Der Joker für herausfordernde Situationen

Hallo zusammen,

heute stelle ich euch einen Gastbeitrag vor. Der ist von einer meinen Kollegin Carolyn Litzbarski, die sich erfolgreich auf den Gebieten Wachstum, Selbstvertrauen und Persönlichkeitsentwicklung spezialisiert. Im Artikel geht es um das Thema Kommunikation und 3 Strategien, um die zu verbessern.

Der Joker für herausfordernde Situationen – Kommunikation

Ob in der Familienberatung, Paarberatung oder im Einzelcoaching, immer wieder stoße ich auf diesen roten Faden, der sich durch nahezu alle belastenden Themen meiner Kund*innen durchzieht. Diesen roten Faden entdecke ich immer wieder, egal ob es sich dabei um Situationen in der Familie handelt, in der Partnerschaft oder im Beruf.

Es geht ganz oft um Kommunikation – und zwar jede Form der Kommunikation, auch die nonverbale! Kann Kommunikation dann nicht im Umkehrschluss die Lösung sein für die meisten Themen?

In dem folgenden Beitrag möchte ich meine Gedanken dazu teilen. Ich werde darstellen, wie Kommunikation (innere) Konflikte und Belastung verursachen kann, wie Kommunikation aber auch Belastung nehmen und Konflikte beenden kann! Ich nenne drei Strategien, die in der passenden Situation eine große Wirksamkeit erzielen können. Dazu teile ich eine Infografik, die die Anwendung der Strategien veranschaulicht.

Stellen wir uns einmal die typischen Ärgernisse des Alltages vor:

  • Eine Kollegin macht eine ironische Bemerkung über unseren Vorschlag
  • Unser Partner sagt etwas und wir haben das Gefühl, wir könnten es ihm/ihr NIE recht machen!
  • Im Supermarkt werden wir von einer fremden Person angeschrien, weil wir uns nicht ganz korrekt an den Mindestabstand gehalten haben

Dies sind Ärgernisse, die jedem von uns passieren können.

Wie wir diese wahrnehmen, bewerten und verarbeiten, ist individuell. Dies kann zum Beispiel so aussehen:

  • Die nervige Kollegin verursacht in uns Selbstzweifel, Versagensängste und führt dazu, dass wir uns innerlich zurückziehen
  • Die ständigen Bemerkungen des Partners verletzen uns, führen zu Diskussionen und zu Trennungsgedanken auf beiden Seiten
  • Die fremde Person, die uns anschreit, kann uns nach einem langen Tag die Nerven kosten, vielleicht verlieren wir sogar die Beherrschung und schreien zurück.

Dies sind die extremen Formen der Verarbeitung und der Reaktion– aber mal ehrlich:

Wer hatte nicht schon mal einen Tag, an dem die subjektive Belastungsgrenze einfach mal niedriger als sonst ist? Ein Tag, an dem eigene Zweifel groß, die Nerven blank und die Toleranz (vor allem sich selbst gegenüber) gering ausgeprägt sind?

Sobald Bemerkungen und Aussagen innerlich etwas in uns „treffen“ und „wehtun“, egal in welcher Ausprägung, empfehle ich zu handeln. Dazu möchte ich drei einfache Kommunikations-Strategien aufführen. Diese Strategien können helfen, einen neuen Blickwinkel auf herausfordernde Situationen zu gewinnen und Lösungen zu sehen!

Die Kunst ist dabei, die richtigen Sätze zur richtigen Zeit zu sagen. Dies sind unsere Joker, die ich nun vorstellen werde.

Joker 1 – der Wahrnehmungs-Check: „Wie meinst du das?“

In jeder Situation in der wir uns gekränkt, verärgert oder verletzt fühlen, ist ein Wahrnehmungs-Check wichtig. Wahrnehmung ist nämlich ein sehr individuelles Phänomen. Wir Menschen haben unseren eigenen, individuellen Wahrnehmungsausschnitt, der von uns „gefärbt“ wird. Dabei kann es unter Umständen zu Verzerrungen kommen!

Ich empfehle also in einem ersten Schritt, die Überprüfung des eigenen Wahrnehmungsausschnitts und ob das, was wir gerade wahrnehmen (zum Beispiel, dass unser Gegenüber uns gerade kritisiert etc.) der objektiven Realität entspricht. Dies ermöglicht die Frage: „Wie meinst du das?“, oder „Wie meinen Sie das?“. Dadurch werden Interpretationsspielräume ausgeräumt und der Gegenüber eingeladen, sich noch einmal präziser auszudrücken.

Die Antwort auf die Frage „Wie meinst du das?“ kann manchmal sogar überraschen – viel Spaß beim Ausprobieren!

Joker 2 – ÜBER die Situation und ÜBER die Kommunikation sprechen:

  • „Ich habe den Eindruck, dass …“
  • „Ich erlebe gerade, dass wir uns beide rechtfertigen…“
  • „Ich merke gerade, dass wir hier die Sachebene verlassen…“

Diese Strategie verschafft Möglichkeiten für einen Ausstieg, zum Beispiel aus einer emotionalen Situation. Emotionsspiralen und der konflikttypische „Tunnelblick“ können so durchbrochen werden. Gleichzeitig wird der Gegenüber ebenfalls zum Ausstieg eingeladen. Die Kombination dieses Jokers mit den berühmten „Ich-Botschaften“ ermöglicht eine Öffnung der Gesprächssituation, sodass die Botschaft an den Gegenüber ankommen kann.

Joker 3 – Selbstreflexion „Was hat das mit mir zu tun?“

Diese Frage ist sehr wertvoll und bezieht sich auf die Notwendigkeit, nach herausfordernden Situationen kurz und achtsam in sich hinein zu spüren.

„Was hat sich gerade in mir bewegt?“ „Was wurde getriggert?“ „Wo wurde ein wunder Punkt getroffen?“ „Woher kenne ich das?“

Für mich ist dieser Joker der Wichtigste, aber auch der Herausforderndste. Ich bin der festen Überzeugung, dass Reflektieren und Bearbeiten eigener Themen sich nachhaltig auf die Zufriedenheit in sozialen Beziehungen auswirkt. Wenn wir uns selbst gut kennen, dann gelingt uns Kommunikation leichter.

In der Infografik Leitfaden habe ich dargestellt, wie und in welcher Situation ihr die Joker anwenden könnt. Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren!“

Carolyn Litzbarski

Facebook-Seite: www.facebook.com/YoungProfessionalCoaching/
Website: www.young-professional-coaching.de

Euer Roman

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Über Roman Mendelev

vom Konflikt über Diplomatie zum Frieden
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