Achtung! Sehr wichtig!

Hallo zusammen,
heute möchte ich gern über die zu viel Wichtigkeit reden, die wir materiellen und nicht materiellen Dingen beimessen, wie wir darunter leiden und was wir dagegen tun können. Ich habe für euch mehrere Tipps oder Methoden, meine Kommentare und ein tolles Video vorbereitet.

Wenn ich über nicht materielle Dinge rede, dann meine ich Meinungen, Glaubenssätze, Ansichten, Gedanken, Ideen, Erwartungen, Vorhaben usw.
Stellt euch vor, ihr seid in einem Gespräch und bespricht mit jemandem ein Thema. Es stellt sich heraus, dass ihr zwei unterschiedliche Meinungen dazu habt. Jeder versucht seine Meinung erstmal sachlich mit Fakten, Erfahrungen und Belegen zu bekräftigen. Wenn es nicht klappt, kommen Emotionen dazu und Lautstärke wird angehoben. Am Ende, wenn es sogar zu keinem Streit kommt, sind wir durch Unnachgiebigkeit unseres Gesprächspartners enttäuscht und manchmal auch von uns selbst, weil wir uns mit unserer Meinung nicht durchsetzen konnten. Hier ist ein früherer Beitrag, der über die Gründe von Kommunikationsproblemen erklärt. Muss das unbedingt sein? Können wir nicht einfach leben und leben lassen?

Wie kommt dazu, dass wir so stark an unseren Meinungen, Ansichten, Ideen so stark hängen? Ich denke, dass alle diese obengenannten Sachen verinnerlicht und als feste Teile eigene Persönlichkeit wahrgenommen werden. Falls jemand unsere Meinung infrage stellt, dann fühlen wir uns als Person angegriffen und oft wehren uns oder schlagen zurück. Hier ist ein früherer Artikel zu diesem Thema.

Was ist mit materiellen Dingen?
Die geben uns Halt, Grund unter unseren Füßen, an dem wir klammern, um eine Illusion von Sicherheit bekommen zu können. Wir denken, je mehr wir davon haben, desto größer ist die Chance, dass wir im Leben nicht scheitern, dass wir potent sind, dass wenn die schlechten Zeiten kommen, dann haben wir etwas, um uns zu retten oder zumindest, um weniger zu leiden. Ich arbeite viel mit jungen Menschen, fast alle ihre Träume und Visionen drehen sich um viel Geld und Eigentum. Je mehr, desto besser. Daraus könnte man schließen, dass sie eine große Angst um ihre Gegenwart und Zukunft verspüren.

Die Angst macht aus alltäglichen Dingen, Angelegenheiten und Aufgaben etwas Kompliziertes, Stressiges und Kraftraubendes. Es passiert aber nur dann, wenn wir diesen Sachen und Situationen eine große Wichtigkeit beimessen. Z.B.: „Dieses Gespräch ist sehr wichtig für mich! Ich muss das unbedingt bekommen! Wie kann er es wagen, mir das zu sagen? Unsere Mannschaft muss heute auf jeden Fall gewinnen! Ich darf das nicht zulassen!“ Sobald wir die Wichtigkeit einem Thema zugeschrieben haben, wird es für uns ernst. Wir können nicht mehr ruhig und gelassen über diese Sachen nachdenken. Wir beginnen nervös zu werden, weil wir etwas zu sehr wollen, für sehr wichtig halten und ernst nehmen.

Ich stelle euch ein paar Methoden, um diese Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit von einem Thema herunterzunehmen.

1) Fragen.
Fragt euch: Werde ich mich in 5 Jahren genauso über dieses Thema ärgern / stressen? Oder werde ich mich daran nicht Mal erinnern können?

2) Ein Gespräch.
Es ist immer hilfreich, mit jemandem das, was euch beschäftigt, zu besprechen. Durch diesen Prozess werdet ihr eure Emotionen und quälende Gedanken loswerden. (Das macht übrigens auch ein Tagebuch). Eure Gesprächspartner werden euch zuhören und euren Lasten mindern. Sie werden sich dazu äußern und ihre Meinungen könnten euch helfen die Situation besser zu verstehen.

3) Wichtigkeit verstärken.
Eine Sache ist für uns sehr wichtig, dann erhöhen wir deren Wichtigkeit in unseren Gedanken, bis die unermesslich wird. Wir machen daraus eine Utopie: „Wenn wir heute das Spiel nicht gewinnen, dann wird die Sonne nie wieder aufgehen, wir werden alle sterben und werden eine Ewigkeit in der Hölle schmoren! Es wird das Ende!“ Verstärkt es so lange, bis das Verständnis kommt, dass es schon ziemlich übertrieben ist und ihr beginnt zu schmunzeln.

4) Ein Gegenteil sagen oder tun.
Ihr könnt absichtlich etwas Gegensätzliches tun. Z.B. wir haben die Meinung, dass die Sauberkeit und Ordnung zu Hause sehr wichtig sind. Dann können wir versuchen eine Woche lang unsere Kleidung auf den Boden zu schmeißen, unser Bad nicht zu putzen, Mülleimer nicht herauszubringen usw. Nach einer Woche werden wir sehen, dass wir noch am Leben sind und eigentlich nichts Schlimmes passiert ist. Das gibt uns die Möglichkeit den Gegenpol unserer Ansicht zu sehen und spüren. Dann wird es für uns leichter anderen Meinungen zu begegnen und die zu akzeptieren.

5) Humor.
Eine tolle Möglichkeit ist auch, die Situation und sich selbst nicht so ernst zu nehmen und sich darüber lustig zu machen. Mit Humor das Ganze zu betrachten und über sich selbst zu lachen ist, nach meiner Meinung, die beste Methode dafür.

Ich vertrete die Meinung, dass wir viel weniger Stress im Leben haben könnten, wenn wir viele Bereiche unseres Daseins etwas spielerischer und unbekümmerter angehen würden. Es ist nicht so einfach Leben zu genießen, wenn man alles sehr ernst nimmt.

Euer Roman

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Über Roman Mendelev

vom Konflikt über Diplomatie zum Frieden
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