Ein Weg zum Glück

Hallo zusammen,

ich würde euch heute einige Tricks meines Gehirns vorstellen, die mir in der Vergangenheit viele Ressourcen und Nerven gekostet haben. Es geht um Verzerrungen oder falsche Erwartungen meines Verstandes, die leider keine Realität entsprechen. Dazu kommen 2 Videos und meine Kommentare.

Mein Gehirn mag keine komplexen Aufgaben, wo das einen großen Energieverbrauch vermutet. Es bedeutet für ihn wahrscheinlich sehr viel Arbeit, neue Neuroverbindungen herzustellen. Dazu kommt, dass mein Überlebensinstinkt mehr Komfortzone und Ruhe bevorzugt.
Bei mir gab es und gibt es bestimmt noch viele weitere Erwartungen, aber heute will ich euch mit den folgenden fünf bekanntmachen.

1. Ich wäre glücklicher, wenn ich nicht arbeiten müsste.
Das war eine der hartnäckigsten Hoffnungen in meinem Leben, die ich viele Jahre mit mir getragen haben, ohne das jemandem zu erzählen. Ich stellte mir ein Leben voller Unterhaltung vor und glaubte, dass mich das glücklicher machen würde. Ich träumte darüber seit meiner Kindheit, als die Schulzeit begann. Ich war nicht faul, aber das Schulleben hatte schon so viele Verpflichtungen und Herausforderungen, dass ich mich oft hilflos und müde fühlte.

Die Realität hat mir jedoch gezeigt, dass meine Untätigkeit oft die Hauptursache für Langeweile und Überdruss ist. Nach 3 Wochen habe ich meistens angefangen nach Ablenkungen zu suchen und das war eher die Zeit, die mir keine Entwicklung gebracht hat.
Damals habe ich verstanden, dass ich bei der Arbeit mich schneller weiterentwickle, weil ich mit anderen Menschen zu tun habe. Die sind alle unterschiedlich, wie auch meine Reaktion auf sie. Jeden Tag bringe ich irgendwelche Erfahrungen mit nach Hause und denke nach, wie die mich beeinflusst haben. Meine Selbstreflexion bekommt ihre Nahrung. Durch diese Interaktion erfahre ich, wer ich bin. Ich muss aber auch in unangenehmen Situationen drinbleiben und die ertragen -„garen“. Mit der Zeit sehe ich, dass es da nicht mehr unangenehm ist, ich kann die ertragen oder bewältigen. So werde ich besser und weiser.

2. Wenn ich das nur hätte…
Unser Gehirn versucht uns zu vermitteln, dass wir glücklicher wären, wenn wir den richtigen Job, das richtige Haus, das richtige Auto usw. hätten. Es ist nichts falsch daran, sich bessere Dinge und Umstände zu wünschen, aber das macht uns leider nicht automatisch glücklich. Sie können uns vorübergehend aufmuntern, aber die sind oft schnell vergänglich. Ich habe mich früher oft mit der Bedürfnispyramide nach A. Maslow beschäftigt und ich habe festgestellt, dass die meisten Bedürfnisbefriedigungen täglich passieren sollen.

Wer dauerhaftes Glück will, muss erkennen, dass das Fass der Begierden und Wünschen bodenlos ist und eher nicht bis zum Rand gefüllt werden kann.

Da alle unseren Sinne nach außen gerichtet sind, denken wir oft, dass das, was uns glücklich machen kann, sich auch draußen befindet. Ich habe für mich herausgefunden, dass ich erstmal alle meine Fähigkeiten und Talente entwickeln (zumindest erkennen) soll, um zu verstehen, was ich brauche, was meine Aufgabe hier ist und nicht was mein Ego will.

3. Ich kann „Jackpot“ knacken und dann davon leben.
In meinen jungen Jahren war ich überzeugt, dass ich alles schaffen kann, was ich mir vorstelle. Ich hatte Energie, war clever, motiviert und diszipliniert. Bei der Energie gab es aber ein Hacken, die reichte nur für den Anfang. Ich habe mir dann eine Lebensstrategie mit kurzen, schnellen Zügen entwickelt.
Damals war Geld für mich das Wichtigste und ich hoffte, dass ich das Ziel schnell erreichen werde. Ich habe mehrere Sachen ausprobiert: Börse, Goldhandel, Glücksspiel und andere. Ich habe mal auch alles auf eine Karte gesetzt und bin auf Risiko mit gefährlichen Konsequenzen gegangen. Alle diese Versuche haben mir sehr viel Geld, Mühe und andere Ressourcen gekostet. Ich bin fast immer auf die Schnauze gefallen und verstanden, dass ich kein Glückpilz beim Thema Geld bin. Dazu kam, dass Gier und Angst mich auch emotional fertigmachten.

