Gesetze der Assertivität

Hallo zusammen,

heute reden wir über die Assertivität. Assertivität stammt von dem lateinischen Wort “assertio” für Behauptung oder Meinungsäußerung. Es geht darum, unsere Rechte und Blickpunkte zu kennen und die respektvoll zu verteidigen. Dazu kommen ein erklärendes Video und meine Kommentare.

Wir sprechen also über wertschätzende Durchsetzungsfähigkeit (aus dem Englischen „assessertiveness“ – behaupten, verteidigen). Nach dem amerikanischen Psychotherapeuten Manuel J. Smith (1934-2007) – das ist die Fähigkeit einer Person, unabhängig von äußeren Einflüssen und Einschätzungen, ihr eigenes Verhalten selbstständig zu regulieren und dafür verantwortlich zu sein. Ein durchsetzungsfähiger Mensch ist sich seiner Gefühle und Wünsche bewusst und weiß sie auszudrücken, kann für seine Werte eintreten und fühlt sich dabei wohl, das mit anderen zu kommunizieren.

Im Folgenden handelt es sich um Durchsetzungsrechte aus diesem Modell sowie verinnerlichte Glaubenssätze (Voreingenommenheiten) oder innere Einstellungen, die nach Ansicht der Autoren des Assertivitätkonzepts diese Rechte blockieren:

Ich habe das Recht, mein eigenes Verhalten, meine Gedanken und Gefühle zu bewerten und für deren Folgen verantwortlich zu sein.
Blockierender Glaubenssatz: Ich sollte mich und mein Verhalten nicht unabhängig von anderen beurteilen. Tatsächlich sollte in allen Fällen nicht ich meine Persönlichkeit bewerten und diskutieren, sondern jemand, der weiser und autoritärer ist.

Ich habe das Recht, mich nicht zu entschuldigen oder mein Verhalten zu erklären.
Blockierender Glaubenssatz: Ich bin für mein Verhalten gegenüber anderen Menschen verantwortlich. Es ist wünschenswert, dass ich ihnen Bericht erstatte und alles erkläre, was ich tue, und mich bei ihnen für meine Handlungen entschuldige.

Ich habe das Recht, selbst darüber nachzudenken, ob ich überhaupt oder teilweise für die Lösung der Probleme anderer Menschen verantwortlich bin. Blockierender Glaubenssatz: Ich engagiere mich lieber mehr für bestimmte Institutionen und Menschen als für mich selbst. Es ist ratsam, die eigenen Wünsche zu opfern und sich anzupassen.

Ich habe das Recht, meine Meinung zu ändern.
Blockierender Glaubenssatz: Falls ich bereits einen Standpunkt geäußert habe, sollte ich ihn niemals ändern. Sonst muss ich mich noch entschuldigen oder zugeben, dass ich falsch lag. Das würde aber bedeuten, dass ich nicht kompetent und entscheidungsunfähig bin.

Ich habe das Recht, Fehler zu machen und für meine Fehler verantwortlich zu sein.
Blockierende Voreingenommenheit: Ich darf keine Fehler machen, und wenn ich einen Fehler mache, sollte ich mich schuldig fühlen. Es ist wünschenswert, dass ich und meine Entscheidungen kontrolliert werden.

Ich habe das Recht zu sagen: „Ich weiß es nicht.“
Blockierende Voreingenommenheit: Ich wünschte, ich könnte jede Frage beantworten.

Ich habe das Recht, unabhängig vom Wohlwollen anderer und ihrer guten Behandlung mir gegenüber zu leben.
Blockierender Glaubenssatz: Es ist wünschenswert, dass die Menschen mich gut behandeln, dass sie mich lieben, ich brauche sie.

Ich habe das Recht, unlogische Entscheidungen zu treffen.
Blockierender Glaubenssatz: Es ist wünschenswert, dass ich bei allem, was ich tue, die Logik, Vernunft, Rationalität und Gültigkeit beachte. Nur was logisch ist, ist vernünftig.

Ich habe das Recht zu sagen: „Ich verstehe dich nicht.“
Blockierender Glaubenssatz: Ich muss aufmerksam und sensibel auf die Bedürfnisse anderer eingehen, ich muss „ihre Gedanken lesen“. Wenn ich das nicht tue, bin ich ein rücksichtsloser Ignorant und niemand wird mich lieben.

Ich habe das Recht zu sagen: „Ich habe kein Interesse.“
Blockierende Voreingenommenheit: Ich muss versuchen, bei allem, was auf der Welt passiert, aufmerksam und emotional zu sein. Es wird mir wahrscheinlich nicht gelingen, aber ich muss mein Bestes geben, um es zu erreichen. Ansonsten bin ich gefühllos und gleichgültig.

Auf den ersten Blick ist die positive Ausrichtung dieser Prinzipien auf die Befreiung des Menschen von fremden Einstellungen, die von anderen Menschen / Gesellschaft aufgezwungen werden, zumindest interessant und auch anziehend. Andererseits möchte ich auf die Unmöglichkeit der Existenz einer Person ohne Berücksichtigung der öffentlichen Meinung, Bedürfnisbefriedigung und Einflusses des eigenen Umfelds hinweisen. Dazu kommt noch ein ganz wichtiger Aspekt, es geht auch um Mitgefühl, Wertschätzung und Respekt, die ich dabei anderen Menschen entgegenbringe.

Jedem von uns steht es frei, den Grad der Nutzung dieser Werkzeuge zu bestimmen, aber der als letzte genannte Aspekt soll schon dabei berücksichtigt werden.

Euer Roman

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Selbstmitgefühl

Hallo zusammen,
heute möchte ich gern über ein weiteres interessantes Thema reden, es geht um Selbstmitgefühl. Wir werden schauen, warum und wie streng wir mit uns selbst sind und was wir dagegen unternehmen können. Dazu kommen meine Kommentare und ein tolles Video.

Selbstmitgefühl bedeutet, uns selber in schwierigen Zeiten, wenn wir scheitern oder wenn wir etwas an uns oder in der Welt bemerken, was uns nicht gefällt, in der gleichen verständnis­vollen und unterstützenden Art und Weise zu begegnen, wie wir einem guten Freund oder einer guten Freundin begegnen würden.

Selbstmitgefühl ist, nach meiner Meinung, kein Selbstmitleid. Wenn man Selbstmitleid empfindet, dann taucht man in die eigenen Probleme ein und vergisst, dass andere eben­falls ähnliche Probleme haben. Selbst­mitleid verstärkt meist das Gefühl des Getrennt­seins von allen anderen und führt oft zu einem noch größeren Ausmaß an persön­lichem Leiden, weil man denkt, dass es keiner kommt oder hilft und das wird immer so sein. Selbstmitgefühl dagegen ermöglicht es, sich eine Pause zu geben, etwas Abstand zu der Situation zu gewinnen und eine neue Perspek­tive zu entwickeln, aus der wir mit­fühlend mit uns selbst umgehen können. Da ist jemand und es gibt Verständnis, Mitgefühl, Aufmunterung und Unterstützungszusage.

Leider behandeln wir uns selbst in schwierigen Momenten ohne das dringend benötigte Einfühlungsvermögen. Anstatt eine Pause einzulegen und uns zu fragen, was uns beruhigen und unterstützen könnte, fangen wir an, uns selbst zu bewerten, zu verurteilen, mit anderen zu vergleichen und beeilen uns, alle Probleme dringend zu lösen.

Professor Paul Gilbert meint, dass das Mitgefühl schon in der Definition eine aktive Handlungskomponente hat: „Eine tiefe Erkenntnis des eigenen Leids und des Leids anderer Lebewesen verbunden mit dem Wunsch und Bestreben, es zu lindern“.

Grundsätzlich können die meisten Menschen Mitgefühl gegenüber anderen und sich selbst empfinden (Ausnahmen sind Autisten und Ähnliches, Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, Psycho- und Soziopathen, es gibt auch Menschen, die beschlossen haben ihr Herz für andere zu schließen, weil das Fühlen für sie generell schmerzhaft ist). Allgemein gilt – fürsorglich und freundschaftlich sein zu können, ist ein evolutionärer Vorteil. Die kooperativen Gemeinschaften entwickeln sich besser und haben mehr Nachkommen als Gruppen, bei denen jeder egoistisch handelt.
Es gibt auch weitere Vorteile:
– Selbstmitgefühl als Gegenpol zur kritischen Stimme.
Besonders wichtig ist es, nach und nach eine freundliche, mitfühlende innere Stimme zu entwickeln.
– Fürsorge schafft Sicherheit und Raum, zur Ruhe zu kommen, sich zu entwickeln oder Lösungen zu finden.
– Oxytocin sorgt unter anderem dafür, dass Furcht und sorgenvolle Gedanken abnehmen. Es ist vermehrt vorhanden, wenn man liebevoll ist oder Fürsorge und Vertrauen erlebt. Das gilt auch, wenn wir uns die Fürsorge selbst geben.
– weniger negative Emotionen (Angst, Ekel, Trauer, Wut, Hass).
– mehr Mut, da die Fehler von vorne rein nicht befürchtet werden. Es wird aus ihnen gelernt und die Weiterentwicklung steht nichts im Wege.
-Fehler, Misserfolge, Rückschläge können besser weggesteckt werden.
– Stressminderung.
– weniger über das Ereignis nachgrübeln, weniger hart zu sich selbst sein.
– Mehr Ausdauer und am Ende mehr Erfolg.
– Förderung des Wohlbefindens.
-es ist einfacher, bei Menschen das Selbstmitgefühl zu steigern als das Selbstwertgefühl.
-unterstützt dabei, besser und gestärkt durch schwierige Situationen zu kommen und steigert somit die Resilienz.

Bei so vielen Vorteilen, was ist denn, was uns davon abhält Selbstmitgefühl zu zeigen?

Unten gibt es nur einige Antworten darauf:
– Wir lernen von unseren, wichtigen im Leben Personen, wie wir mit uns umgehen sollen. Wenn wir es gelernt haben und gewohnt sind, uns selbst herabzusetzen, wird uns die Anerkennung unserer positiven Eigenschaften, Verständnis, Trost, Aufmunterung als etwas Fremdes und sogar Feindseliges erscheinen. Unser Selbstwertgefühl kann von diesem Gefühl der Unzulänglichkeit so stark beeinflusst sein, dass eine Veränderung des Status Quo eine Bedrohung für den gewohnten Zustand darstellen kann, weil das alles ist, was wir haben und darauf wird (unbewusst) die ganze Lebensstrategie aufgebaut.
– Wenn wir in der Kindheit auf die Leistung getrimmt wurden, werden wir sehr starke innere Elternanteile haben, die uns auch später als Innerer Kritiker oder Innere Antreiber das Leben schwer machen werden. Da gibt es keinen Platz für das Selbstmitgefühl.
– Oft halten wir unsere guten Eigenschaften für selbstverständlich und sind von unseren Schwächen besessen. Nach meiner Meinung ist der Oberbegriff für Anerkennung, Wertschätzung, Respekt, Mitgefühl, Aufmerksamkeit usw. – die Liebe. Wie kann ich mich lieben, wenn ich noch nicht perfekt bin?
– Einige haben Angst davor, freundlicher zu sich selbst zu sein, weil sie glauben, dass dies ihre Wachsamkeit schwächen würde. Sie betrachten Selbstmitgefühl als eine Schwäche, die einen Menschen anfällig für Probleme und Nöte macht.
– Manche Menschen halten es für ein egoistisches und selbstgerechtes Verhalten, freundlich zu sich zu sein und auf sich selbst aufzupassen. Sie glauben, dass Selbstkritik sie eher dazu bringt, auf andere zu achten.
– Viele Menschen denken, dass es die „harte“ innere Stimme ist, die sie dazu bringt, hart zu arbeiten und das zu erreichen, was sie wollen.

Was kann dann helfen, den Selbstmitgefühl mehr für sich selbst zu nutzen?

Kristin Neff ist eine der größten Experten auf dem Gebiet. Sie ist Professorin für Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung an der University of Texas in Austin und hat folgende Strategie empfohlen.

Die drei Säulen des Selbstmitgefühls:

Bewusstheit /Achtsamkeit
Das Herzstück des Selbstmitgefühls ist die Fähigkeit, sich dessen bewusst zu sein, was uns unangenehm ist. Wir unterdrücken den Schmerz oft und tun so, als ob er nicht existiert. Die Bewusstheit ermöglicht es uns, unsere eigenen Fehler und Misserfolge klar zu erkennen. Wir vermeiden schwierige Emotionen nicht – im Gegenteil, wir stellen uns den Gefühlen, die unsere Probleme begleiten: Trauer, Angst, Traurigkeit, Wut, Unsicherheit, Bedauern. Wir achten auf unser momentanes Erleben, erkennen, welche Gedanken uns in diesem Moment in den Sinn kommen, wie sie sich verändern, welche Emotionen und Empfindungen sie begleiten. Bewusstheit und Achtsamkeit sind für das Selbstmitgefühl so wichtig, weil sie uns helfen zu verstehen, warum wir leiden, damit wir auf unser Leiden mit Freundlichkeit reagieren können. Wenn wir den Schmerz nicht ignorieren und uns völlig darauf einlassen, können wir uns sagen: „Ja, das ist schwer, ich brauche jetzt Unterstützung.“

Das Gefühl für die gemeinsame menschliche Erfahrung

Eine weitere Grundlage des Selbstmitgefühls ist die Anerkennung der gemeinsamen Lage aller Menschen auf der Erde. Wichtig, dass wir unsere Zugehörigkeit zur Menschheit mit ihren Unvollkommenheiten erkennen, so dass wir das gleiche Leben führen wie alle Menschen, und dieses Leben alles andere als ideal ist. Alle leiden, es ist menschlich und unvermeidbar. Wir glauben, dass für uns alles gut und richtig laufen sollte und wenn das anders läuft, dann fühlen wir uns furchtbar einsam und von allen verlassen. Dieses Gefühl der Trennung ist so erschreckend, da allein wir nicht überleben können.

Freundlichkeit zu sich selbst

Der motivierende Kern des Selbstmitgefühls ist Freundlichkeit, der Wunsch, Leiden zu lindern. Es wird als dringendes Bedürfnis empfunden, als Impuls zur Hilfe. Ein herzlicher, freundlicher Umgang mit uns selbst, während wir uns durch das Leben kämpfen. In schwierigen Situationen neigen wir zu oft dazu, uns selbst zu bestrafen, anstatt uns zu unterstützen. Sogar diejenigen, die bedingungslos und ohne zu zögern freundlich zu anderen sind, behandeln sich selbst, als ob sie Abfall wären. Wenn wir freundlich zu uns selbst sind, bekämpfen wir diese Tendenz, und als Folge davon beginnen wir, uns selbst wie Menschen zu behandeln.

In dem Video unten sind noch weitere Informationen.

Ich praktiziere es jeden Tag und möchte sagen, dass das Selbstmitgefühl das Leben sehr erleichtert und das Leiden stark reduziert. Wenn jemand das ausprobieren möchte, kann ich euch das Buch von Kristin Neff „Selbstmitgefühl“ empfehlen.

Euer Roman

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12 Möglichkeiten den Körper wieder zu spüren

Hallo zusammen,

heute möchte ich gern über die Verbindung zum Körper reden und einige Möglichkeiten vorstellen, die diese Verbindung stärken können. Dazu kommen meine Kommentare und ein schönes Video.

Wie oft denken wir in der heutigen hektischen Zeit an unseren Körper?
Ich meine hier – über die Notwendigkeit, sich um ihn zu kümmern, für ihn zu sorgen, ihn zu pflegen und zu schätzen?
Wie oft schaffen wir es, ihm genügend Ruhe, Schlaf und die Möglichkeit zu geben, sich zu entspannen, zu regenerieren oder sich einfach wertgeschätzt zu fühlen?
Leider lässt unser schnelles Leben solche Gelegenheiten heutzutage immer weniger zu.

Normalerweise zeigen sich die Ergebnisse solcher Lebensweise erst im Alter, wenn der Körper langsam, aber stetig an Kraft, Lust und Energie verliert. Deshalb ist es jetzt so wichtig, auf unseren Körper jetzt zu hören, uns um ihn zu kümmern und ihm zu geben, was er braucht. Je mehr wir jetzt geben, desto mehr wird der Körper uns in schwierigen Momenten des Lebens zurückgeben können. Unten findet ihr 12 Möglichkeiten, sich wieder mit eurem Körper zu verbinden und zu lernen, auf ihn zu hören und ihn zu respektieren.

1. Geht so viel wie möglich barfuß.
Die Kommunikation mit der Erde (im direktesten Sinne) ist für jeden Menschen sehr wichtig. Die verleiht Standhaftigkeit, Ruhe und Kraft. Die Fußsäulen werden dabei auch massiert. Auf einmal werdet ihr viele neue, interessante und meistens angenehme Wahrnehmungen und Empfindungen haben.

2. Fühlt regelmäßig euren Körper.
Wir sind so daran gewöhnt, die Welt mit unseren Augen zu sehen, dass andere Sinne oft ignoriert werden. Schließt eure Augen, spürt eure ganzen Körper. Wie fühlt ihr euch? Fühlt ihr euch jetzt wohl? Wie fühlt sich eure Haut an? Ist es euch kalt, warm, schwer, kitzelig, schmerzhaft, kribbelig?

3. Schlaft nackt.
Auf den ersten Blick mag es unangenehm erscheinen, aber mit der Zeit werdet ihr euch daran gewöhnen und beginnen, die Leichtigkeit und Freiheit zu genießen.

4. Atmet tief durch
Vor allem, wenn ihr unter Stress steht. Dann wird die Atmung reflexartig schnell und flach. So geraten wir noch mehr in Stress. Versucht, über den Tag verteilt fünf bis zehn Minuten tiefes Atmen einzuplanen. Und schon bald werdet ihr merken, dass ihr deutlich ruhiger und entspannter geworden seid. Das tiefe Atem und sich erden (die Füße sind fest auf dem Boden verankert, der Kontakt zum Boden ist jederzeit spürbar) bringt uns wieder zur Ruhe.

5. Kleidet euch bequem, nutzt angenehme, natürliche Stoffe.
Ihr solltet euch in eurer Kleidung wohl fühlen. Die blinde Verehrung von Modetrends kann euch die Bequemlichkeit nehmen. Und euer Körper muss stundenlang Spannung (wenn euch die Kleidung zu eng ist), Kälte (wenn ihr eine warme Daunenjacke zugunsten eines leichten Mantels vernachlässigt haben) oder andere Beschwerden aushalten. Ich hatte früher oft Probleme mit schönen Schuhen. Ich habe mich gequält und die getragen, obwohl sie mir nicht passten. Zeigt eurem Körper, dass ihr ihn liebt und pflegt.

6. Experimentiert mit taktilen Empfindungen.
Wir sind es gewohnt, Objekte durch Finger und Handflächen taktil zu untersuchen. Was aber, wenn wir versuchen, die Oberfläche mit einem anderen Teil unseres Körpers zu ertasten? Schulter, Fuß, Ellenbogen, Wange? Wie wären unsere Gefühle dabei?
Umarmt einen geliebten Menschen, drückt euch an ihm. Wie fühlt ihr euch? Bewertet nicht nur die taktilen Empfindungen, sondern auch, wie wohl ihr euch dabei fühlt. Ist es euch angenehm, diese Person zu umarmen? Fühlt ihr euch dabei frei oder gehemmt?

