenn wir vorankommen wollen, besteht die einzige Möglichkeit darin, zu handeln und die Verantwortung für die Folgen unseres Handelns zu übernehmen. Solange wir dieses Sicherheitsgefühl nicht aufgeben und keine Unsicherheit erleben, können wir uns nicht weiter kennenlernen.

Wie wir sehen können, sind die 5 Freiheiten von Virginia Satir ein Lied des Selbstwertgefühls, eine Reihe von Aussagen, die uns ermutigen, über unseren persönlichen Wert und über die Authentizität unserer Beziehungen zu anderen nachzudenken. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt und wird wahrscheinlich ständig auf der Stelle treten.

Euer Roman

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Über Roman Mendelev

vom Konflikt über Diplomatie zum Frieden
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