Im Laufe dieser Zeit habe ich verstanden, dass meine Strategie anderes aussehen soll. Ich habe mit einem Fundament angefangen. Es ging dabei um persönliche Entwicklung und ich begann mit der Selbstkenntnis: Wer bin ich, Talente und Fähigkeiten, meine Aufgaben hier. Dann kam Selbstakzeptanz: Selbstwert, innere Konflikte, Emotionen.
In dieser Zeit habe ich eher „kleine Brötchen gebacken“ und das wurde zu meiner Strategie.
Ich arbeite auch weiter an mir, mein Fundament wird immer robuster und Vertrauen in mir und ins Leben wächst.

4. Um glücklich zu sein, muss ich nur das Geheimnis des Glücks entdecken.
Ich mag lesen. Ich habe in meinem Leben bestimmt schon mehr als ein paar Tausend Bücher gelesen. Ich wollte besser werden, mich perfektionieren, reich werden und hatte alle anderen Träume, die uns die Gesellschaft und Geschichten des menschlichen Erfolgs anbieten. Das gab mir Motivation und Erfahrungen anderen Menschen, aber zu meinem Glück haben die mich nicht gebracht.
Wahrscheinlich gibt es schließlich keine allgemeinen Geheimnisse des Glücks oder des Erfolgs. Für die Menschen, die diese Erfolge hatten, hat es funktioniert, aber ich bin ein anderer Mensch mit anderen Charaktereigenschaften, Talenten und Erfahrungen.
Egal wie lange Bücher, Autoren und unser eigener Verstand uns überzeugen wollen, es gibt keine generellen geheimen Schlüssel zur Tür des einfachen menschlichen Glücks. Jeder von uns ist unterschiedlich und sieht sein Glück auf eine andere Weise. Ich denke, dass jeder von uns seinen Schlüssel selbst schmieden muss, um glücklich zu werden. Und im Laufe dieses Prozesses werden wir immer glücklicher.

5. Es ist nicht meine Schuld, es sind die anderen gewesen.
Manchmal ist es schwer zu akzeptieren, dass wir nicht alles erreicht haben, wofür wir, nach unserer Meinung, im Stande waren. Das frustriert und nagt an unserem Idealbild, die wir in uns tragen und womit das reale Bild verglichen wird. Es gab Tage, wo ich mich selbst fertiggemacht habe, weil ich etwas nicht geschafft habe oder einen Fehler begangen habe. Das kann man nicht so lange ertragen und dafür gibt es eine Lösung, die oft die letzte Möglichkeit darstellt aus dem Leid rauszukommen: Schuldübertragung.

Unser Verstand versucht uns glaubhaft zu machen, dass die Ursache unseres Unglücks bei den Menschen um uns herum – unseren Ehepartnern, Eltern, Kollegen usw. liegt. Wir sind bereit, Anschuldigungen nach links und rechts zu verteilen. Die anderen haben es vermasselt und nicht ich. Hier versuchte ich meine Verantwortung auf die anderen Menschen zu schieben und das führte oft noch zu den größeren Konflikten und Problemen.
Natürlich bin ich nicht für alles verantwortlich, aber ich kann jeden Moment beginnen die Situation zu ändern.
Der Moment, in dem wir Verantwortung für unser Leben übernehmen, ist die Grundlage unseres wahren Glücks.

Wir selbst machen sich ein Bild von unserer Wunschzukunft, formulieren unsere Strategie und arbeiten dann beharrlich und gewissenhaft an deren Umsetzung. Es gibt keine Abkürzungen zum geschätzten Ziel, es gibt keine Geheimnisse. Wenn wir diese Tatsache akzeptieren, werden wir schon viel weiter auf dem Weg des Glücks sein.

Nach meiner Meinung, das Glück ist der Weg zu einem Ziel. Das Erreichen des Ziels selbst wird uns nicht für lange zufriedenstellen. Ich denke das Glück ist ein Prozess, wo wir Wunder erleben, Erfolge feiern, Hindernisse überwinden, Lösungen finden, weinen, lieben und träumen – alles, was auf dem Weg passiert. Ist dann das Leben selbst nicht der Weg?

Euer Roman

Über Roman Mendelev

vom Konflikt über Diplomatie zum Frieden
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