7. Meditation.
Wenn ihr euch eurer selbst in der Gegenwart voll bewusst seid (das ist, was Meditation bewirkt), könnt ihr auch euren ganzen Körper spüren. Dies ist der beste Weg, mit ihm in Kontakt zu treten.

8. Probiert verschiedene Aktivitäten aus
Wenn ihr es gewohnt sind, morgens zu joggen, ersetzt einige Tage Laufen durch ein Schwimmbad, Tanzen oder Training im Fitnessstudio. Entdeckt die Möglichkeiten eures Körpers auf andere Weise.

9. Hört eure Lieblingsmusik mit geschlossenen Augen
Ihr werdet spüren, wie euer Körper von innen heraus strahlt. Generell kann das nicht nur für Musik genutzt werden. Schließt die Augen, nutzt andere Wahrnehmungsmöglichkeiten. Die Dunkelheit und Stille tun gut unserem Körper und Geist.

10. Geht zur Massage oder massiert euch selbst.
Dies gibt eurem Körper die Möglichkeit, sich zu entspannen und angesammelte Verspannungen abzubauen. Ich massiere mich selbst seit vielen Jahren. Ich komme nicht an alle Stellen an, aber an die meisten.

11. Macht Gymnastikübungen jeden Morgen.
Ihr müsst nicht Übungen machen, bis ihr richtig schwitzt. Man kann sich einfach ein wenig dehnen, strecken, Körper drehen und ein paar Kraftübungen sollen dabei sein. Dies wird den Körperzustand verbessern. Sonst wird es steif, unbeweglich, schwach und träge.

12. Arbeitet mit euren Emotionen.
Oft ist es schon schwierig genug, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und richtig zu interpretieren. Aber dann bleiben sie für uns unbekannt, fremd, verwirrend und unangenehm.
Emotionen zeigen uns unsere Bedürfnisse und dadurch können wir besser unseren Körper verstehen. Am besten wäre es noch weiter zu gehen und die Emotionen akzeptieren, erkennen, unterscheiden, benennen, beschreiben und ausdrücken.

Es gibt nur eine Person, die uns helfen kann und dafür verantwortlich ist.

Schenkt eurem Körper ab jetzt etwas Aufmerksamkeit und Liebe. Er wird sich dankbar zeigen und euch viele Jahre mit einem Wohlgefühl und guter Gesundheit begleiten.

Euer Roman

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Emotionaler Ausdruck

Hallo zusammen,
heute reden wir über Emotionen und Möglichkeiten die auszudrücken. Das Thema
EQ – Emotionale Intelligenz wird immer wichtiger im Privat- und Berufsleben und viele Menschen wollen damit bewusster umgehen können. Dazu kommen meine Kommentare und ein tolles Video.

Emotionen sind Produkte unsere Wahrnehmung und unseres Fühlens, die durch eine Situation / ein Ereignis oder mentale Vorgänge, d.h. Gedanken, Erwartungen, Meinungen, Einstellungen, Vorstellungen, Erfahrungen, Wünsche und Absichten, bedingt werden.

Funktion der Emotionen: Emotionen helfen, zu kommunizieren und andere zu beeinflussen. Die Gesichtsausdrücke, unsere Bewegungen und unsere Haltung sind direkt mit den Emotionen verbunden. Emotionen helfen, damit wir uns im Alltag orientieren können. Viele Entscheidungen treffen wir „aus dem Bauch“ heraus. Wir haben die ständig, auch wenn uns das gar nicht bewusst ist. Unsere Emotionen sind auch ein Bewertungssystem – angenehm, unangenehm, gefällt, nicht gefällt usw.

Es ist keine Frage – die Emotionen sind unsere Helfer und Unterstützer. Es gibt aber da ein wichtiger Aspekt: Die sollen ausgedrückt werden. Leider durch unsere soziale Erziehung lernen viele von uns, dass es sogenannte „verbotene“ Emotionen gibt. Meistens werden Emotionen wie Angst, Wut oder Trauer von unseren wichtigen im Leben Personen nicht gern gesehen oder gar nicht akzeptiert. Zahlreiche Menschen können nur schwer ertragen (weil es eigene Schmerzerfahrung hochbringt), wenn jemand in der Nähe diese Emotionen zeigt und versuchen die zu unterbrechen, indem sie wütend werden oder weggehen (sprich den Menschen ablehnen). Für Kinder ist beides sehr schmerzhaft und die lernen diese Emotionen nicht zu zeigen. So wird diese Verhaltensweise von einer Generation zu der nächsten übergegeben.

Und wenn eine/r sich plötzlich „verbotene“ Emotionen erlaubt, dann fühlt sie/er sich wie ein Verbrecher. Sie schämen sich, sie entschuldigen sich dafür, dass sie sich z.B. ein Schluchzen erlaubt haben, als würde etwas Schlimmes passieren.
Wir haben das Recht, jegliche Emotionen zu erleben. Und es gibt verschiedene Arten, Emotionen auszudrücken.

Durch den Körper
Wir kommen auf diese Welt und erstmal kennen nur einen Weg, unseren emotionalen Zustand auszudrücken – durch den Körper. Dazu gehören z.B. Körperempfindungen, Symptome, krank werden usw.)

Durch das Verhalten
Später, wenn einem Kind etwas nicht gefällt, kann es einen Wutanfall bekommen (und so seine Wut demonstrieren), schreien, toben, etwas aus Wut werfen – dies ist eine weitere Art, eine Emotion auszudrücken.

Durch Symbolische Handlung
Noch etwas später drückt das Kind durch das Tanzen, Musik machen, Singen, Malen/Zeichnen, Spielsituationen mit Spielzeug seine Emotionen aus und kann sich so bei der Bewältigung mancher Situationen / Erlebnisse helfen.

Durch Verbalisierung
Im Laufe des Erwachsenwerdens erwerben wir eine andere Möglichkeit, Emotionen auszudrücken – verbal. Wenn wir wütend sind, können wir sagen, dass wir wütend sind, wenn wir Angst haben – sagen, dass wir Angst haben usw. Das ist der schnellste Weg zur Lösung und Entspannung.

Jetzt schauen wir diese 4 Möglichkeiten noch ein Mal an. Welche nutzt ihr am meisten?

Wenn es Körper ist, dann könnte es sein, dass wir einige Emotionen unterdrücken und nutzen die anderen Möglichkeiten wenig. Bei mir war das Mal das innere Zittern, wenn ich versucht habe, Angst zu unterdrücken oder Kopfschmerzen, wenn ich meine Wut unterdrückte. Wir können durch Unterdrückung psychosomatische Symptome entwickeln oder krank werden.

Wenn es Verhalten ist, dann könnten es Sport (vielleicht Boxsack), Bewegung, Schreien und Weinen sein. Ich habe viele Jahre Fußball gespielt und konnte so meine Emotionen rauslassen.

Wenn es Symbolische Handlung ist, dann werden wir durch Tanzen, Malen, Schreiben oder auch Psychodrama mit Emotionen arbeiten können. Eigentlich Filme schauen oder Bücher lesen ist auch eine symbolische Handlung, leider aber passive, deswegen gilt es nur als Ersatzmöglichkeit, die sehr wahrscheinlich keine richtige Entspannung bringt.

Wenn es Verbalisierung ist, dann lassen wir unsere Emotionen durch Kommunikation, aber auch jammern, meckern usw. gehören dazu. Ich würde aber den Nahkontakt und ehrliche / direkte Kommunikation empfehlen.

Man sagt, dass die Symbolisierung und die Verbalisierung reifere Arten sind, unsere emotionalen Zustände auszudrücken. Ich finde, dass wir die alle im Programm haben sollen, um besser mit Emotionen umgehen zu können.

Nach meiner Meinung soll jedes Kind in seiner Kindheit mindestens zwei Lektionen lernen: Wenn ich ängstlich, traurig, wütend werde, dann kann ich es sagen; und wenn ich wütend auf einen geliebten Menschen werde und ihm davon erzähle, wird er danach nicht aufhören, mich zu lieben. Dann wird jeder auch im Erwachsenen Alter mit den Emotionen umgehen können.

Hier ist ein tolles Video zum Thema von Vera Birkenbihl. Da sehen wir noch eine Perspektive auf die Wirklichkeit.

Ich würde gern auch eure Meinung dazu hören. Schreibt bitte, wie ihr mit Emotionen umgeht.

Euer Roman

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Reife und unreife Persönlichkeit

Hallo zusammen,

heute möchte ich über eine Klassifizierung, Verhalten und Unterschiede von reifen und unreifen Persönlichkeiten reden. Klar, es sind nur verschiedene Sichtweisen, Perspektiven, aber da versteckt sich das ein oder andere Wahrheitskorn. Dazu kommen ein Video und meine Kommentare.

Ich habe schon mal darüber geschrieben und habe euch die Perspektive auf das Thema von Abraham Maslow in diesem Artikel vorgestellt. Heute gehe ich auf eine Sichtweise eines anderen Experten Frederick S. Perls.

UNREIFE UND REIFE PERSÖNLICHKEIT NACH PEARLS

1. Ein unreifer Mensch versucht, andere Menschen zu verändern, sie an sich anzupassen. Ein reifer Mensch versucht, sich selbst zu verändern, auf Selbstregulation umzuschalten.

2. Eine unreife Person versucht, die Umstände zu ändern, eine reife Person versucht, sich ihnen anzupassen.

3. Eine unreife Person weiß oft etwas, aber kann das nicht tun. Ein reifer Mensch nicht nur weiß, sondern, er kann auch. Daher kritisiert eine unreife Person nur, während eine reife Person dies schon tut.

4. Eine unreife Person versucht zuerst, ihr Privatleben und dann ihre anderen Angelegenheiten zu ordnen. Dadurch ist weder das eine noch das andere arrangiert und sie wird abhängig von anderen Menschen. Ein reifer Mensch regelt zunächst seine eigenen Angelegenheiten und erwirbt Unabhängigkeit. Das Privatleben regelt sich von selbst.

5. Die Bedürfnisse einer reifen Person ergeben sich aus ihren Erfolgen, aus ihren Taten. Eine unreife Person kopiert, ohne etwas zu tun, die Bedürfnisse einer reifen Person und vergrößert die. (Denken Sie an die Bedürfnisse älterer Kinder, die auf dem Rücken ihrer alternden Eltern sitzen.)

6. Eine unreife Person denkt über das Ergebnis nach und eine reife Person über den Prozess.

7. Ein unreifer Mensch will mehr, als er hat und verdient, deshalb verliert er oft, was er hat. Ein reifer Mensch ist zufrieden mit dem, was er hat, und dann kommt noch mehr zu ihm.

8. Eine unreife Person möchte, dass jemand ihre Angelegenheiten regelt, eine reife Person regelt sie selbst.

9. Eine unreife Person hofft, eine reife Person handelt.

10. Eine unreife Person versucht, andere Menschen zu kontrollieren, eine reife Person kontrolliert sich selbst.

11. Eine unreife Persönlichkeit ist eine Dekoration, die eine Figur werden will. Eine reife Persönlichkeit ist eine Figur, die nicht darüber nachdenkt, wie sie aussieht.

12. Eine unreife Person trifft zuerst eine Entscheidung und passt dann die Tatsachen an die gewählte Entscheidung an (daher Misstrauen einer unreifen Person). Ein reifer Mensch sammelt zunächst Fakten und trifft dann eine darauf basierende Entscheidung (daher die Offenheit eines reifen Menschen).

13. Eine unreife Person möchte eine hohe Position einnehmen und kümmert sich nicht um persönliches Wachstum. Ein reifer Mensch kümmert sich um persönliches Wachstum und nimmt infolgedessen eine hohe Position ein.

Das folgende Video fügt noch weitere Zeichen einer reifen Persönlichkeit zu.

Viele von den Sachen sind sehr klar und logisch, trotzdem ist es nur eine Meinung, eine Perspektive auf das Leben. Jeder von uns hat eine Andere. Es gibt viele Menschen, die nie reifen werden, aber es ist ihr Leben und legitim. Wenn aber jemand von uns sich weiterentwickeln will, ohne Arbeit an sich selbst wird er nicht herumkommen.

Viel Erfolg!

Euer Roman

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Erwartungen und Unzufriedenheit

Hallo zusammen,

heute möchte ich gern über unsere Erwartungen und über, oft daraus resultierende, Konflikte und Enttäuschungen reden. Nach meiner Meinung bringen sie eine Menge Frust mit sich und bergen ein großes Potenzial für das Gefühl unglücklich zu sein. Dazu kommen ein Video, meine Kommentare und eine Bekanntmachung.

Das Thema Erwartungen hatte ich Mal schon bearbeitet, aber von ganz anderer Perspektive, der Artikel ist hier.
Ich möchte euch auch eine tolle Geschichte (eine Verfilmung) von Charles Dickens vorstellen. Da geht auch um das Thema, das wir heute bearbeiten.

Stellen wir uns vor, dass bei einer Person etwas nicht nach dem Plan gelaufen ist. Eigentlich ist es unser tägliches Brot. Was könnte sie denken? Zum Beispiel: „Ich habe nicht das erhalten, was ich erwartet habe – die Welt ist nicht fair, ungerecht zu mir!“. Aus diesem Gedanken könnte einen Springbrunnen anderer Gedanken, Themen, Überzeugungen und Gefühle beginnen:
1. Erhöhte Ansprüche an die Welt: Menschen, Umstände, Gott, Schicksal, sich selbst.
2. Unzufriedenheit, Frust, Ärger mit dem Umfeld, mit sich selbst.
3. Protest und Mitleid mit sich selbst.
4. Traurigkeit, Sehnsucht, Depression, Verzweiflung, Aggression, Hass, Wut, Neid.

Jetzt versuchen wir folgende Fragen zu beantworten:
1. Und wer hat denn uns versprochen, dass die Zukunft/Realität genauso sein wird, wie wir uns gewünscht oder geträumt haben?
2. Wer hat uns versprochen, dass wir immer glücklich sein werden und die Welt freundlich und gerecht zu uns sein wird?

Ich weiß nicht, wie ihr die Fragen oben beantwortet habt, ich habe da „Keine/r“ geschrieben.

Obwohl es bei uns schon ein Mechanismus gibt, das dafür verantwortlich sein könnte. Wenn wir zur Welt kommen, schreien wir, wenn etwas nicht passt, wenn Bedürfnisse unbefriedigt sind, wenn wir Angst haben oder es zu laut ist usw. Wir haben sozusagen schon in den Grundeinstellungen eine Erwartung/Überzeugung, dass es eine/r kommt und uns hilft und, dass die Welt ein schönes, freundliches Ort ist. Wenn wir das nicht hätten, hätten wir keine Chancen zu überleben. Solange wir klein und hilflos sind, brauchen wir unbedingt Unterstützung anderer Menschen und das holen wir uns meistens dank diesem Werkzeug.
Interessanteweise, auch wenn wir erwachsen werden, bleibt in vielen von uns diese Sehnsucht, diese Erwartung nach jemandem, der unsere Sorgen wegnimmt, unsere Probleme löst, uns beruhigt, unterstützt oder rettet.
Aber warum ist es so?
Das Problem liegt zum Teil in der Kindheit oder Säuglingszeit. In der Zeit fehlen manchmal die Sachen wie Liebe, Zuneigung, Geborgenheit usw. in unserem Leben oder wir nehmen die als unzureichend wahr. Dieses Gefühl des Fehlens/Mangels begleitet uns weiterhin auch im erwachsenen Leben. Wir haben nicht genug gehabt und versuchen das doch nachträglich zu bekommen. Ich vermute, es hat mit Kind-Anteilen etwas zu tun, die im Prozess der Dissoziation abgespalten wurden und das immer noch erwarten und fordern. Ein Teil von uns will das immer noch haben.
Viele sagen uns: „Werde endlich erwachsen, lass dir Eier wachsen, übernimm die Verantwortung, sei stark!“, aber so einfach ist es nicht. Zum Teil sind wir immer noch Kinder und werden das nicht einfach los.

Was kann man da tun?
– Nach meiner Meinung wird hier psychologische Unterstützung am besten helfen.
Es gibt auch mehrere Coachs, die mit Inneren Kind-Anteilen arbeiten.
– Sonst gibt es die Idee eigene Erwartungen zu reduzieren. Stellen wir uns folgende Frage:
Welche Erwartungen sollte ich an die Welt stellen, um nicht enttäuscht zu werden, nicht von Gefühlen gequält zu werden, dass die Welt wieder einmal unfair zu mir ist?
Die Antwort, die ich hatte: „Gar keine.“ Wenn die Wünsche, Pläne, Ziele, Träume nicht wahr werden, bin ich schon enttäuscht und leide… Und es ist nicht nur mein Ego. Wir haben auch ein Hormonsystem, das uns belohnt, wenn wir etwas erreichen (was unser Überleben sichert) und uns bestraft, wenn etwas nicht klappt.
– Vielleicht gar keine Erwartungen haben?
Ich weiß nicht, wie es bei euch aussieht, aber bei mir – je älter ich werde, desto weniger Wünsche, Ziele oder Träume habe ich. Einige habe ich erreicht, andere aus verschiedenen Gründen aufgegeben.
– Ich denke, dass man auch an der emotionalen Reaktion auf eine nicht erfüllte Erwartung arbeiten kann. Man kann darüber nicht nur weinen, verärgert sein, sondern auch lachen.
– Es wäre gut die Wichtigkeit der gewünschten Zielerreichung senken. Das Interesse kann bleiben, aber die Wichtigkeit soll runter. Dann wird es für uns nicht mehr überlebenswichtig und wir dabei nicht so verbissen.
– Als letzte könnte ich noch die Erhöhung des Vertrauens zum Leben empfehlen, weil das kann auch die Sorgen und das emotionale Leiden reduzieren.

Zum Thema Erwachsenwerden habe ich noch eine Übung für euch:
-Was habe ich selbst für die Welt, die Menschen, die Gesellschaft getan?
-Was wird passieren, wenn alle Menschen auf der Welt nur nehmen und nichts geben? Schreibt bitte alles auf, was euch in den Sinn kommt.
Was, eurer Meinung nach, schuldet euch die Welt?

Was gebt ihr selbst der Welt zurück?

Bekanntmachung

Ich habe vor, in diesem Jahr eine oder mehrere Seminarreihen in Hamburg, in Präsenz zu starten. Es wird dabei um folgende Themen gehen:

Arbeit mit Stress.
Der Weg zur Selbstliebe.
Emotionale Intelligenz.
Selbsterkenntnis.
Konflikte verstehen und lösen.

Um planen zu können, hätte ich gern das Feedback von euch.

Ich möchte euch fragen, ob es generell bei euch ein Interesse für die Themen existiert?
Und ob ihr euch vorstellen könntet, die Seminare zu besuchen?

Weitere Einzelheiten und Informationen werde ich später bekanntgeben.

Vielen Dank!

Euer Roman

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Ich darf…

Hallo zusammen,

31 Dezember bringt immer einen Wendepunkt, dies ist die Magie eines Neuanfangs, die Erwartung eines Wunders und die Hoffnung auf eine Veränderung! Heute möchte ich aber über eine andere Wendung reden, die man auch an diesem Tag herbeiführen kann. Es geht um Beginn der Liebe zu sich selbst. Ich stelle euch ein Musikvideo und meine Kommentare vor.

In meinem Leben höre ich oft auf meine Frage „Wie geht es dir? die Antwort „Ich muss!“ Sogar, wenn die Wortwahl anders ist, höre ich dabei oft über Verantwortung, Pflichten und Aufgaben. Ich bin empathisch und spüre sofort, dass ich dabei gleich eine stramme Haltung einnehme, als ob ich ein Soldat bin und ein Befehl erhalten habe. Es strengt mich schon an, obwohl das gar nicht meine Aufgaben sind.

Ich möchte mir heute mit euch zusammen eine Aussage anschauen. Das sind 2 Worte:
„Ich darf…“ Nach meiner Meinung beginnt damit nicht nur Selbstliebe, sondern auch Entspannung, Akzeptanz und ein Stück Freiheit. So darf ich auf mich selbst hören, auf mich selbst aufpassen und mein eigener einfühlsamer und toleranter Freund sein.

Ich biete euch hier einige Aussagen mit „Ich darf“, die zu mir passen.

Ich darf Fehler machen.

Ich darf schwach und krank sein.

Ich darf allein sein und bleiben, wenn ich es will.

Ich darf entspannt sein, auch wenn ich arbeite.

Ich darf auf meine Art schön sein.

Ich darf mein Leben selbst gestalten.

Ich darf mir die Geschwindigkeit meines Lebens aussuchen.

Ich darf zornig, peinlich, dumm, verrückt, fröhlich, traurig oder ängstlich sein.

Ich darf mir treu bleiben, obwohl das nicht allen passt.

Ich darf Nein sagen, obwohl alle um mich herum ein Ja erwarten.

Ich darf weinen, wenn alle anderen lachen, wegrennen, wenn alle anderen bleiben.

Ich darf meine Grenzen zeigen und die schützen.

Ich darf nicht der Beste sein / unvollkommen sein.

Ich darf langsam und nicht effizient sein.

Ich darf wieder von vorne anfangen, wenn etwas schiffläuft.

Was sagen uns diese Sätze?
Realitätsfern? Man darf es sich nicht erlauben? Weichei?
Stimmt! Aber wie viel Energie, Kraft, Anstrengung und Mühe kostet uns das Gegenteil?

Wir sind das Alles auch, nur wollen wir oft das nicht zeigen, manchmal wünschen uns insgeheim diese Entspannung und beneiden die Menschen, die sich das erlauben. Vielleicht können wir das als ein guter Vorsatz ins Neue Jahr nehmen und zumindest ausprobieren.
Was sagt ihr dazu?

Möge dieses neue Jahr mehr Hoffnung, Schönheit, neue Ideen und Wege euch schenken. Möge das Jahr 2023 für euch Geborgenheit, Harmonie und Freude bringen. Ich wünsche euch viel Gesundheit, Glück und Liebe im neuen Jahr!

Euer Roman

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Schönheit und Liebe

Hallo zusammen,

heute möchte ich über die Schönheit und Liebe sprechen. Ich finde die Themen sehr interessant und wichtig, da sie auch mein Leben signifikant zum Besseren verändert haben. Dazu kommen meine Kommentare und 2 tolle Videos.

Ich möchte mit einem Video beginnen. Es ist leider auf Englisch, aber doch mehr oder weniger leicht verständlich. Es geht um eine Frage: „Wenn ihr Möglichkeit hättet, eine Sache in eurem Körper zu verändern, was wäre es?“

Ich glaube, dass jeder Mensch die Schönheit in sich trägt. Die ist unterschiedlich, liegt vielleicht auf verschiedenen Ebenen und nicht sofort sichtbar, aber sie ist da. Wir könnten die sehen, wenn wir das möchten. Keiner kommt in dieser Welt ohne sie, sonst wäre die Person nicht da. Dafür sorgt die Evolution, Natur oder höhere Macht, jeder möge es nennen, wie er möchte. Jeder von uns hat seine Gene und sein Potenzial zur Entfaltung bekommen.
Häufig werden die anderen Menschen von uns als die Sachen/Gebrauchsgegenstände angesehen. Wir brauchen die für irgendetwas, um etwas zu erreichen, etwas zu bekommen, unsere Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen.
Nach meiner Meinung, können wir diese Schönheit nur dann erkennen, wenn wir diesen Menschen auf die gleiche Ebene stellen, wo wir selbst stehen. Für mich heißt es nicht nur jemanden wertschätzend und respektvoll behandeln, sondern auch sich in ihn hineinfühlen und akzeptieren, dass er auch ein Bewusstsein, Bedürfnisse und den gleichen Wert hat, genauso wie ich.
Um diese Schönheit zu erkennen, sollen wir mit dieser Person in den Kontakt treten, näherkommen, unsere Ängste und Schutz abzulegen, um ihr eine Chance zu geben das Gleiche zu tun. Dann werden wir ihre Grazie, Feinheit, Ausstrahlung und Charisma sehen können.

Nehmen wir für einen kurzen Moment an, dass es so ist und schauen jetzt uns selbst an. Dann haben wir auch diese Schönheit in uns oder? Die können wir aber nur erkennen, wenn wir mit dieser Person, sprich uns, in Kontakt treten, ihr näher werden. Wie können wir das machen?
Nach meiner Meinung gibt es hier folgende Möglichkeit.

Ich würde mit der Selbstkenntnis beginnen. Ich denke, dass der Wunsch sich besser kennenzulernen ist das Mittel, die eigene Schönheit zu finden. Auf diesem Weg werden wir aber nicht nur „schöne“ Sachen finden. Wir werden vieles finden, was uns nicht gefallen wird. Zum Beispiel etwas Animalisches, etwas Böses, Hässliches, unsere Ängste usw. Die sind aber schon da, ob wir das wollen oder nicht. Sie kommen auch regelmäßig, meistens unkontrollierbar zum Vorschein. Generell ist es schon besser die „Gefahren“ zu kennen und darauf vorbereitet zu sein, als täglich unter „Damokles Schwert“ zu leben. Meistens verstecken sich in diesen unangenehmen Sachen auch ungeahnte Kräfte und Möglichkeiten. Es könnte auch gut sein, dass unsere Schönheit da versteckt ist.

Die zweite wichtige Stufe des Weges wäre die Selbstakzeptanz. Ja, wir haben uns etwas mehr kennengelernt und eventuell etwas Schönes gefunden. Wir haben vielleicht auch festgestellt, dass wir doch nicht schön sein können, weil in uns auch viele obengenannte „hässliche Dinge“ sind. Wir haben die unser ganzes Leben versteckt, weil die zu unserem Idealbild, das wir uns Mal erschaffen haben nicht passen. Interessanteweise ist dieses Idealbild nicht mal unser. Wir haben es aus Idealbildern der anderen Menschen, Kritik, Komplimenten, Ratschlägen, Feedback, Zeitschriften, Mode, Filmen, Büchern usw. zusammengestellt, um von anderen geliebt zu werden. Und etwas „Hässliches“ hat da keinen Platz. So teilen wir unsere Persönlichkeit auf, weil wir einige Sachen unterdrücken und versuchen aus uns nach Außen etwas darzustellen, was wir nicht sind. Wir führen in uns drin einen Bürgerkrieg und verlieren dabei sehr viel Kraft.
Aber wenn die Evolution, die Natur oder Höhere Macht uns mit allen diesen Sachen erschaffen hat, dann wollten sie, dass wir so sind, wie wir sind. Sonst hätten sie uns anders geschaffen oder?

Ok, wir haben uns akzeptiert, so wie wir sind. Nach meiner Meinung ist es doch zu wenig. Als letzte Stufe kommt die Selbstliebe. Ich weiß, dass es richtig utopisch klingt: „Wir sollen uns nicht nur akzeptieren, sondern auch lieben!“. Etwas Lebendiges kann nur gedeihen und sich gut entwickeln, wenn es spürt, dass es geliebt wird. Die Liebe ist die Kraft, die alles in Bewegung, Harmonie und zum Entfalten bringt. Wenn wir lieben und jemand uns richtig liebt, ahnen wir diese Schönheit in uns und wollen unser Herz für die ganze Welt öffnen. Stellt euch vor, dieser jemand könnten wir selbst sein. Wer kann uns schon mehr lieben als wir selbst? Dann werden wir uns nicht mehr kritisieren, misstrauen oder beleidigen. Dann gibt es keine Angst mehr, dass uns jemand ablehnen, verraten oder verachten kann. So wird jede einzelne Facette unsere Person für uns schön, einzigartig und besonderes.

Unten findet ihr ein Video, in dem es um das Thema Schönheit geht. Menschen im Video wird gesagt, dass sie schön sind und ihre Reaktion wird aufgenommen.

Habt ihr bemerkt, wie sich die Menschen verändern, wie ihre Schönheit rauskommt? Das ist vielleicht nur ein Moment, aber was für eine Kraft der hat.

Ich weiß, dass diese Arbeit langwierig und anstrengend sein kann, aber was haben wir denn zu verlieren? Wollen wir wirklich nur auf Komplimente und Lob der anderen warten? Gibt es etwas Wichtigeres als wir und unser Glück? Da gibt es noch etwas. Nur, wenn wir uns selbst lieben und glücklich sind, können diese Liebe weiter in die Welt tragen und so die verändern.

Euer Roman

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Ein Weg zum Glück

Hallo zusammen,

ich würde euch heute einige Tricks meines Gehirns vorstellen, die mir in der Vergangenheit viele Ressourcen und Nerven gekostet haben. Es geht um Verzerrungen oder falsche Erwartungen meines Verstandes, die leider keine Realität entsprechen. Dazu kommen 2 Videos und meine Kommentare.

Mein Gehirn mag keine komplexen Aufgaben, wo das einen großen Energieverbrauch vermutet. Es bedeutet für ihn wahrscheinlich sehr viel Arbeit, neue Neuroverbindungen herzustellen. Dazu kommt, dass mein Überlebensinstinkt mehr Komfortzone und Ruhe bevorzugt.
Bei mir gab es und gibt es bestimmt noch viele weitere Erwartungen, aber heute will ich euch mit den folgenden fünf bekanntmachen.

1. Ich wäre glücklicher, wenn ich nicht arbeiten müsste.
Das war eine der hartnäckigsten Hoffnungen in meinem Leben, die ich viele Jahre mit mir getragen haben, ohne das jemandem zu erzählen. Ich stellte mir ein Leben voller Unterhaltung vor und glaubte, dass mich das glücklicher machen würde. Ich träumte darüber seit meiner Kindheit, als die Schulzeit begann. Ich war nicht faul, aber das Schulleben hatte schon so viele Verpflichtungen und Herausforderungen, dass ich mich oft hilflos und müde fühlte.

Die Realität hat mir jedoch gezeigt, dass meine Untätigkeit oft die Hauptursache für Langeweile und Überdruss ist. Nach 3 Wochen habe ich meistens angefangen nach Ablenkungen zu suchen und das war eher die Zeit, die mir keine Entwicklung gebracht hat.
Damals habe ich verstanden, dass ich bei der Arbeit mich schneller weiterentwickle, weil ich mit anderen Menschen zu tun habe. Die sind alle unterschiedlich, wie auch meine Reaktion auf sie. Jeden Tag bringe ich irgendwelche Erfahrungen mit nach Hause und denke nach, wie die mich beeinflusst haben. Meine Selbstreflexion bekommt ihre Nahrung. Durch diese Interaktion erfahre ich, wer ich bin. Ich muss aber auch in unangenehmen Situationen drinbleiben und die ertragen -„garen“. Mit der Zeit sehe ich, dass es da nicht mehr unangenehm ist, ich kann die ertragen oder bewältigen. So werde ich besser und weiser.

2. Wenn ich das nur hätte…
Unser Gehirn versucht uns zu vermitteln, dass wir glücklicher wären, wenn wir den richtigen Job, das richtige Haus, das richtige Auto usw. hätten. Es ist nichts falsch daran, sich bessere Dinge und Umstände zu wünschen, aber das macht uns leider nicht automatisch glücklich. Sie können uns vorübergehend aufmuntern, aber die sind oft schnell vergänglich. Ich habe mich früher oft mit der Bedürfnispyramide nach A. Maslow beschäftigt und ich habe festgestellt, dass die meisten Bedürfnisbefriedigungen täglich passieren sollen.

Wer dauerhaftes Glück will, muss erkennen, dass das Fass der Begierden und Wünschen bodenlos ist und eher nicht bis zum Rand gefüllt werden kann.

Da alle unseren Sinne nach außen gerichtet sind, denken wir oft, dass das, was uns glücklich machen kann, sich auch draußen befindet. Ich habe für mich herausgefunden, dass ich erstmal alle meine Fähigkeiten und Talente entwickeln (zumindest erkennen) soll, um zu verstehen, was ich brauche, was meine Aufgabe hier ist und nicht was mein Ego will.

3. Ich kann „Jackpot“ knacken und dann davon leben.
In meinen jungen Jahren war ich überzeugt, dass ich alles schaffen kann, was ich mir vorstelle. Ich hatte Energie, war clever, motiviert und diszipliniert. Bei der Energie gab es aber ein Hacken, die reichte nur für den Anfang. Ich habe mir dann eine Lebensstrategie mit kurzen, schnellen Zügen entwickelt.
Damals war Geld für mich das Wichtigste und ich hoffte, dass ich das Ziel schnell erreichen werde. Ich habe mehrere Sachen ausprobiert: Börse, Goldhandel, Glücksspiel und andere. Ich habe mal auch alles auf eine Karte gesetzt und bin auf Risiko mit gefährlichen Konsequenzen gegangen. Alle diese Versuche haben mir sehr viel Geld, Mühe und andere Ressourcen gekostet. Ich bin fast immer auf die Schnauze gefallen und verstanden, dass ich kein Glückpilz beim Thema Geld bin. Dazu kam, dass Gier und Angst mich auch emotional fertigmachten.

Im Laufe dieser Zeit habe ich verstanden, dass meine Strategie anderes aussehen soll. Ich habe mit einem Fundament angefangen. Es ging dabei um persönliche Entwicklung und ich begann mit der Selbstkenntnis: Wer bin ich, Talente und Fähigkeiten, meine Aufgaben hier. Dann kam Selbstakzeptanz: Selbstwert, innere Konflikte, Emotionen.
In dieser Zeit habe ich eher „kleine Brötchen gebacken“ und das wurde zu meiner Strategie.
Ich arbeite auch weiter an mir, mein Fundament wird immer robuster und Vertrauen in mir und ins Leben wächst.

4. Um glücklich zu sein, muss ich nur das Geheimnis des Glücks entdecken.
Ich mag lesen. Ich habe in meinem Leben bestimmt schon mehr als ein paar Tausend Bücher gelesen. Ich wollte besser werden, mich perfektionieren, reich werden und hatte alle anderen Träume, die uns die Gesellschaft und Geschichten des menschlichen Erfolgs anbieten. Das gab mir Motivation und Erfahrungen anderen Menschen, aber zu meinem Glück haben die mich nicht gebracht.
Wahrscheinlich gibt es schließlich keine allgemeinen Geheimnisse des Glücks oder des Erfolgs. Für die Menschen, die diese Erfolge hatten, hat es funktioniert, aber ich bin ein anderer Mensch mit anderen Charaktereigenschaften, Talenten und Erfahrungen.
Egal wie lange Bücher, Autoren und unser eigener Verstand uns überzeugen wollen, es gibt keine generellen geheimen Schlüssel zur Tür des einfachen menschlichen Glücks. Jeder von uns ist unterschiedlich und sieht sein Glück auf eine andere Weise. Ich denke, dass jeder von uns seinen Schlüssel selbst schmieden muss, um glücklich zu werden. Und im Laufe dieses Prozesses werden wir immer glücklicher.

5. Es ist nicht meine Schuld, es sind die anderen gewesen.
Manchmal ist es schwer zu akzeptieren, dass wir nicht alles erreicht haben, wofür wir, nach unserer Meinung, im Stande waren. Das frustriert und nagt an unserem Idealbild, die wir in uns tragen und womit das reale Bild verglichen wird. Es gab Tage, wo ich mich selbst fertiggemacht habe, weil ich etwas nicht geschafft habe oder einen Fehler begangen habe. Das kann man nicht so lange ertragen und dafür gibt es eine Lösung, die oft die letzte Möglichkeit darstellt aus dem Leid rauszukommen: Schuldübertragung.

Unser Verstand versucht uns glaubhaft zu machen, dass die Ursache unseres Unglücks bei den Menschen um uns herum – unseren Ehepartnern, Eltern, Kollegen usw. liegt. Wir sind bereit, Anschuldigungen nach links und rechts zu verteilen. Die anderen haben es vermasselt und nicht ich. Hier versuchte ich meine Verantwortung auf die anderen Menschen zu schieben und das führte oft noch zu den größeren Konflikten und Problemen.
Natürlich bin ich nicht für alles verantwortlich, aber ich kann jeden Moment beginnen die Situation zu ändern.
Der Moment, in dem wir Verantwortung für unser Leben übernehmen, ist die Grundlage unseres wahren Glücks.

Wir selbst machen sich ein Bild von unserer Wunschzukunft, formulieren unsere Strategie und arbeiten dann beharrlich und gewissenhaft an deren Umsetzung. Es gibt keine Abkürzungen zum geschätzten Ziel, es gibt keine Geheimnisse. Wenn wir diese Tatsache akzeptieren, werden wir schon viel weiter auf dem Weg des Glücks sein.

Nach meiner Meinung, das Glück ist der Weg zu einem Ziel. Das Erreichen des Ziels selbst wird uns nicht für lange zufriedenstellen. Ich denke das Glück ist ein Prozess, wo wir Wunder erleben, Erfolge feiern, Hindernisse überwinden, Lösungen finden, weinen, lieben und träumen – alles, was auf dem Weg passiert. Ist dann das Leben selbst nicht der Weg?

Euer Roman

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Verhaltensregeln eines Neurotikers

Hallo zusammen,

heute möchte ich euch ein Modell vorstellen, das einen kleinen Einblick ins Leben eines Neurotikers ermöglicht. Als ich das zum ersten Mal las, erkannte ich viele Sachen, die ich auch in mir hatte. Ich lachte dabei sehr viel. Natürlich will es euch auch nicht enthalten. Dazu kommen ein Video und meine Kommentare.

Es geht dabei um Verhaltensregeln eines Neurotikers, die von einem amerikanischen Psychotherapeuten, dem Vater der kognitiven Verhaltenstherapie Aaron Beck, beschrieben wurden.

„Gesetzbuch“ eines Neurotikers.

„1. Um glücklich zu sein, muss ich in allen meinen Unternehmungen erfolgreich sein.
2. Um mich glücklich zu fühlen, muss ich von allen Menschen immer geliebt (akzeptiert, bewundert) werden.
3. Wenn ich einen Fehler mache, dann bin ich dumm.
4. Wenn ich die Spitze nicht erreicht habe, bin ich gescheitert.
5. Wie wunderbar ist es, beliebt, berühmt, reich zu sein; wie schrecklich ist es, ein gewöhnlicher, mittelmäßiger Mensch zu sein.
6. Mein Wert als Person wird dadurch bestimmt, was andere Menschen über mich denken.
7. Ich kann nicht ohne Liebe leben. Wenn meine Frau (Ehemann, Kind, Liebhaber, Chef) mich nicht liebt, bin ich zu nichts gut, ich bin nichts.
8. Wenn mir jemand nicht zustimmt, bedeutet das, dass er mich nicht liebt.

Deshalb…

– Ich muss der großzügigste, taktvollste, edelste, mutigste, selbstloseste und schönste sein.
– Ich sollte der perfekte Liebhaber, Freund, Elternteil, Lehrer, Schüler, Ehepartner sein.
– Ich muss alle Schwierigkeiten leicht und mit völliger Gelassenheit bewältigen.
– Ich sollte immer schnell eine Lösung für jedes Problem finden können.
– Ich sollte niemals leiden; Ich sollte immer glücklich und gelassen sein.
– Ich muss alles wissen, verstehen und voraussehen.
– Ich muss mich immer beherrschen und mit meinen Gefühlen umgehen.
– Ich muss mich immer für schuldig halten; Ich habe kein Recht, jemals jemanden zu verletzen.
– Ich sollte niemals Müdigkeit und Schmerzen erfahren.
– Ich muss immer auf dem Höhepunkt meiner Effizienz sein.“

Ich musste jetzt wieder lächeln. Die Beschreibung passt immer noch zu mir. Ich habe mich schon damit eine Weile beschäftigt, aber unbewusst ist es zum Teil immer noch da. Ich will geliebt werden, obwohl mich diese Liebe der anderen Menschen nicht satt machen kann. Ich liebe dieser Anteil in mir, die ist schon eine Bereicherung für mich und diese Welt.

Interessanteweise leben auch Menschen mit neurotischen Zügen länger. Es liegt daran, dass die aufmerksamer und vorsichtiger sind, wenn es um die eigene Gesundheit geht. Das kenne ich sehr gut. Ich kümmere mich schon um meine Gesundheit: Achte auf meine Ernährung, treibe Sport und beschäftige mich mit verschiedenen Themen, die mich persönlich weiterentwickeln.

Ich möchte euch noch einen tollen Film mit Woody Allen und Diane Keaton empfehlen. Da gibt eine tolle Geschichte und zwei Menschen mit neurotischen Zügen. Viel Spass!

Euer Roman

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Überarbeitung und Erschöpfung

Hallo zusammen,

heute möchte ich gern über Überarbeitung und Erschöpfung reden. Ich will mit euch meine Erfahrungen und Erkenntnisse auf diesem Gebiet teilen. Wir werden uns mit möglichen Ursachen dafür auseinandersetzen, um sich selbst besser zu verstehen. Dazu kommen meine Kommentare und ein interessantes Video zum Thema.

Ich bin ein Mensch, für den Ruhezeiten, Pausen, Auszeit ganz wichtig sind, weil ich, nach meiner Meinung, nicht so viel Energie zur Verfügung habe und werde relativ schnell müde. In meinem Leben hatte ich viele Momente, wo ich am Ende meiner Kräfte war, aber wollte doch noch irgendetwas erledigen oder jemandem helfen.

Früher dachte ich, dass da ein Wunsch nach Liebe auf mich wirkt: „Ich werde es tun und sie werden mich loben und lieben“. Jedes Kind will Liebe seiner Eltern und versucht die durch gutes Benehmen, Erledigen von Aufgaben, Anpassung usw. zu gewinnen. Manchmal klappt das und das Kind übernimmt diese Strategie in sein Verhalten auch mit anderen Menschen, weil es weitergeliebt werden will.

In diesem Fall gibt es leider keine Garantie dafür, dass wir geliebt und gelobt werden.
Bei mir hat es gar nicht funktioniert: Ich war nicht glücklich, obwohl die anderen mit mir zufrieden waren. Einige haben mich auch richtig ausgenutzt. Ich habe nicht mal gespürt die von ihnen gebrachte Liebe. Ihr Lob war mir egal. Ich war trotz allem unzufrieden.

Ich habe versucht noch etwas tiefer in die Materie einzusteigen und habe weitere wichtige Aspekte gefunden, die mich antreiben. Es geht um Aufmerksamkeit, Anerkennung und Wertschätzung. Ich wollte mich beweisen, zeigen wie wertvoll und gut bin ich. Aber Oberbegriff für diese Aspekte ist auch Liebe.

Ich habe gespürt, dass da noch etwas sein soll. Ich habe mich mit diesem Ruhebedürfnis auseinandergesetzt und ich habe etwas entdeckt. Ich habe mich gefragt, warum es für mich so wichtig ist? Die Antwort war: Ich hatte das Gefühl „Wenn ich alles richtig und so mache, wie es sein soll, auch wenn es für mich unangenehm und unbequem ist, bin ich garantiert in Sicherheit.“ In meiner Kindheit hatte ich oft Situationen, in welchen meine Eltern, wenn sie schlecht gelaunt waren, mich angesprochen haben, warum das oder jenes nicht gemacht wurde (z.B. im Haushalt), obwohl sie mich davor nicht darum gebeten hatten. Sie sagten, dass ich das ohne Ansage, von mir aus machen muss. Das war eine unangenehme Zeit, ich musste auf alles aufpassen und vorsichthalber alles in Ordnung halten und erledigen bevor sie kamen.

So bin ich auf etwas Wichtiges gestoßen. Ich fühle mich sicherer, wenn ich alles erledigt habe oder zumindest im Prozess bin, sprich – zu tun habe. Dann habe ich verstanden, warum für mich ganz wichtig gewesen ist, zumindest einen Job zu haben und auch zu Hause, in meiner Freizeit mich zu beschäftigen. Über mich hing das Damoklesschwert. Wenn ich nicht beschäftigt bin, erwarte ich eine Bestrafung.

Manchmal hatte ich sogar im Urlaub eine unterschwellige Angst verspürt, weil ich nichts tat. Und das ist schlecht, da interne Zensur schreit: „Du bist in Gefahr! Wenn du gerettet werden willst, dann solltest du dringend etwas Nützliches und Richtiges tun, zum Beispiel für die Zukunft, wenn jetzt schon alles getan wurde.“

Sicherheit und Schutz gehören zu den wichtigsten Sicherheitsbedürfnissen und dahinter steht der Überlebensinstinkt, der uns manchmal bewusst und meistens unbewusst antreibt und durch das Leben führt. Es ist aber wichtig, dass immer mehr Aspekte ins Bewusstsein kommen, weil dann wir eine Chance bekommen, eigene Denkweise und Verhalten zu ändern, was unser Leben erleichtern kann.

Ich habe verstanden, dass mein Konzept „Ich mach alles und richtig“ große Lücken aufweist, weil die Richtigkeit für verschiedene Menschen oft etwas anderes bedeutet. Und dazu gerate ich in Schwierigkeiten wegen meiner unzureichenden Effizienz, weil ich alles bis zur Erschöpfung erledige, was nötig und was nicht nötig ist. Außerdem ist es äußerst schwierig effektiv zu sein, wenn die Arbeit und Arbeitsbedingungen unangenehm sind.

Durch diese Forschungsarbeit bin ich auch auf etwas Anderes gestoßen. Es war eine innere Einstellung, dass ich ungern unter Druck stehe. Das heißt, wenn ich eine Aufgabe bekommen habe, dann habe ich versucht so schnell wie möglich die zu erledigen: „Ich werde diese Arbeit schnell zum Ende bringen und dann kann ich mich ausruhen!“. Viele meine Chefs haben meine Schnelligkeit gesehen und mir danach noch mehr Arbeit gegeben. Häufig gewöhnen sich die Menschen um uns herum einfach daran, dass wir eine Art besonderen Menschen sind, die nicht an sich selbst denken, sondern darauf abzielen, die Träume anderer Menschen zu verwirklichen.

Während meiner beruflichen Laufbahn habe ich auch bemerkt, wenn ich mit jemandem zusammenarbeite oder in einem Team bin, merke ich nicht, dass ich müde werde, nur wenn ich schon ganz kraftlos bin. Früher habe ich Fußball gespielt und manchmal bis meine Beine mich nicht tragen konnten. Wahrscheinlich gibt es da auch etwas, was auf mich eine Wirkung hat.

Ich finde das Thema sehr wichtig, weil die langanhaltende Überarbeitung und permanente Erschöpfung auch Symptome eines Burnouts sein können und das wünscht sich wirklich keiner. Passt bitte auf euch auf!

Ich würde gern auch eure Erfahrungen und Meinungen zum Thema erfahren. Wie ist es bei euch, in eurem Leben? Was treibt euch an?

Euer Roman

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15 philosophische Zitaten zum Nachdenken


Hallo zusammen,

heute will ich euch mehrere interessanten Gedanken von Osho vorstellen. Nach meiner Meinung spricht er in seinen Büchern viele wichtige Themen an und hilft das Leben auf eine andere Weise zu sehen. Dazu kommen ein Video und meine Kommentare.

Osho war ein indischer Philosoph, der Begründer die so genannten Bhagwan-Bewegung und eine sehr umstrittene Person. Im Zen-Buddhismus ist „Osho“ ein Titel, der wörtlich übersetzt „Mönch“ oder „Lehrer“ bedeutet. Auf der ganzen Welt ist er auch bekannt als Bhagwan Shri Rajneesh. Mehr als 600 Bücher wurden unter diesem Namen in 30 Sprachen veröffentlicht.

Oshos Lehren können als ein chaotisches Mosaik angesehen werden, das sich aus Elementen des Buddhismus, Yoga, der griechischen Philosophie, des Sufismus, der europäischen Psychologie, der tibetischen Traditionen, des Zen und vieler anderer spiritueller Strömungen zusammensetzt und mit seinen eigenen Ansichten verflochten ist.

1.Das Leben ist unbezahlbar. Jeder Moment hat diesen Wert, jeder Moment ist ein Geschenk. Wenn Sie dieses Gefühl kennen, dies fühlen, werden Sie glückselig. Aus Glückseligkeit wird Dankbarkeit zum Sein geboren.

2. Die Welt ist wie ein Echo in den Bergen: Wenn wir Wut auf sie werfen, kehrt die Wut zurück; wenn wir Liebe geben, kehrt die Liebe zurück. Aber das ist ein natürliches Phänomen, Sie müssen nicht darüber nachdenken. Sie können ihm vertrauen – alles geht von alleine. Das ist das Gesetz des Karmas: „Was du säst, erntest du – alles, was du gibst, wird zu dir zurückkommen“. Sie müssen nicht darüber nachdenken, alles geschieht automatisch. Hassen Sie und Sie werden gehasst. Lieben Sie und Sie werden geliebt.

3. Wir sind alle einzigartig. Niemand hat das Recht zu sagen, was richtig und was falsch ist. Das Leben ist ein Experiment, in dem wir diese fließenden Konzepte jeden Tag definieren. Manchmal kann es sein, dass Sie etwas falsch machen, aber davon werden Sie später profitieren.

4. Das Leben ist kein Problem, das es zu lösen gilt, sondern ein Mysterium, in dem man präsent sein muss.

5. Jede Aktion führt zu einem unmittelbaren Ergebnis. Seien Sie vorsichtig und beobachten Sie. Ein reifer Mensch ist jemand, der sich selbst gefunden hat, der bestimmt hat, was für ihn richtig und falsch, gut und schlecht ist. Er hat es selbst gemacht, also hat er einen großen Vorteil gegenüber denen, die keine Meinung haben.

6. Menschen nehmen alles so ernst, dass es ihnen zur Last wird. Lernen Sie mehr zu lachen. Lachen ist für mich so heilig wie das Gebet.

7. Hören Sie zuerst sich selbst. Lernen Sie, die Gesellschaft von sich selbst zu genießen. Werden Sie so glücklich, dass es Ihnen egal ist, ob jemand zu Ihnen kommt oder nicht. Sie sind schon satt. Sie warten nicht ängstlich darauf, dass jemand an Ihre Tür klopft. Sie sind schon Zuhause. Wenn jemand kommt, super. Wenn nicht, das ist auch in Ordnung. Nur mit einer solchen Einstellung kann eine Beziehung beginnen.

8. Es gibt keine Enden im Leben – es gibt nur immer höhere Gipfel. Aber wenn Sie einen Gipfel erreicht haben, fordert Sie der nächste heraus – winkt und ruft zu sich. Denken Sie also immer daran: Was immer Sie erreichen, ist nur der Anfang. Wenn man sich daran erinnert, bleibt der Mensch immer ein Kind, bleibt immer keusch. Das ist die ganze Kunst des Lebens – keusch zu bleiben, frisch und jung zu bleiben, unverdorben durch das Leben, unverdorben durch die Vergangenheit, unverdorben durch den Staub, der sich auf den Wegen des Lebens angesammelt hat. Denken Sie daran, jeder Moment öffnet neue Türen.

9. Raus aus dem Kopf und rein ins Herz. Weniger denken und mehr fühlen. Hängen Sie nicht an Gedanken, tauchen Sie ein in Empfindungen. Dann wird Ihr Herz erwachen.

10. Wenn Sie reich sind, denken Sie nicht darüber nach, wenn Sie arm sind, nehmen Sie Ihre Armut nicht ernst. Wenn sie in der Welt leben können und sich daran erinnern, dass die Welt nur eine Aufführung ist, werden Sie frei sein. Sie werden nicht vom Leiden berührt werden. Leiden kommt nur von einer ernsthaften Lebenseinstellung. Fangen Sie an, das Leben wie ein Spiel zu behandeln, genießen Sie es.

11. Sie verändern sich jeden Moment. Sie sind wie ein Fluss. Heute fließt es in eine Umgebung und einem Klima. Morgen sind es andere. Ich habe noch nie dasselbe Gesicht zweimal gesehen. Alles ändert sich. Nichts steht still. Aber um das zu sehen, braucht es sehr durchdringende Augen. Sonst fällt der Staub drauf und alles wird alt; es scheint, als ob das alles schon Mal passiert ist.
Hören Sie bewusster zu. Wecken Sie sich auf. Wenn Sie das Gefühl haben, dass alles langweilig ist, treten Sie sich selbst. Sich selbst, nicht einen anderen. Öffnen Sie Ihre Augen. Wachen Sie auf und hören Sie wieder zu.

12. Es kommt eine Zeit in Ihrem Leben, in der Sie sich von dem Drama und den Menschen, die es erschaffen, entfernen. Sie umgeben sich mit Menschen, mit denen Sie lachen. Sie vergessen das Schlechte und konzentrieren sich auf das Gute. Lieben Sie die Menschen, die Sie gut behandeln und beten Sie für den Rest. Das Leben ist so kurz, leben Sie es nur glücklich. Zu fallen ist ein Teil des Lebens, aufzustehen ist sein Prozess. Am Leben zu sein ist ein Geschenk und glücklich zu sein ist Ihre Wahl.

13. Perfektion zu fordern ist indirekt Selbstmord. Nichts ist jemals perfekt. Perfektion ist unmöglich, weil das Leben ewig ist. Nichts kommt jemals zu einem Abschluss.

14. Sie erhalten, was Sie erschaffen haben, Sie bekommen vom Leben, was Sie hineingesteckt haben. Zuerst müssen Sie es mit einem Wert füllen. Sie müssen ihm Farbe, Musik und Poesie geben; man muss kreativ sein, nur dann lebt man.

15. Meine Botschaft ist LIEBE. Auf seine Weise ist es sehr einfach, es gibt nichts Kompliziertes: keine Rituale, keine Dogmen, keine hypothetische Philosophie. Dies ist eine einfache und direkte Herangehensweise an das Leben. Das kleine Wort „LIEBE“ kann meine ganze Botschaft enthalten. Es spielt keine Rolle, an wen sich solche LIEBE richtet. Sie müssen nur vierundzwanzig Stunden am Tag lieben – so wie Sie atmen. Atem braucht kein Objekt, LIEBE braucht auch kein Objekt. Manchmal atmen Sie neben einem Freund, manchmal sitzen Sie unter einem Baum, manchmal atmen Sie, während Sie in einem Pool schwimmen. Genauso müssen Sie lieben. LIEBE sollte das innerste Zentrum Ihres Atems sein, sie sollte so natürlich sein wie das Atmen. Schließlich hat die Liebe die gleiche Beziehung zur Seele, wie der Atem zum Körper.

Im Video unten findet ihr noch weiteren Zitaten von Osho.

Euer Roman

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Schnelle Entscheidungen

Hallo zusammen,

heute reden wir über schnelle und langsame Entscheidungen. Ich stelle euch eine Metapher dazu vor, wie ich das sehe und meine Strategie, wie ich in meinem Leben entscheide. Dazu kommen ein Video und meine Kommentare.

Zuerst möchte ich euch ein kurzes lustiges Video zum Thema vorstellen.

Das Thema “ Entscheidungen treffen“ ist nach meiner Meinung eine der Wichtigsten im Leben. Wir müssen täglich hunderte Entscheidungen treffen und jede davon bringt eine Veränderung. Manche sind einfach, manche bringen mit sich große Veränderungen und Konsequenzen.

Die meisten Menschen sprechen oft über Bauch- und Kopfentscheidungen. Nach meiner Meinung gibt es keine reine Kopfentscheidungen, die von Menschen getroffen werden. In meiner Strategie versuche ich meinen Kopf, Bauch und den ganzen Körper einzusetzen.

In meiner Kindheit und Jugend habe ich gern Schach gespielt. Da gibt es viele Strategien und Taktiken, den Gegner zu besiegen oder zumindest ein Unentschieden zu erreichen. Ich habe diese Metapher auf das Leben übertragen. Wir haben ein Leben oder ein Spiel (vielleicht doch mehrere, aber das hat bis jetzt noch keiner bewiesen). In diesem Spiel bekommen wir mehrere Figuren und bestimmte Menge von Zeit. Wir haben einen Gegner, den können wir auf verschiedene Weise nennen: der Gott, die Zeit, das Leben oder die Höhere Macht usw. Das Einzige ist klar: wir werden alle verlieren / sterben. Wir können nicht gewinnen oder ein Unentschieden erreichen. Wenn wir die Hoffnung auf das ewige Leben ablegen, dann können wir uns etwas entspannen und unser Leben (etwas mehr) genießen. Was meint ihr dazu?

Jetzt zurück zum Spiel. Vielleicht können wir auch über das Wort Spiel nachdenken. Was bedeutet für euch ein Spiel? Ist das etwas, wo man Spaß hat, mit anderen etwas unternimmt, die Umgebung und sich selbst erkundet oder etwas, was mit Zwang, Normen, Pflichten, Schuften, Zweifeln usw. zu tun hat? Wie ist es bei euch?

Was sind die Figuren im Spiel? Das sind unsere Fähigkeiten, Talente, Kompetenzen, Charaktereigenschaften, Vorzüge, Schönheit, Kraft, Stärke, Fertigkeiten und andere.

Viele Menschen spielen eine Blitzpartie (das heißt beim Schach meistens eine Partie mit einer Dauer von 5 bis 15 Minuten). Diese Menschen haben das Gefühl, dass es daneben eine Uhr steht und wenn sie nicht schnell genug ihre Züge machen, verlieren sie oder schaffen etwas nicht, verpassen etwas oder werden bestraft.

Die Menschen wollen schnell ihre Ziele/Wünsche/Träume erreichen, um dann sich zu erholen und das Leben zu genießen. Sie stellen sich selbst bewusst oder unbewusst unter Stress und erst später merken, dass die Partie im Laufe der Zeit immer komplexer wird und sie immer noch wenig Zeit für eine Entscheidung haben. Ihr Gegner spielt auch schnelle Blitzpartie und bietet ihnen keine Pause an. Die Menschen spüren oft, dass sie handeln müssen, obwohl ihre Entscheidungen/Züge Ihnen nicht gefallen und keine ausgereiften Lösungen darstellen. Der Stresslevel wächst und die Züge werden risikoreicher, es wird oft alles auf eine Karte gesetzt, um endlich den Druck zu entgehen.

Nach meiner Meinung schnelle Entscheidungen bringen immer neue Verantwortung, Abhängigkeiten, Schulden, Pflichten und Versprechen, die uns immer mehr belasten.

Dazu kommt, dass beim schnellen Spiel werden unsere Figuren mehr Verschleiß und Abnutzung erfahren. Das Risiko steigt, die Menschen wollen dominieren/konkurrieren, das führt oft zu Konflikten und Verlusten. So verlieren wir die Figuren wie Kraft, Interesse, Motivation, Gesundheit, Lust, Freude, Energie usw.

Hier ist wichtig zu verstehen, dass wir zwar gegen einen Gegner spielen, aber er nutzt die Figuren anderer Menschen. Sprich diese Figuren sind leicht ersetzbar und davon gibt es eine unendliche Menge. Wir haben aber nur eine bestimmte Anzahl von unseren Figuren (im Schach 16 Stück). (Übrigens, nach meiner Meinung können wir beim Entfalten unseres Potenzials die Stärke unseren Figuren erhöhen. Dafür muss man sich viel mit sich selbst beschäftigen). Irgendwann mal bleibt nur ein König auf dem Feld und muss dann von allen gegnerischen Figuren weglaufen oder alles tun, was sie wollen. Der Mensch ist noch nicht am Ende des Lebens, aber hat alle seine Figuren verloren und hat keine Kraft, Gesundheit und Lust mehr, irgendetwas zu ändern. Das wird eine traurige Geschichte.

Es gibt Menschen, die reaktiv bei ihren Entscheidungen sind. Das heißt: Es kommt einen Reiz aus der Umwelt an und die handeln sofort. Sie haben keinen Raum und keine Möglichkeit, um ihren Wunsch, Schmerz, Angst oder Wut zurückzuhalten. Die können nicht die Erfüllung Ihrer Wünsche zurückstellen oder Enttäuschung ertragen. Die wollen sofort ihre Bedürfnisse befriedigen, um Sicherheit und Liebe zu erlangen.

Ich denke, dass alle Menschen schon Mal schnelle/reaktive Entscheidungen getroffen haben. Wenn ihr spürt, dass ihr aufgeregt, hektisch, schnell oder hastig werdet, fragt euch selbst: „Wovor habe ich Angst genau in diesem Moment?“ Dann werdet ihr ruhiger, weil ihr in die Analyse geht und eventuell wird euch auch bewusst, was genau euch triggert / in diesen Zustand bringt.

Stellt euch vor, ihr werdet eine andere Schachpartieart auswählen. Im Schach kann man eine andere Partie (in Deutschland) spielen, die bis zu 360 Minuten dauert. Ihr könnt dann in Ruhe eure Züge machen und sich dafür Zeit nehmen. Das ist auch meine Strategie.

Die sieht folgendermaßen aus. Ich nehme mir Zeit. Egal, worum es geht. Ich mache es möglich, neuen Informationen meinen Kopf und meinen Körper durchlaufen zu lassen. Je schwieriger die Entscheidung oder weitreichender die Folgen, desto länger warte ich (die Entscheidung reift). Mit der Zeit wird es für mich immer klarer, was ich tun soll.

Hier habe ich das ausführlich und mit Beispielen erklärt.
Artikel zur Strategie des Entscheidungstreffen

Dank dieser Strategie schütze ich meine Figuren und habe Zeit, um mir weitere Taktiken auszudenken. Ich versuche nicht durch Konkurrenz an meine Ziele zu gelangen, sondern durch ein Kompromiss oder Kooperation mit den anderen. So habe ich auch weniger Konflikte, Stress, bessere Gesundheit und eventuell langes und erfülltes Leben.

In der Zeit, in der die Entscheidung reift, lebe ich (genieße das Leben).
Ich habe schon die Kraft, Energie, den Wunsch und kann diesen Zug sofort tätigen. Ich weiß aber, dass das zu mehr Stress, schnellen Gegenzügen des Lebens und Unzufriedenheit führen wird, weil ich mir keine Zeit gelassen habe.

Euer Roman

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Gebrauchsanleitung für das Leben

Hallo zusammen,

heute möchte ich euch eine Gebrauchsanweisung für das Leben vorstellen. Sie beinhaltet viele interessante Aussagen und vielleicht einen oder anderen zum Nachdenken bringen kann. Dazu kommen meine Kommentare und ein schönes Video.

Diese Gebrauchsanweisung kommt von einem französischen Schriftsteller Bernard Werber. Werbers Romane verbinden Fantasie, Mystik und tiefe Philosophie. Er hat mehrere interessante Gedanken und Zitate, aber die folgenden Passagen sind schon etwas Besonderes.

ANLEITUNG FÜR DAS LEBEN

1. Sie erhalten einen Körper. Sie können es mögen oder nicht, aber es ist das Einzige, was Ihnen für den Rest Ihrer Tage definitiv zur Verfügung stehen wird.

2. Sie müssen zu einer Schule namens „Leben auf dem Planeten Erde“ gehen. Jede Person und jedes Ereignis sind Ihre universellen Lehrer.

3. Es gibt keine Fehler, nur Lektionen. Scheitern gehört zum Erfolg dazu. Es gibt keine unschuldigen Opfer – alle sind nur Studenten.

4. Die Lektion wird in den unterschiedlichsten Formen wiederholt, bis sie vollständig gelernt ist. Wenn Sie die einfachen Lektionen nicht lernen, werden sie schwieriger. Sobald Sie es gemeistert haben, fahren Sie mit der nächsten Lektion fort.

5. Äußere Probleme spiegeln genau Ihren inneren Zustand wider. Wenn Sie Ihre innere Welt verändern, verändert sich auch die äußere Welt für Sie.

6. Sie werden verstehen, dass die Lektion gelernt wird, wenn sich Ihr Verhalten und Ihre Einstellung zum Leiden ändern. Weisheit wird durch Übung erlangt. Ein bisschen von etwas ist besser als viel von nichts.

7. Es gibt keinen besseren Ort und keine bessere Zeit als „hier und jetzt“. „Dort“ ist nicht besser als „hier“. Wenn Ihr „dort“ zu „hier“ wird, erhalten Sie ein weiteres „dort“, das wiederum besser erscheint als „hier“.

8. Andere sind nur ein Spiegelbild von Ihnen. Sie können nicht lieben oder hassen, was in anderen ist, wenn es nicht Ihre eigenen Qualitäten widerspiegelt.

9. Das Leben macht den Rahmen, und Sie malen das Bild. Wenn Sie nicht die Verantwortung für das Malen eines Bildes übernehmen, dann werden es andere für Sie schreiben.

10. Sie werden alles bekommen, was Sie wollen. Ihre vergangenen und gegenwärtigen Wünsche und Gedanken bestimmen Ihre Zukunft.

11. Alle Antworten sind in Ihnen. Sie wissen mehr als in den Büchern steht. Aber um sich daran zu erinnern, müssen Sie Bücher lesen, in sich hineinschauen, auf sich selbst hören und sich selbst vertrauen.

12. Sie werden das alles vergessen.

BERNARD WEBER

Ich habe diese Anleitung mehrmals durchgelesen und denke, dass sie schon hilfreich sein kann. Einige Passagen sehe ich anders und würde vielleicht die anders formulieren, aber ich mag die Denk- und Schreibweise des Autors und bin ihm dafür sehr dankbar.

Hier habe ich einen Trailer zu einem Animationsfilm gefunden, der zum Thema passt und auch zum Nachdenken bringt.

Euer Roman

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Wahrnehmung und Kritik

Hallo zusammen,

heute sprechen wir über innere und äußere Kritik. Wie wir die wahrnehmen, was spielt dabei eine große Rolle und wie verzerrt diese Sinnerfassung sein kann. Dazu kommen ein tolles Video und meine Kommentare.

Es ist alles gut und einfach, solange wir uns auf eigene Wahrnehmung und Gefühle bei den einfachen nicht lebenden Objekten verlassen. Wasser ist feucht, Steine sind hart und schwer, Toilettenpapier ist weich (hoffentlich).
Aber wenn es um Menschen geht, werden die Dinge viel komplizierter. Eine Erwartung etwas zu wahrzunehmen und das, was man zuvor gesehen hat (aus Erfahrung kennt), beginnt darauf zu wirken, was man glaubt jetzt wahrzunehmen.
Zum Beispiel, wir lernen einen neuen Menschen kennen. Er kommt aus einem Land, wo wir noch nicht waren, aber kennen schon jemanden, der da geboren ist oder ein Kollege hat uns mal darüber erzählt, wie die Menschen da so sind. Das sind Vorurteile und Klischees, das kennt jeder. Oder alle meine Freundinnen davor waren mir untreu und jetzt habe ich eine Erwartungshaltung, dass meine jetzige Freundin mich auch betrugen könnte. Oder es ist ein Unfall passiert und Polizei vernimmt die Zeugen und ihre Geschichten unterscheiden sich.

Die obengenannten Beispiele helfen uns zu verstehen, dass wir nie die Realität mit 100% Genauigkeit und Objektivität wahrnehmen. Meistens filtern und bearbeiten wir es, als ob unsere Augen und Ohren eine Fernsehkamera wären und wir sähen Realität auf einem „Bildschirm“ in unserem Kopf. Meistens sieht man nicht alles – man konzentriert sich auf einige Details und lässt andere weg. Das nennt man das selektive Wahrnehmen. Manchmal nimmt die Schärfe zu oder ab. Entweder ist keinen Ton im Bild oder das Bild wird zum Teil abgeschnitten. Meistens ist die Wahrnehmung nicht ganz vollständig und unser Gehirn füllt die Lücken selbst – das subjektive Wahrnehmen (Jeder kennt das Spiel „Stille Post“).

Normalerweise ist unser Bildschirm eine gute Sache. Im Wesentlichen zeigt der, wie unsere Empfindungen mit dem Geist verbunden sind. Ohne den wären wir niemals in der Lage, den Informationsfluss von der Außenwelt zu bewältigen sowie die vergangenen Erfahrungen zu organisieren und zu nutzen.

Hier sind einige wichtige Infos für unsere Bildschirme:
1. Jeder hat einen Bildschirm. So sind alle Menschen.
2. Wir sehen nur unseren eigenen Bildschirm und nicht die Realität.
3. Wir können nicht genau wissen, was auf dem Bildschirm der anderen Person gezeigt wird. Wir müssen dafür diese Person sein.
4. Wir können nicht zu 100% anderen Menschen vermitteln, was auf unserem Bildschirm läuft. Viele Sachen sind uns selbst nicht mal bewusst. Außerdem Gedanken, Bilder, Meldungen, die da erscheinen, verschwinden viel schneller als wir die zum Ausdruck bringen können.
5. Wir können nicht automatisch alles glauben, was auf unserem Bildschirm angezeigt wird. Ein wenig Skepsis wird hier vom Nutzen sein.
6. Unser innerer Dialog ist ein Sprachkommentar, was wir auf dem Bildschirm als Untertitel sehen. Es kann destruktive Kommentare des inneren Kritikers oder gesunde Einwände dagegen enthalten. Diese Stimme interpretiert und verzerrt auch, was wir da sehen.
7. Wir können den Bildschirm nicht loswerden.

Es gibt viele Eingänge, über die äußere Signale/Reize den Bildschirm erreichen können. Davon haben nur fünf einen Bezug zur Realität: visuelle Bilder, Geräusche, Berührungen, Geschmäcker und Gerüche. Alle von ihnen können durch unsere inneren Aspekte wie Bedürfnisse, Emotionen, Erwartungen, Glaubenssätzen, Meinungen, physischen und psychischen Zustand, eingeübte Verhaltensmuster usw. überlagert werden. Unsere Wahrnehmung der Realität ist nur eine von den Nachrichten auf unserem Bildschirm. Es wird durch unsere angeborenen Fähigkeiten und Eigenschaften abgefärbt. Unser Blick auf die Realität kann durch Erinnerungen an ähnliche Szenen aus der Vergangenheit verzerrt oder gestört werden.

Jetzt komme ich zum einem wichtigen Part. Wenn das alles richtig ist, dann heißt es, dass die ganze Kritik, die wir im Leben erhalten, nicht der Realität entspricht.
Ja, zumindest, auf keinen Fall zu 100%. Unsere Kritiker verurteilen nicht uns. Sie kritisieren, was sie auf ihren Bildschirmen sehen. Sie können behaupten, uns besser durchblicken zu können oder zu kennen als wir selbst. Aber sie sehen nie unser wahres Ich, nur unser Abbild auf ihrem eigenen Bildschirm, das auch verzerrt ist.
(Übrigens, das heißt, dass auch unser Innerer Kritiker das nicht sehen kann, da wir uns selbst verfälscht sehen).
Dazu kommen noch Projektionen, mit denen ich schon sehr lange arbeite und habe mehrmals darübergeschrieben (siehe unten). Meistens kritisieren Menschen in uns ihre eigenen Anteile, Charaktereigenschaften, Werte, Verhalten usw., die sie bei sich nicht akzeptieren
können oder die sie selbst haben wollen, aber verbieten sich.

Deswegen ist es wichtig, wenn wir sich selbst kritisieren oder jemand uns kritisiert, immer dem mit etwas Skepsis zu begegnen, zu hinterfragen, ob wir uns wirklich den Schuh anziehen sollen, ob das der Wahrheit entspricht.

Wir werden durch andere erzogen und lernen aus den Beziehungen zu unseren Mitmenschen. Nicht ganze Kritik ist falsch oder unangemessen. Zum Beispiel die Kritik zu einem unpassenden Verhalten, einer Meinungsäußerung, Taktik oder einem Gedankengang kann uns helfen besser zu werden. Wenn aber jemand über unsere Persönlichkeit, Glaube, Rasse, Träume, physisches/psychisches Vermögen, Werte etc. redet, dann sollen wir das anzweifeln und nachfragen.

Weitere Artikel zum Thema:

Warum kritisiere ich mich selbst?

Projektionen

Kränkung und ihre Folgen

Feedback-Methode

Euer Roman

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Selbstwert

Hallo zusammen,

heute möchte ich mit euch über den Selbstwert reden. Ich habe mich schon vor einiger Zeit mit dem Thema auseinandergesetzt und will meine Gedanken und Erkenntnisse mit euch teilen. Ich wollte damals gern wissen, was das ist und wovon wird der bei mir abgeleitet. Dazu kommen meine Kommentare und ein schönes Video.

Zum Anfang möchte ich euch das süße Video vorstellen:

Bevor ich loslege, hätte ich 2 Fragen an euch.
Was ist für euch euer Selbstwet? Womit verbindet ihr den in eurem Leben?
So könnt ihr vielleicht mich besser verstehen, warum ich überhaupt zu diesem Thema geforscht.

Vor einigen Jahren habe ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt und bin zu interessanten Ergebnissen gekommen. Ich hatte damals Probleme mit Minderwertigkeitsgefühlen und selbstbewusst aufzutreten, war für mich schwer. Ich  versuchte zu schauspielern, aber das brachte eher nur wenig Erfolg. Ich wollte die Gründe dafür verstehen und die Ursachen fand ich in meiner Kindheit, in den Grundüberzeugung nicht gut genug zu sein und großen Schamgefühl gegenüber der Umwelt.

Ich habe angefangen tiefer zu graben, weil ich auch begreifen wollte, worauf beziehe ich mein Selbstwert, womit hängt das zusammen, wovon leite ich ihn ab. Ich habe mir viele verschiedene Bereiche meines Lebens angesehen. Ich habe nach einem Fundament gesucht, worauf ich mein Selbstwert aufbauen kann.

Ich habe mit meinem Aussehen begonnen. Ich bin, nach meiner Meinung, immer noch ein attraktiver Mann, aber damals habe ich schon bemerkt, dass ich älter werde und mein Aussehen sich verändert. Ich habe weniger Muskeln und Haare, meine Schnelligkeit verlässt mich, meine Haut wird trockener usw. Ich habe verstanden, dass viele Dinge in unserem Leben vergänglich sind und ich kann/will da auch nichts verändern.

Dann habe ich meine finanzielle Situation genommen und gesehen, dass ich schon in meinem Leben ziemlich gut gefahren bin, aber es gab Zeiten, wo ich auch nichts hatte und große Fehler in diesem Lebensbereich machte. Genauso sah es bei meiner Karriere aus.
Ich habe mir mein Umfeld angesehen und gefunden, dass ich gut mit Menschen klar komme und die auch mit mir. Meistens genieße ich Respekt und werde wertgeschätzt. Ich fühle mich dabei gut, bis ein Moment kommt, dass einer das nicht tut und das lässt mich leiden oder zumindest wirft Fragen auf und bringt Unruhe.
Ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich auf die äußeren Dinge nicht aufbauen kann, da die von vielen verschiedenen Einflüssen abhängig sind, die ich nicht kontrolliere kann.

Na gut, dann nahm ich etwas Inneres und Mentales ins Visier. Das waren meine Werte. „Was kann noch wichtiger sein, als das?“, dachte ich mir. Ich habe schon früher Mal über Introjekte geschrieben. Die bekommen wir von den wichtigen Personen in unserem Leben und die Werte sind auch ein Teil davon. Das ist nicht schlecht, aber erstmal sind das nicht mal meine Werte und zweitens meine Werte haben sich im Laufe des Lebens oft verändert und werden das weiter tun. Ich kann meinen Selbstwert davon nicht ableiten.

Dann habe ich mir gedacht, dass jeder Mensch geht seinen eigenen Weg. Aber alle Wege führen immer noch in den Tod. Das wichtigste ist also der Weg selbst und wie man ihn geht…
Ich habe meine Eigenschaften und Lebenserfahrung unter die Lupe genommen. Ich habe ein breites Spektrum von Eigenschaften, positive und nicht so ganz…, einige will ich verändern, einige will ich erst noch entwickeln. Da ist für mich zu viel Wandel. Meine Lebenserfahrung gefiel mir schon besser, aber ich habe bemerkt, dass ich viele Erinnerungen nicht mehr wahrheitsgemäß rekonstruieren kann, da ich viele Sachen ins positive oder auch negative Licht ziehe. Dazu kommt, dass nicht aus allen meinen Erfahrungen etwas gelernt und eine Menge vergessen habe.

Es gibt mehrere Übungen, wo man eigene Erfolge, Talente, Fähigkeiten aufschreibt, um sich selbst zu überzeugen, dass man viel geschafft hat. Die sind gut, die helfen auch zum Teil, aber für mich war das doch nicht genug. Ich hatte schon viele Erfolge, aber auch viele Niederlagen im Leben und ich weiß nicht, wann was kommt. Dabei handelt es sich um die Vergangenheit und Selbstwert ist etwas Beständiges, nach meiner Meinung. Mit Talenten und Fähigkeiten war schon besser, aber viele meine Talente waren im körperlichen Bereich, sprich mit dem Nachlassen der Gesundheit werden sie mich verlassen. Auch Fähigkeiten im geistigen/mentalen Bereich lassen nach. Diese Funde waren nur ein Teilerfolg bei meiner Forschung, wenn überhaupt.

Ich habe eine Übung entwickelt, um mich mit dieser Frage weiter zu beschäftigen. Da gab es die Frage: „Wodurch fühle ich mich besser/zufriedener?“ Ich fühle mich besser und mein Selbstwert steigt, wenn ich gut zu den anderen Menschen bin, wenn ich etwas Gutes tue. Da gibt es aber ein Haken, ich bin nicht immer gut zu meinen Mitmenschen, ich tue nicht nur Gutes in meinem Leben. Dann soll mein Selbstwert sinken oder wie?

Ich habe mehrere Dinge gefunden, die mir früher geholfen meine Wertigkeit zu steigern:

Wenn ich von anderen angenommen/akzeptiert werde, dann bin ich mehr wert. Und wenn sie mich ablehnen?
Wenn ich anderen helfe, dann steigt mein Selbstwert. Ich helfe aber nicht immer…
Wenn ich immer die Regeln, Gesetze und Normen beachte, dann … Tue ich aber nicht.
Wenn ich Geld spare, dann erhöht sich mein Wert. Es ist aber nicht oft der Fall.
Wenn ich meine Versprechen halte, dann… usw.
Es gab auch viele weiteren Dinge, die mein Selbstwert nur kurzfristig steigern ließen. Das war aber kein Durchbruch. Die waren vergänglich, nichts Beständiges.

Mein Fehler war, dass ich dachte, dass mein Wert mit meinem Verhalten, mit dem, was ich tue oder mit meinen Werten, Fähigkeiten, Wissen, Zugehörigkeit, meinem Vermögen usw. zusammenhängt. Darauf kann ich aber nicht aufbauen, das ist alles zu wackelig, veränderbar, vergänglich. Dann kam die Frage: „Was ist dann das nicht?“

Ich habe einige Aspekte gefunden, die doch fester sind als die davor.

1) Meine Seele – rein, tief, ewig, Teil des Göttlichen (wenn man daran glaubt).
2) Mein Körper – der Tempel für meine Seele, ein großartiges Wunderwerk der Natur.
3) Ich habe beides und kann viele Sachen erleben (Wahrnehmen, Fühlen, Verändern, Gestalten, Erschaffen, Genießen, Verstehen).
4) Der Zweck des Lebens und der Sinn des Lebens ist Selbstausdruck.
Wir sind auf diese Welt gekommen, um uns auszudrücken. Ich kann das!
5) Wenn wir schon hier sind, dann gibt es dafür einen Grund. Deswegen sind wir wertvoll und würdig auf dieser Welt zu sein.
6) Ich lebe und es ist großartig!

Während dieser Forschung hatte ich schon einige Erkenntnisse und habe die hier unten aufgeführt:

Viele Menschen überlassen anderen die Bewertung des eigenen Werts. Sie hungern nach Anerkennung von außen, nach Wertschätzung und nach Liebe.

Social Media haben nichts mit meinem Selbstwertgefühl zu tun. Mein Selbstwert wird nicht von anderen Menschen bestimmt, sondern von mir selbst.

Mein Selbstwert hängt nicht mit der Anwesenheit oder Abwesenheit meines Partners zusammen.

Mein Selbstwert wird nicht durch meine finanzielle Situation oder von materiellen Dingen bestimmt.

Mein Selbstwertgefühl hat nichts mit meinem Aussehen zu tun.

Mein Selbstwert hängt nicht von Erfolgen, Auszeichnungen und Ehrungen ab.

Mein Fehler oder Scheitern schmälert nicht meinen Selbstwert.

Das, was ich euch hier vorstelle, gilt nur für mich, für euch kann das schon anders aussehen.

Ich wünsche euch ein schönes Osterfest!

Euer Roman

 

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Worte, die wichtig sein können

Hallo zusammen,

heute möchte ich euch etwas Besonderes vorstellen. Es geht um 15 Aussagen, die, nach meiner Meinung, eine große Kraft haben und für die anderen Menschen wichtig sein können. Dazu kommen meine Kommentare und ein schönes Lied.

Eine Ukrainerin, die unter dem Pseudonym Zheka Spivanka twittert, veröffentlichte eine Menge Phrasen, die sie Mal in ihrem Leben hören wollte. Dies sind die unterstützenden Worte, die von nahestehenden Personen, aber auch Menschen in Alltagssituationen äußern können. Ihrer Meinung nach hat die Autorin leider vergeblich auf diese Worte gewartet, aber jetzt möchte, dass wir eventuell davon profitieren.

1) Ohne dich geht es uns nicht besser. Du bist kein Problem, kein Eichhörnchen aus dem „Ice Age“, das alles zerstört, kein Fehler. Du bist hier nicht fehl am Platz und niemand will wirklich, dass du gehst.

2) Du musst dir keine Mühe geben, jemandem zu gefallen. Es gibt Tausende von Menschen auf der Welt, die dich interessant und attraktiv finden würden. Verschwende deine Zeit nicht mit denen, die es nicht bemerken!

3) Wenn du nicht geliebt wirst, kannst du nichts dagegen tun, außer das zu akzeptieren und jemanden anderen zu finden, der dich lieben wird. Zu beweisen, dass du es wert bist, geliebt zu werden, ist nutzlos. Schone deine Nerven.

4) Du bist schön, auch dann, wenn du weinst. Auch wenn du müde oder krank bist. Hör auf darüber nachzudenken!

5) Jede deine Mühe verdient zumindest Dankbarkeit. Du brauchst keine Menschen, die nicht Mal „Danke“ sagen, sondern deine Hilfe und Unterstützung als selbstverständlich ansehen.

6) Niemand wird von dir enttäuscht sein, wenn du etwas nicht perfekt machst. Niemand wird enttäuscht sein, wenn es überhaupt nicht klappt. Du bist keine Maschine zur Erfüllung der Erwartungen von anderen.

7) Niemand hat das Recht, dir weh zu tun. AUCH DU SELBST.

8) Wenn eine Beziehung gerettet werden muss, dann macht es in den meisten Fällen keinen Sinn, sie zu retten. Verschwende keine Zeit damit, ein Haus mit Klebeband abzukleben, das auseinanderfällt. Baue ein neues!

9) Wenn du dich schlecht fühlst, solltest du etwas dagegen tun und es nicht solange aushalten, bis es völlig beschissen wird und du um Hilfe schreien musst. Es ist nie schlimm genug, um Unterstützung zu bitten.

10) Du bist wunderbar, schön und talentiert. Du wirst auf jeden Fall alles schaffen. Ein erstaunliches Leben erwartet dich und du wirst nicht alleine sterben. Versprochen!

11) Ich bin immer noch da. Auch wenn ich sauer auf dich bin. Auch wenn du falsch liegst. Ich werde dich deswegen nicht verlassen.

12) Ich bin nicht hier, um dich zu verurteilen, sondern um an deiner Seite zu sein und dir zu helfen, das durchzustehen.

13) Es tut mir leid….

14) Wenn es dir scheint, dass dich absolut jeder hasst, hasst dich höchstwahrscheinlich nur eine Person, und das bist du.

15) Keiner wird dich verurteilen, wenn du etwas nicht selbst schaffst. Du musst nicht alles alleine hinkriegen. Und du solltest nicht für andere verantwortlich sein.

Es scheint, dass diese Worte nichts Kompliziertes sind, aber so etwas wird so selten gesagt. Egal wie stark ein Mensch zu sein scheint, er möchte manchmal wirklich unterstützende Worte von geliebten Menschen hören. Leider merken Angehörige und Freunde nicht immer, dass jemand in ihrem Umfeld solche Worte braucht.

Euer Roman

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Vergebung

Hallo zusammen,

heute möchte ich mit euch über Vergebung reden und auch darüber, warum zu vergeben, für manche Menschen nicht ganz einfach ist. Dazu kommen ein Video und meine Kommentare.

Ich war schon mehrmals mit einer Situation konfrontiert, in der ich sicher wusste, dass ich schuldig war und sich einfach bei der beleidigten Partei entschuldigen musste, aber es war nicht einfach und ich wehrte mich dagegen. Ich dachte: „Wieso soll ich um Entschuldigung bitten? Die oder der hat mich doch gekränkt und mir weh getan, hat diese meine Reaktion provoziert. Ich bin doch im Recht, sie/er soll sich entschuldigen!“
So beginnen oft anhaltende, kraftraubende und zerstörirische Konflikte, die eine Krise, viele Verlusten und Verzweiflung bringen.
Zum Thema: „Aus welchen Gründen sind wir manchmal so unnachgiebig, kalt und hart zu einander“, habe ich schon viel geschrieben. Unten sind 2 Links zu diesen Artikeln.

In Beziehungen zu anderen Menschen verletzen wir oft ihre Gefühle, auch wenn wir das überhaupt nicht vorhaben. Es geht nicht anders. Die Menschen sind individuell, nehmen die Welt auf verschiedene Weise wahr, tragen viel Schmerz von früheren Verletzungen in sich. Es wird immer wieder passieren, egal wie diplomatisch, vorsichtig und behütend wir mit anderen umgehen wollen. Die Verletzungen werden kommen.

Wie kann ich diese Konflikte, Missverständnisse, Meinungsverschiedenheiten usw. handhaben, ohne mir und anderen große Verluste einzufahren?
Meine Lebenserfahrung zeigt, dass die aufrichtige Bitte um Entschuldigung, Verzeihung oder Vergebung der effektivste Weg ist, eine brechende oder zerbrochene Beziehung wiederherzustellen.

Warum wird es aber nicht jedes Mal gemacht? Es gibt viele verschiedene Gründe dafür und ich versuche hier nur einige zu nennen.

Eine Entschuldigung ist ein Versuch des Täters, den Schaden wieder gut zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, Empathie für den Schmerz des Opfers zu haben. Menschen mit vielen narzisstischen Zügen sehen in der Regel nicht die Notwendigkeit, um Vergebung zu bitten. Die haben ein geringes Maß an Empathie, daher ist es für sie im Allgemeinen schwierig zu verstehen, warum überhaupt die ganze Aufregung entsteht. Da Entschuldigung ein Akt der Demut ist, muss der Täter die Beziehung zu der anderen Partei wirklich wertschätzen und das ist bei diesen Personen oft nicht der Fall.

Manchmal versuchen Menschen nicht einmal, um Vergebung zu bitten, weil sie denken, dass es ihnen nichts nutzen wird:Was bringt es nach dem, was ich getan habe, überhaupt zu versuchen, die Beziehung zu reparieren?“ Manchmal denken sie: „Es ist egal, ob ich mich entschuldige oder nicht, sie/er wird sowieso eine Woche schmollen.“
Oft spielen auch falsche Stolz und Arroganz dabei eine Rolle: „Ich werde mich doch vor dem da nicht entschuldigen!“ Wer sich bewusst nicht entschuldigt, fühlt sich mächtiger und erhabener. Diese gefühlte und gezeigte Macht könnte irgendwann Mal aber zur Einsamkeit und zu vielen „kalten und heißen“ Konflikten führen.

Wir alle wollen glauben, dass wir gute Menschen sind. Wenn wir also zugeben, dass wir eine Person wehgetan haben, verletzen wir dabei unser eigenes Ego. Dies ist auch ein häufiger Grund, warum Menschen ihre Schuld in Konflikten herunterspielen. Ich bin ein guter Mensch, also kann das, was ich getan habe, nicht so schlimm sein. Manchmal wird gesagt: „Ich bin einfach so/emotional! Ich entschuldige mich doch nicht für das, was ich bin!“

Manchmal geht es schon um eine kleine Rache für irgendetwas, was sie/er mir früher Mal angetan hat und wenn doch nicht, dann kann ich mich doch schnell an einer Situation erinnern, in denen ich beleidigt war. Wenn die Emotionen hochkochen, sehen wir unser Fehlverhalten als nichts Besonderes – sicherlich nichts, wofür wir uns sofort entschuldigen sollten. Ich kann auch dem Geschädigten vorzuwerfen, er mache aus einer Mücke einen Elefanten.

Aufrichtige Entschuldigungen sind effektiv, weil sie dem Opfer ein verlorenes Gefühl der Macht zurückgeben: zu vergeben oder nicht, die Beziehung zu reparieren oder zu beenden. Wenn wir um Vergebung bitten, tun wir zumindest unseren Teil. Und in den meisten Fällen vergibt das Opfer seinem Täter, wenn auch nicht sofort. Wenn sie nicht vergibt, dann haben wir zumindest alles versucht, damit es zur Stande kommt und der Ball ist jetzt auf der Seite des Opfers. Sie/er trifft die Entscheidung.
Es ist wichtig zu verstehen, ob wir uns entschuldigt haben oder nicht, die beleidigte Person ist nicht verpflichtet, uns in derselbe Sekunde zu vergeben. Es kann lange dauern, eine Beleidigung oder Kränkung wirklich zu vergeben.

Wie kann man effektiv um Vergebung bitten?
Versucht bitte nicht einen Teil der Schuld auf den Beleidigten zu schieben oder den Schaden herunterzuspielen. Es ist auch nicht empfehlenswert sich zu rechtfertigen oder zu verteidigen.
Wie man sich aufrichtig entschuldigt:
1) Empathie für die verletzten Gefühle der anderen Partei zeigen.
2) Gute Absichten äußern, Wiedergutmachung anbieten oder leisten
3) Bitte um Vergebung für sich und eigene Taten.

Beispiele:
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie leid es mir tut. Ich habe deine Gefühle verletzt. Es war vollkommen dumm von mir und ich hoffe, du kannst mir doch verzeihen. Ich hätte das alles nicht sagen sollen. Ich bin bereit meinen Fehler wieder gut zu machen. Du bist mir sehr wichtig und unsere Beziehung bedeutet mir sehr viel. Ich bitte dich um Entschuldigung! Vielleicht können wir uns auf einen Kaffee treffen, um darüber zu reden.

Ich möchte mich aufrichtig bei dir entschuldigen. Ein solcher Fehler hätte nie passieren dürfen. Dafür entschuldige ich mich und übernehme die Verantwortung. Meine Reaktion war stürmisch, unprofessionell und überzogen. Deine Kritik und Vorschläge waren durchaus berechtigt und nachvollziehbar. Ich hoffe, du kannst mir meine emotionale Reaktion verzeihen und ich werde mit größter Mühe daran arbeiten, dass es auch in Zukunft nicht erneut vorkommt.

Krisen, Konflikte und Kränkungen sind ein unvermeidlicher Bestandteil jeder Beziehung. Wenn dabei zur Entschuldigung und Versöhnung kommt, fühlen sich meistens die beiden Parteien besser und können darauf aufbauen.
Das Opfer versteht, dass es gehört wurde, fühlt sich als guter Mensch, weil es die Kraft gefunden hat, zu vergeben. Und der Täter freut sich über die „Begnadigung der Sünden“ sowie darüber, dass er die Kraft gefunden hat, seine eigenen Fehler einzugestehen.
Eigentlich berauben sich die Menschen durch die Weigerung, sich zu entschuldigen, den Balsam, der ihre inneren Wunden heilen würde.

Ich habe hier ein emotionales Video zum Thema. Unten findet ihr Erklärung auf Deutsch.

Die ehemalige Polizistin Amber Guyger aus Dallas wurde wegen des Mordes an Botham Jean zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. B. Jean war 26 Jahre alt und wurde beim Fernsehen und Eis essen in seiner eigenen Wohnung erschossen.

Nachdem das Urteil gefällt worden war, Jean’s jüngerer Bruder Brandt sprach eine Rede und bot der Ex-Polizistin seine Vergebung an. Er sagte (Kurzversion): „Ich vergebe dir, und ich weiß, wenn du zu Gott gehst und ihn bittest, wird er dir auch vergeben. Ich spreche für mich selbst, nicht für meine Familie, aber ich liebe dich wie alle anderen.“ Er bat dann den Richter um Erlaubnis, Guyger zu umarmen.

Viele Menschen glauben an Gerechtigkeit und wollen sie auch mit allen Mittel durchsetzen. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass alle Menschen auch für sich die Gnade haben wollen und es gibt sehr wenige (oder gar nicht?) heilige Menschen auf diesen Planeten.
In Wirklichkeit tun sogar die besten Menschen manchmal schlechte Dinge. Dieses Axiom zu verstehen und zu akzeptieren ist einer der wichtigen Punkte einer aufrichtigen Entschuldigung.

Konflikte und ihre Ursachen

Wie lerne ich zu vertrauen

Euer Roman

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Scham

Hallo zusammen,

heute sprechen wir über Scham: woher sie kommt, was mit uns macht und was können wir dagegen tun. Das Thema halte ich für sehr wichtig, aber auch für heikel, da darüber eher nicht gesprochen wird. Dazu kommen ein tolles Video und meine Kommentare.

Scham ist ein äußerst schmerzhaftes Gefühl oder eine Erfahrung unserer eigenen Minderwertigkeit, die uns das Gefühl gibt, kein vollwertiges Mitglied der Gruppe zu sein. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Fähigkeit, Scham zu empfinden, angeboren ist. Andere glauben, dass sich diese erst entwickeln muss – was jedoch bereits in den ersten Lebensjahren geschieht.

Einer der Gründe, warum Scham eine große Macht über uns hat, ist ihre Fähigkeit, uns ein Gefühl der Einsamkeit zu vermitteln, als ob wir die einzigen wären, die Scham empfinden oder sich irgendwie von anderen unterscheiden und nicht zum Besseren.

Scham zerstört unsere Verbindungen zu anderen Menschen. Scham kann man als Trennungsangst bezeichnen, – die Angst, als minderwertig, nicht akzeptiert oder anerkannt zu werden. Scham hindert uns daran, über unsere Erfahrungen zu sprechen und den Geschichten anderer zuzuhören. Wir schweigen und bewahren Geheimnisse, weil wir Angst haben, abgelehnt zu werden.

Psychologische Isolation ist das schrecklichste und destruktivste Gefühl. So fühlt sich eine Person von allen möglichen menschlichen Beziehungen ausgeschlossen und ist machtlos, diese Situation zu ändern.

Scham ist mit inneren Überzeugungen verbunden: Ich bin schlecht, ich bin wertlos, ich kann nichts, ich weiß nichts, ich bin nichts wert, ich bin nutzlos.

Scham ist für innere Überzeugungen verantwortlich, aber außerhalb gibt es äußere Strukturen, die diese Überzeugungen beeinflussen oder erzeugen. Dabei kann es sich um überlappende, widersprüchliche und konkurrierende Erwartungen der Gesellschaft, sozialen Gruppen (zu den wir gehören), des Umfeld usw.  handeln.

Sie diktieren uns folgende Postulate:
Wie sollen wir sein.
Was sollen wir sein.
Wie sollen wir unsere Rollen erfüllen.

Lebensbereiche, in denen am häufigsten die Scham entstehen kann:
Aussehen und Körper, physische und psychische Gesundheit, Trauma
Alter und Alterungsprozess
Mutterschaft, Kindererziehung
Rasse, Klasse und Familie
Besitz, Geld und Arbeit
Sex, sexuelle Ausrichtung, Religion
Stereotypen, Meinungen, Vorurteile.

Bei den Frauen sind ganz oben die Themen: Aussehen, Beziehungen, Mutterschaft und wie gut machen sie sich als Mütter.

Bei den Männern: Finanzieller Erfolg, Intellekt, physische Kraft, Karriere, psych. und phys. Belastbarkeit, Kontrolle, Erfolg bei Frauen.

Alle diese Bereiche verbinden wir mit unerwünschten Bildern. Die haben Eigenschaften, die die Vision unseres idealen Selbstbildes untergraben. Diese Bilder und Sichtweisen übernehmen wir meistens von den wichtigen Personen in unserem Leben.

Zusätzlich zu den Überzeugungen und Stereotypen, die aus unseren Familien stammen, gibt es noch etwas: In dieser Welt tun die Medien nichts anderes, als Erwartungen zu verbreiten und zu bestimmen, was akzeptabel ist und was nicht. Das ist eine riesige Industrie, die viel Geld damit verdient uns ihre Erwartungen aufzuzwingen. Denkt nur über die Begriffe Mode, Kosmetik, Körperpflege, Diäten, Fitness, Plastische Chirurgie usw.

Wir können dem Einfluss der Medien nicht ausweichen. Werbung und Fernsehsendungen haben zweifellos einen erheblichen Einfluss auf die Kultur der Scham. Filme, Lieder, Artikel in Zeitungen und Zeitschriften prägen unsere Wahrnehmung des Aussehens. Wir sind uns alle zum Beispiel des unbestreitbaren Wertes der Schlankheit bewusst oder?

Arbeit mit der Scham

Es gibt vier Elemente, die unsere Schamresistenz erhöhen können.

1) Die Fähigkeit zu erkennen und zu verstehen, für welche Dinge wir uns schämen.
Welche äußeren Objekte, Subjekte und Ereignisse lösen in mir Scham aus?
Welche inneren Gedanken tun das Gleiche?
Welche inneren Überzeugungen können dafür verantwortlich sein?
Welche gesellschaftliche, soziale Erwartungen sind dafür verantwortlich?

2) Der kritische Bewusstsein für die obengenannte Lebensbereiche.
Ist das wirklich so?
Muss ich wirklich so aussehen, denken, handeln, sein?
Sind diese Überzeugungen nützlich für mich?
Muss ich allem entsprechen, was von mir erwartet wird?

3) Die eigene Verwundbarkeit zugeben.
Verwundbarkeit ist keine Schwäche. Zum Beispiel, wenn ich zugebe, dass die physische Stärke mein Schwachpunkt ist, werde ich mich dann mehr schämen? Eher nicht.
Wenn wir wissen, dass wir in diesem Bereich verwundbar sind, fällt es uns leichter, mit dem Gefühl umzugehen, mich selbst zu akzeptieren. Die Angst, dass es jemand erfährt ist jetzt weg.

4) Die Fähigkeit, über eigene Scham mit anderen zu sprechen.
Der Kontakt mit anderen gibt uns die Möglichkeit, Hilfe anzunehmen und zu leisten, neue Fähigkeiten durch Vorbilder zu erlernen, Strategien zu entwickeln, um potenziellem kollektivem Druck zu widerstehen und das Potenzial für zukünftiges Handeln zu entwickeln.

Der einzige Weg, sich von diesen einmal angenommenen Standards zu befreien, besteht darin, ihnen eigene, überarbeitete Definitionen zu geben und danach zu leben. Dazu sollen wir unsere internen Standards finden, uns bewusst machen und überarbeiten.

Warum schäme ich mich?

Euer Roman

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Introjektion

Hallo zusammen

heute reden wir über Introjektion und versuchen zu verstehen, wie kommt es, dass man anfällig für Introjektion ist, welche Vor- und Nachteile darin zu finden sind und warum nicht alle Introjekte für uns nützlich sein können. Dazu kommen 2 schöne Videos und meine Kommentare.

Was ist Introjektion?

Die Introjektion ist die Aufnahme von unverarbeiteten fremden Sichtweisen, Motiven, Denkweisen, „Benimm-Regeln“, Gewohnheiten, Normen und Werten ins eigene „Ich“. Aber auch die Fähigkeit, die Erwartungen und Projektionen anderer zu akzeptieren, die uns nonverbal oder verbal, verdeckt oder offen mitgeteilt werden. Meistens findet dieser Prozess in der früheren Kindheit statt. Introjizierte Normen und Werte werden im Laufe der Entwicklung passiv und ohne eigene freie Entscheidung des Kindes von außen eingegeben, können daher mehr oder weniger von seiner eigenen Persönlichkeit abweichen und im Extremfall konträr dazu stehen.

Wenn ein Erwachsener sagt, dass dies oder jenes richtig ist, muss ein Kind diese Sichtweise akzeptieren, um mit den Eltern im Kontakt zu bleiben. Ein Kind glaubt dadurch die Beziehung mit den Eltern aufrechtzuerhalten, aber manchmal auf Kosten des Selbstverlusts. Ein Kind will auch wie Mama oder Papa sein, in einem gewissen primitiven Sinne „schluckt“ es vieles, was ihm serviert wird.

Versteht mich bitte nicht falsch, die meisten von diesen Introjekten sind ganz wichtig und notwendig, um die Persönlichkeit des Kindes aufzubauen und ein Verständnis zu geben, wie alles im Leben funktioniert. Introjektion stellt eine Stufe von Internalisierung dar, bei der Normen und Werte aktiv aufgenommen und durch Assimilation in das Ganze der Persönlichkeit integriert werden. Sie gilt als eine Vorstufe der reiferen Identifikation. Ein Kind kann positive Eigenschaften und Überzeugungen wie Mitgefühl, Loyalität, Moral oder den Wunsch, den Armen und Alten zu helfen, introjizieren. Introjektion hilft ihm auch, mit dem Verlust geliebter Menschen umzugehen oder Verantwortungs- oder Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Ich möchte aber heute über negative Seiten einer Introjektion reden. Sie kann dazu führen, dass eine Person den Überzeugungen anderer mehr Aufmerksamkeit schenkt als ihren eigenen persönlichen Bedürfnissen. So übernimmt ein Kind den Beruf seiner Vorfahren, obwohl es ihm gar nicht gefällt oder heiratet einen nicht geliebten Menschen, weil dieser Ehepartner für die Familie besser passt.
Ein weiterer negativer Effekt der Introjektion sind interne Konflikte, die durch Versuche entstehen können, unterschiedliche oder unvereinbare Konzepte in Einklang zu bringen. So kann eine Person fest überzeugt sein, dass man im Leben erfolgreich und wohlhabend sein muss und gleichzeitig innerlich bewusst oder unbewusst reiche Menschen und materiellen Wohlstand verachten.
 Eine Person kann auch innere Konflikte erleben, wenn sie tief in ihrem Inneren nicht vollständig mit den Einstellungen anderer Menschen übereinstimmt.

Beispiele für Introjektionen in unserem Leben sind ständig anzutreffen: sowohl in Form von Verpflichtungen als auch in Form von sozialen und gesellschaftlichen Erwartungen.

Lebensbereiche, in denen wir am häufigsten unsere Introjekte finden:

Aussehen und Körper, physische und psychische Gesundheit
Alter und Alterungsprozess
Mutterschaft, Kindererziehung
Rasse, Kaste, Klasse, Familie
Besitz, Geld und Arbeit
Sex, sexuelle Ausrichtung, Religion
Stereotypen, Meinungen, Vorurteile.

Wie versteht ihr, welche Introjekte euer Leben beeinflussen? 
Ich lade euch ein, eine Übung auszuprobieren.
Nehmt bitte ein Blatt Papier und ergänzt die folgenden Beispielsätze schriftlich:

Eine Frau / ein Mann in meinem Alter sollte…
In einer Beziehung sollte ein Mann / eine Frau …
Ein guter Ehemann sollte / eine Ehefrau sollte …
Ein guter Vater muss / eine gute Mutter muss …
Wenn ich wütend bin, darf ich nicht…
Ich muss immer… (wie sein).
Ein gute Familie heißt…
Wenn ich mich zu jemandem hingezogen fühle, sollte ich …
Immer, wenn ich etwas mir kaufen will, muss ich …
Alle Menschen sollten…
Meine Kinder müssen…
Die Reichen sind…
Das Geld ist…
Macht bitte beim Ausfüllen bei jedem Satz eine Pause, bis euch vielleicht noch etwas Neues einfällt, bevor ihr mit dem nächsten Satz fortfährt. Das sind nur ein paar Beispiele. Jeder Mensch hat normalerweise viele Introjekten. Ihr könnt euch auch andere Fragen stellen.

Ihr könnt ein Introjekt auch daran erkennen, wie euer Körper auf dieses reagiert, wenn ihr eine solche Erwartung auf euch selbst übertragen. Möglicherweise verspürt ihr ein Engegefühl in eure Brust, Spannungen in eurem Bauch oder an anderer Stelle in eurem Körper. Das kann ein Marker sein: Wenn ihr diese Gefühle im Gegensatz zu Leichtigkeit und Ruhe empfindet.

Ich habe hier unten eine kleine Übung. Es ist ein Video, in dem einige Introjekte sichtbar werden. Könnt ihr die erkennen?

Was können wir dagegen unternehmen?

Diese Introjekte, Standards oder Bewertungsmaßstäbe sollen uns bewusst werden. Dann können wir uns fragen, ob sie noch relevant, wichtig, aktuell, nützlich usw. sind. Wenn nicht, dann können wir die ablegen oder anpassen, so dass sie nicht mehr unangenehme Gefühle und Emotionen hervorrufen sowie unser Leben beeinflussen. Überlegt euch, wie ihr den Wortlaut ändern könnt, damit er für euch angenehm klingt?

In meiner Familie zum Beispiel war das Bild eines Kranken und Schwachen unbeliebt und unerwünscht. Wenn meine Eltern krank wurden, behandelten sie sich selbst ziemlich streng und arbeiteten meistens weiter. Das habe ich übernommen: „Das darf ich nicht sein, ich bin sehr stark und werde nie krank.“ Dann war ich eines Tages richtig krank und musste akzeptieren: „Jetzt ist klar, du bist doch krank. Und im Moment bist du nicht ganz stark. Du bist ein Mensch, wie alle anderen auch. Jetzt ist deine Hauptaufgabe im Bett zu bleiben und helfen deinem Körper sich zu heilen.“

In unserer Kindheit können wir die Kommentare unsere Eltern zum Aussehen, Denken, Fühlen und Verhalten usw. verinnerlichen und versuchen, sie in erwachsenen Leben zu befolgen, was uns eventuell unglücklich machen könnte. Es liegt aber in unserer Hand, ob wir ganzes Leben lang das tun oder doch etwas anpassen und unser Leben ändern.

Ich wünsche euch, dass ihr in eurem Leben viel Frieden und Zufriedenheit erfährt sowie viel Zeit für euch selbst und eure Liebenden findet.
Ein frohes, gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest!

Euer Roman

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Gründe für Ärger und Wut

Hallo zusammen,

heute reden wir über unangenehme Emotionen wie Wut, Ärger, Zorn und versuchen zu verstehen, von wo sie kommen und was unsere Reaktion auf verschieden Situationen beeinflusst. Dazu kommen ein Video, eine Methode und meine zahlreichen Kommentare.

Wir beginnen mit einem Video mit einer interessanten Botschaft.

Es geht jetzt um ein Modell und folgende Emotionen – Zorn, Wut, Ärger, obwohl das auch viele andere sein können. Diese Emotionen können als destruktiv bezeichnet werden, da sie sowohl die Person selbst (ihre psychische und physische Gesundheit) als auch ihre Beziehungen zu anderen Menschen zerstören. Sie sind die ständigen Ursachen für Konflikte, Groll, Schmerz, Frustration, Verdruss und Verzweiflung. Ich möchte euch ein Modell vorstellen, die uns etwas anschaulicher darstellt, wie der ganze Entstehungsprozess aussehen könnte. Ich habe den Prozessablauf in Form eines Krugs darstellt. 

Alle Emotionen, die eine Person erlebt, entstehen aus einem bestimmten Grund, es steckt immer etwas dahinter und sie signalisieren uns etwas Bestimmtes. Welche äußeren Manifestationen der Aggression fließen aus diesem Krug? Das können zum Beispiel heftige Diskussionen, Beschimpfungen, Beleidigungen, Streitereien, Konflikte, körperliche Gewalt etc. sein.

Gefühle und Emotionen wie Schmerz, Kränkung und Angst gebären und verstärken unsere Wut. Warum genau die? Wut entsteht in einer Bedrohungssituation, wenn unsere Grenzen verletzt werden. Wenn eine Bedrohung auf uns zukommt, steht fast immer Angst hinter unserer Wut. Wenn die Bedrohung subjektiv oder schon vorbei ist, dann können Kränkung und Schmerz dahinterstehen. Es gibt noch Gefühle wie Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit, Aussichtslosigkeit, Verzweiflung, die uns auch sehr wütend machen können. Darüber hinaus enthalten alle Gefühle dieser zweiten Schicht mehr oder weniger Leiden in sich. Daher sind sie nicht leicht auszudrücken, sie werden normalerweise verschwiegen und versteckt, wenn sie überhaupt wahrgenommen werden.

Aber auch alle obengenannten Faktoren sind nicht die Grundursachen von Wut. Die oder ähnliche Gefühle entstehen, wenn ein oder mehrere Bedürfnisse einer Person nicht erfüllt werden. Es gibt viele dieser Bedürfnisse: das Bedürfnis nach Liebe, Akzeptanz, Respekt, Zuneigung, Freiheit, Selbstverwirklichung usw. Wenn ein oder mehrere Bedürfnisse blockiert oder unbefriedigt sind, erleben wir Angst, Schmerz und Kränkung usw. Ich habe mich hier mehr auf diejenigen konzentriert, die mit Kommunikation, Beziehungen und mit dem Leben unter Menschen verbunden sind.

Wir sehen, dass es sich noch etwas unterhalb der Bedürfnisebene befindet. Diese tiefen Empfindungen oder innere Grundeinstellungen spiegeln eine besondere Art menschlicher Erfahrung wider – eine Haltung zu sich selbst oder auch ein Verhältnis mit sich selbst. Die haben einen gewissen „gemeinsamen Nenner“, der jeden von uns mehr oder weniger zum Optimisten oder Pessimisten macht, selbstbewusst oder nicht, gelassen oder ängstlich, und damit mehr oder weniger widerstandsfähig gegen Schicksalsschläge. Im Krug sind die positive innere Grundeinstellungen. Die sind aber oft negativ so wie: Ich schaffe es nicht, Ich habe kein Recht auf irgendetwas, Ich bin in Gefahr und andere. Die meisten davon sind unbewusst, haben aber einen großen Einfluss auf unser Leben. 

Diese Überzeugungen sind nicht einfach zu ändern, da sie in den meisten Fällen in unserer Kindheit über- oder angenommen wurden. Ausschlaggebend ist hier, wie unsere Eltern oder wichtige für uns Personen mit uns damals umgegangen sind. Erschwert die Sache noch, dass es in vielen Fällen in der Zeit passiert, in der unsere sprachlichen Möglichkeiten nicht da waren oder nicht zu Ende entwickelt wurden (wir konnten damals und können oft immer noch die nicht in Worte fassen). Das ist dann eine andere Ebene, die ich nur mit den Worten und Gesprächen nicht immer erreiche.

Ein Beispiel zum Modell:
Ein Kollege hat mich heute Morgen nicht gegrüßt.

1.Emotion:
Ich bin verärgert. Das macht mich wütend.
2.Gefühl:
Ich bin schon gekränkt, es ist unfair. Warum hat er das getan?
3.Bedürfnisse:
Aufmerksamkeit, Liebe, Kontakt, Wertschätzung, Respekt, Ordnung/Regeln (alle grüßen alle).
4.Grundeinstellungen:
Er bringt mich zu einer früheren Empfindung /Gefühl aus der Kindheit, die immer noch da ist: ich bin nicht OK, nicht gut  genug, ich bin nicht wertvoll, ich werde nicht geliebt, ich existiere nicht(da er mich ignoriert). 

Obwohl ich die Meinung habe, dass solche Grundeinstellungen und Überzeugungen nur mit sehr viel Arbeit an sich selbst geändert werden können, wird lediglich das Bewusstwerden davon schon eine leichte Entspannung und Erleichterung ins Leben bringen. Ich habe unten einige Fragen aufgeschrieben, die euch in die Analyse bringen und dabei für etwas mehr Klarheit sorgen werden.

Arbeit mit inneren Überzeugungen

Bewertet eure gefundenen Überzeugungen (zum Beispiel mit einer Skala von 0 bis 10) und wählt dann die Überzeugung aus, die am negativsten ist.

Hier können beispielsweise folgende Fragen hilfreich sein (die „ausgegrabene“ innere Überzeugung muss bei jeder Frage wiederholt werden):

… (Überzeugung): „Kann ich mir sicher sein, dass das wahr ist?“

… (Überzeugung): „Woher habe ich diese Idee in meinem Kopf?“

… (Überzeugung): „Wie reagiere ich physisch und emotional, wenn ich darüber nachdenke?“

Welche positiven Auswirkungen hat diese Überzeugung … auf mein Berufsleben / Familienleben / Partnerschaft / Finanzen / Gesundheit …?

Welche negativen Folgen hat diese Überzeugung … auf Ihr Berufsleben / Familienleben / Partnerschaft / Finanzen / Gesundheit?

Ich stelle mir vor, ich lasse diese innere Überzeugung los. Was passiert?
Wie fühle ich mich? Wie wird sich dies auf … auswirken (z.B. meine Gesundheit / meinen beruflichen Erfolg / meine Beziehung zu XY)?
Was wird möglich?
Was wird unmöglich?

Welche Bedürfnisse versuchen ich mit diesem Denken/Glauben zu befriedigen?
Welche Bedürfnisse wurden durch meine Überzeugung nicht erfüllt?

Was wäre das Schlimmste, was passieren könnte, wenn ich nicht mehr daran glauben würde?

Gebe ich diese Überzeugung auf?
Welche Gegenargumente gibt es gegen diesen Standpunkt? Welche dafür?

Was soll ich eigentlich anstelle von (bisheriger Glaubenssatz) denken, um mein Leben positiv zu beeinflussen?

Welche Verhaltensweisen darf ich mir jetzt erlauben, wo ich nicht mehr von (alter Glaubenssatz) überzeugt bin, sondern stattdessen (neue Überzeugung)?
Womit beginne ich mein Leben zu ändern?

Viel Erfolg!

Euer Roman

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Kränkung und ihre Folgen

Hallo zusammen,

heute möchte ich über ein komplexes und unangenehmes Thema reden. Es geht um Kränkung. Wir werden uns mit ihren Gründen, Ursprung und Bestandteilen beschäftigen. Wir versuchen uns selbst besser zu verstehen und am Ende schauen, ob wir diese Verhaltensweise weiter behalten wollen oder nicht. Dazu kommen ein schönes Video und eine Methode.

Wir beginnen mit Definition und schauen, was genau eine Kränkung ist. Es ist eine Verletzung (kann real oder vermeintlich sein) eines Menschen in seiner Ehre, Würde, seinen Gefühlen oder seiner Selbstachtung. Die ist sozusagen eine Verwundung der seelisch-psychischen Integrität.

Was könnte zu einer Kränkung führen?
Bei jedem Einzelnen kann es etwas anderes sein. Die oft vorkommenden Ursachen sind: Liebesentzug, Zurückweisung, Nichtbeachtung, Entwertung, Beleidigung, Bloßstellung, Ablehnung, aggressives Verhalten, Fehlendes Taktgefühl und viele andere.

Nach meiner Meinung, eine Kränkung ist eine Kombination von einem passiven, nicht ausgedrückten Widerstand, Ablehnung, Zorn und Trauer. Eine Kränkung passiert, wenn ein Mensch sich ärgert und gleichzeitig verbietet sich diese Emotion. Das Weinen ist ein Ausdruck von Trauer, das wird meistens auch nicht gelebt, sondern unterdrückt. Eine Verletzung ist immer mit einem Schmerz verbunden und dagegen protestieren wir (zumindest innerlich). In diesem Moment lehnen wir die uns kränkende Person ab.

Oft spielen auch andere Emotionen dabei eine Rolle, zum Beispiel Liebe. Die stärksten Verletzungen erfahren wir von den Personen, die uns nah stehen und eigentlich wollten wir davor eine gute Beziehung mit ihnen haben. Oder auch Scham und Schuldgefühle für das eigene Verhalten, denn wir so viel Vertrauen entgegengebracht haben.

Wir beschäftigen uns heute aber nur mit zwei Emotionen aus dieser Reihe: Wut oder Zorn und Trauer. In der Kindheit lernen wir, dass diese Emotionen den Erwachsenen nicht gefallen und werden oft in ihnen unterbrochen. Unsere Eltern durften die auch nicht ausdrücken und fühlten sich bei unseren Gefühlsausbrüchen unwohl, weil diese Emotionen sie an ihren unterdrückten Schmerz, Leid, Kränkungen und unangenehme Erfahrungen erinnern.

Kinder verstehen schnell, dass sie lieber diese Emotionen unterdrücken sollen, aber sich beleidigt fühlen oder auch Groll sind erlaubt und auch irgendwie in der Gesellschaft akzeptiert. Die eine Möglichkeit, etwas Dampf abzulassen, zumindest Wut und Trauer zu zeigen, ist mit jemandem anderen darüber zu sprechen. Die Menschen suchen sich Aufmerksamkeit, ein offenes Ohr und so verschaffen sich zumindest eine kurzfristige Entlastung. Dieses Verhalten festigt sich und wird irgendwann Mal zur Gewohnheit.

Wofür brauchen wir Wut und Trauer?
Die Wut zeigt den anderen Menschen meine Grenzen. Die anderen wollen einen Kontakt mit mir, die wollen mich spüren und austesten: Was ist er für ein Mensch? Kann ich ihn einschätzen? Ist er ungefährlich? Kann ich ihm vertrauen? usw. Sie werden mich prüfen, bis sie die Infos haben. Die bekommen sie nur, wenn sie meine Emotionen, mein Verhalten, meine Taten sehen. Wenn ich alles verstecke und den Kontakt meide, versuchen das immer und immer weiter.
Die Trauer sagt den anderen: Ich brauche Unterstützung! Tröste mich!
Mir selbst sagt sie: Ich brauche eine Pause. Ich soll wieder Energie auftanken. Ich muss nachdenken, vielleicht etwas akzeptieren oder verändern. Es ist oft ein Reifungsprozess, um sich weiterzuentwickeln.

Wenn wir uns gekränkt/beleidigt fühlen, wollen wir, dass dem Kränkenden sein Verhalten bewusst wird und er das korrigiert, im besten Fall sich entschuldigt. Wir wollen das und zeigen (nicht sagen) diese Person, dass wir beleidigt sind. In diesem Moment werden wir wieder kleine Kinder und schmollen. Unsere Eltern würden es eventuell noch verstehen, aber wenn wir schon Erwachsen sind und mit anderen Erwachsenen zu tun haben, dann wird es uns eher selten helfen. Die anderen können unsere Mimik schon lesen und verstehen, dass etwas nicht stimmt und der Konflikt kann sich noch weiter eskalieren.

Kränkung kann zu starkem Stress führen, der auch krank machen kann. Starke Kränkungssituationen können unter anderem Psychosomatik, Depressionen, Angststörungen, Burnout usw. begünstigen. Kränkungen können Menschen auch zur vollen Verbitterung und Resignation führen.

Wenn wir das nicht wollen, können wir beginnen mit unseren Bedürfnissen zu arbeiten. Wir können lernen um Hilfe und Aufmerksamkeit zu bitten, zu protestieren, zu fordern, sprich eigene Bedürfnisse und Emotionen zu kommunizieren. Ganz wichtig ist hier: Wir sollen das alles der Person mitteilen, mit der wir einen Konflikt, Missverständnis oder Spannung haben. Nur dann lösen wir die Situation wirklich und spüren eine Erleichterung. Das Besprechen, Meckern und Lästern mit den anderen hilft nur kurzfristig und löst keine Spannungen.
Wir müssen auch nicht jedes „Geschenk“ annehmen und nicht auf jeden Zug aufspringen.

Ich habe für euch einige Fragen vorbereitet, um sich selbst bei einer Kränkung besser zu verstehen.

Was denke ich über die Situation?
Worauf bin ich wütend / sauer?
Was genau erzeugt diese Trauer in mir? / Was macht mich traurig?
Welche Emotionen / Gefühle stehen können da noch sein?
(Angst, Neid, Eifersucht, Scham, Schuldgefühl, Liebe, Hass, Rachsucht, Schmerz)
Was will ich in dieser Situation?
Welche Bedürfnisse stehen dahinter?
Was unternehme ich jetzt?
(Spreche mit der Person, meide sie, kämpfe, lasse los oder lasse den Konflikt eskalieren, lege alles auf Eis usw.)
Was brauche ich dafür?
Wer kann mir dabei helfen?

Es gibt noch eine Möglichkeit mit der Kränkung fertig zu werden: zu verzeihen.
Das ist eine große Gabe und gleichzeitig Herausforderung und ist nicht für alle passend / anwendbar.

Ich möchte euch noch eine kurze Geschichte über Kränkung und Groll vorstellen.

Ein alter Lehrer bat seine Schüler, in die nächste Stunde einen Sack und einen Sack Kartoffeln mitzubringen.
Für jeden Menschen, dem sie etwas nicht verzeihen wollten, das er ihnen in ihrem Leben angetan hatte, sollten die Schüler eine möglichst große Kartoffel auswählen, auf diese dessen Namen schreiben und die Kartoffel in den Sack legen.
Nun sollten sie diesen Sack Kartoffel eine Woche lang mit sich herumtragen, d.h. überall dahin mitnehmen, wo sie hingingen. Die Kartoffel haben auch begonnen zu faulen und zu stinken. Dies machte den Schülern klar, welche Last man mit sich herumträgt, wie belastend es ist, an Kränkungen und Groll festzuhalten.

Die schlimmen Verletzungen und Kränkungen, die wir nicht loslassen oder bearbeiten, lähmen uns, vergiften unser seelisches Wohlbefinden und hindern uns an unserer Weiterentwicklung und an glücklichen seelischen Entfaltung.

Euer Roman

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Meine Verantwortung im Leben

Hallo zusammen,

heute reden wir über ein interessantes und wichtiges Thema, es geht um die Verantwortung und Kontrolle. Die größte Frage, die ich bearbeiten werde, ist: „Wofür bin ich in meinem Leben verantwortlich? oder Was habe ich unter meine Kontrolle?“. Dazu kommen eine Filmempfehlung, ein tolles Video zum Thema und meine Kommentare.

Wir beginnen mit einer Empfehlung, um ins Thema einzusteigen. „Zu guter Letzt“ ist eine tolle Komödie mit mehreren interessanten Fragestellungen und eine davon zur Kontrolle im Leben, wie die das eigene Dasein und die Umwelt verändert.

„Wofür bin ich in meinem Leben verantwortlich?“
Generell gilt selbstverständlich für jeden Mensch: Er ist dafür verantwortlich, wofür er sich verantwortlich fühlt und ich will hier niemandem etwas aufzwingen.
Nach meiner Meinung aber durch die Beantwortung oder Klärung dieser Frage werden viele Missverständnisse und innere und äußere Konflikte beseitigt. Wo beginnt und endet meine Verantwortung in meinem Leben? Mit dieser Frage habe ich zum ersten Mal vor ca. 10 Jahren beschäftigt. Mein damaliger Coach und Mentor hat es in einem seiner Seminare angesprochen (schöne Grüße und Vielen Dank an Karl-Peter Grube) und das Thema hat mich seitdem lange beschäftigt.

Ich denke, hier geht es um das Thema Kontrolle und Kontrollverlust. Viele Menschen in unserer Gesellschaft wollen die Kontrolle haben. Die Kontrolle bedeutet Macht. Wenn ich mich und die Welt um mich kontrolliere, bin ich stark. (Meistens geht es erst um die Person selbst und dann verbreitet es sich immer weiter, auch auf die ganze Welt). Wenn wir etwas tiefer graben, dann sehen wir hier einige Ängste, die Menschen haben – z.B. vor Ohnmacht, Hilflosigkeit, eigene Schwäche, Liebesentzug, vor Chaos und andere. Die kommen aus unseren Erfahrungen aus der Kindheit, wo wir eher wenig kontrolliert haben.

Ich möchte noch einmal betonen, hier geht es lediglich um meine Meinung. Ich habe einige wichtigen Aspekte zum Thema gesammelt und stelle die vor. Wir beginnen mit den Sachen, die wir kontrollieren können.

Unter meiner Kontrolle sind folgende Aspekte:

1. Wie ich mit meinen Gedanken fertigwerde
Die Gedanken kommen und gehen, die sind die meiste Zeit einfach da, sie entstehen in uns und verlassen unser Bewusstsein. Es gibt viele Menschen, die meditieren und für eine Weile gibt es die Möglichkeit, die Gedanken einfach vorbeiziehen zu lassen, ihnen keine Energie zu geben, aber die sind trotzdem da. Ich kann auch mit einer Anstrengung für eine kurze Dauer, die ganz loszuwerden (ich habe das Mal für ca. 1 Minute geschafft).

Ich kann mir eine Methode anlernen, wie ich mit ihnen umgehe. Wie gehe ich mit negativen Gedanken, mit Grübeln, mit im Moment störenden, mit unwichtigen Gedanken usw. um. Die meisten von uns haben auch irgendwelche Techniken, die sie nutzen (Ablenkung, Meditation, Schlaf, Essen, Gespräch, tiefe Analyse, Tagebuch und andere).
Ich kann schon beeinflussen, welche Gedanken ich in meinem Kopf habe.

2. Wie ich mit meinen Emotionen umgehe
Mit den Emotionen ist ähnlich wie bei den Gedanken, die sind auch da und erzählen uns meistens über unsere Bedürfnisse. Alle Menschen haben sie, sogar die Menschen mit einer beschädigten/unentwickelten Amygdala. Sie können vielleicht nicht viel wahrnehmen (bei sich und den anderen), aber die haben Emotionen. Wir sind ihnen aber nicht komplett ausgeliefert und können auf die wirken.
Und hier geht es auch um eine Handhabung, wie ich mit meinen Emotionen umgehe. Da hat jeder von uns auch eigene Taktik (oft wie bei den Gedanken beschrieben). Das wichtigste hier ist die Arbeit mit den Emotionen, die z. B. so aussehen könnte:

Emotionen

  • akzeptieren
  • erkennen und unterscheiden
  • benennen, beschreiben
  • ausdrücken

3. Meine Worte
Ja, ich bin verantwortlich für das, was ich sage. Man soll vorsichtig damit umgehen.
Worte sind eine Art Magie. Wir nutzen die jeden Tag, aber oft ohne viel nachzudenken. Wir können die anderen Menschen damit beeinflussen. Manche Worte können Menschen verändern, Ruhe und Zufriedenheit bringen oder Hass und Rache anstiften, Beziehungen beginnen oder auch beenden, Menschen auf die Barrikaden bringen oder in den Krieg ziehen, heilen oder manchmal auch töten. Die Menschen, die Kommunikation beherrschen kommen viel weiter im Leben. Diplomatisches Geschick und gewaltfreie Kommunikation können bei diesem Thema wahre Wunder wirken.

4. Mein Verhalten
Da geht es um die Erziehung, Benimmregeln, Auftreten, Manieren, Umgang mit anderen und sich selbst. Wir lernen das nicht nur in der Kindheit, sondern unser ganzes Leben lang. Mit jedem neuen Menschen in unserem Umfeld verhalten wir uns ein wenig anders. An dem Verhalten kann man arbeiten und das meistens auch verändern.

5. Meine Taten (oder Unterlassen)
Ich kann schon kontrollieren, was ich tue, wenn das keine Reflexe oder Prozesse im Körper/Körperfunktionen sind (einige Yogis können sogar das). Die Ausnahmen sind hier auch bestimmte Krankheiten (Epilepsie) und Handlungen (Affekthandlung). Meistens gibt es zwischen Wahrnehmung und der Reaktion auf einen Reiz ein wenig Zeit, in der wir entscheiden können etwas nicht zu tun oder anders zu tun.

6. Meine Entscheidungen
Es ist ein zumindest zum Teil bewusster Entschluss, was ich vorhabe. Auch viele Bauchentscheidungen können beeinflusst werden.

7. Meine Mühe, um ein Ziel zu erreichen
Das hängt schon von mir ab und ich kann das Ausmaß meines Bemühens verändern.

8. Wie ich die anderen Menschen behandle
Es hat viel mit Taten, Worten, Verhalten gemeinsam, aber ich will das noch einmal extra darauf hinweisen, um die Wichtigkeit dieses Aspekts zu hervorheben, weil hier das größte Potenzial für Konflikte und Beziehungsprobleme liegt.

9. Wie ich um mich selbst kümmere und mich selbst behandle
Ich habe schon sehr viel über Selbstliebe, Akzeptanz und Toleranz zu eigenem Wesen geschrieben. Jeder von uns hat eigene Verfahren, wie er/sie um sich selbst kümmert. Ich kann nur empfehlen darüber nachzudenken. Ihr seid sehr wichtig!

10. Ob ich die Regeln beachte
Hier kann alles Mögliche sein: Gesetze, positive Gewohnheiten (Zähne putzen, joggen, richtige Ernährung), soziale Umgang miteinander, Moral, Ethik, Religion, Gebrauchsanweisung usw. Wir müssen nicht alle Regeln einhalten (tun wir auch nicht), aber zu viel Widerstand kann auch schädlich sein.

11. Meine Erwartungen, Werte, Ansichten, Glaubenssätze, Wünsche.
Alle diese Sachen kann man verändern und anpassen, sprich auch kontrollieren. Generell sind es Gedanken, die in uns etwas höhere Festigkeit und Wichtigkeit erlangt haben.

Natürlich gibt es auch viele andere Dinge, die ich in dieser Aufstellung nicht habe. Die obengenannte sind wichtig für mich. Ihr habt bestimmt noch andere, die für euch relevant sind. Wenn ihr mir andere unter dem Artikel schreibt, werde ich euch sehr dankbar.

Nicht unter meiner Kontrolle sind folgende Aspekte:

1. Wetter
Viele Menschen ärgern sich darüber, verbrauchen viel Energie und das senkt die gute Stimmung. Ich wohne in Hamburg und das Wetter hier ändert sich oft mehrmals am Tag. Ich trage fast täglich einen Regenschirm dabei. Wir können das Wetter nicht kontrollieren, aber das, was wir anziehen. Wir können auch auswandern oder einen Urlaub machen und so das Wetter verändern.

2. Meine früheren Erfahrungen
In meiner Vergangenheit war nicht alles gut und rosig. Ich kann das aber nicht ändern, höchstens versuchen zu vergessen oder mental neuzuschreiben (es gibt schon Methoden dafür).
Diese Prägungen haben aber eine große Wirkung auf uns, können uns schon aus der Ruhe bringen und sehr lange begleiten. Zum Beispiel: „Was hätte ich besser machen können? Was wäre, wenn…? Ich wäre ganz anderer Mensch und hätte ganz anderen Lebensweg, wenn das nicht passiert wäre.“ Es ist schon wichtig, dass wir verstehen, die Vergangenheit ist schon vorbei, wir können die nicht kontrollieren. Wir können nur in jetzt etwas verändern.

3. Was die anderen denken, fühlen, reden und tun oder unterlassen
Es ist oft nicht einfach damit zu leben, aber die anderen Menschen dürfen alle diese Dinge und werden das tun. Gegen Reden und Tun, wenn es uns angeht, könnten wir etwas unternehmen, z.B. Grenzen setzen, Gespräche führen, bitten, erklären usw. Ob das die gewünschte Wirkung hat, werden wir sehen, aber im Ganzen und Großen kontrollieren wir die nicht. Zum Teil versuchen das die Regierungen, Politiker, Massenmedien, Socialmedia, Werbung und andere, aber, nach meiner Meinung, es klappt auch nur bedingt.

4. Entscheidungen anderer Menschen
Genauso, wie davor. Nicht viele nehmen gern Ratschläge oder Empfehlungen, wenn es um ihr Leben geht. Wir können vielleicht etwas ansprechen, kommunizieren, unsere Erfahrungen teilen, aber nicht kontrollieren. Die anderen wollen/sollen/müssen ihren Weg gehen und dabei ihre eigenen Erfahrungen sammeln.

5. Ereignisse in der Welt
Wer wird Präsident von Amerika? Wer gewinnt Bundesliga? Welche Katastrophen passieren in der Welt? Wann kommt endlich die Bahn usw.?
Alle diese Sachen können uns auch ärgern und nervös machen, aber meistens liegen die nicht in unserer Kontrollzone.

6. Erwartungen, Werte, Ansichten, Glaubenssätze, Wünsche von anderen Menschen.
Diese geistige Konstrukte der anderen sind uns oft nicht mal klar oder verständlich, ganz zu schweigen von der Kontrolle darüber.

7. Reaktionen der anderen Menschen auf meine Worte, Verhalten, Taten, Wünsche usw.
Alle Menschen sind individuell und werden auf verschiedene Weise auf alle obengenannten Dinge reagieren. Ich kann es nicht voraussehen oder kontrollieren. Je mehr ich einen Menschen kennenlerne, desto mehr kann ich ihn einschätzen, aber trotzdem bleibt noch viel Spielraum wie er reagiert.

Ich möchte euch ein tolles Video mit einer Methode zum Thema vorstellen.

Bei allen diesen Sachen ist es eher wenig Aussicht auf den Erfolg und Kontrolle, aber der Drang der eigenen Ängste zu entfliehen oder Wünsche zu befriedigen ist noch größer und deswegen machen sich die Menschen eigenes Leben kaputt und erschweren auch das Leben der anderen im Versuch die totale Kontrolle zu erschaffen.

Ich denke, dass diese grenzenlose Kontrolle über sich und die anderen eine Illusion ist. In der letzten Zeit kommen auch immer mehr Theorien (auch aus der Wissenschaft), dass wir nur Fahrgäste auf dem hinteren Sitz eines Fahrzeuges sind und das Leben nur beobachten können. Und wenn man diese totale Kontrolle doch erlangt, dann wie viel Kraft und Energie wird es brauchen, um die aufrecht zu erhalten? Oder irgendwann mal wird es vielleicht langweilig und öde für den Menschen mit großem Kontrollzwang?

Was ist eure Meinung dazu?

Euer Roman

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Das ABC-Modell nach Albert Ellis

Hallo zusammen,

heute möchte ich euch ein Modell vorstellen, das uns helfen kann in vielen verschiedenen Bereichen unser Leben zu vereinfachen und zu verbessern. Es geht heute um das ABC-Modell nach Albert Ellis. Dazu kommen 2 schöne Videos und meine Kommentare.

Die ABC-Theorie nach A.Ellis besagt, dass bestimmte wahrgenommene Reize (unbewusst) bewertet werden und diese Bewertungen Ursache für das daraus abgeleitete Verhalten ist. Albert Ellis gilt heute als der Pionier der kognitiven Verhaltenstherapien.

In einem Arbeitsprozess wird versucht, kognitive Muster zu durchbrechen und durch neue zu ersetzen. Der Mensch soll seine Gedanken und Bewertungen in Frage stellen. Er soll auch erkennen, dass seine Bewertungen unangemessen sind und von diesem Reiz keine Gefahr ausgeht.

Hier ist ein Erklärungsvideo zum Modell.

Die Botschaft der ABC-Theorie lautet:
Selbst, wenn ein Reiz außerhalb unserer Kontrolle liegt, so können wir dennoch fast immer unser Denken und zum Teil unsere Gefühle, Verhaltensweisen und Stressreaktionen beeinflussen.

Noch ein einfaches Beispiel:

A: Ausgangssituation, Reiz
Mein Kollege grüßt mich nicht.

B: Bewertung
Er mag mich nicht. Ich bin nicht gut genug für ihn.

C: Konsequenzen
Ich bin wütend, beleidigt, fühle mich abgelehnt und rede mit ihm nicht mehr.

D: Disputation:
Welche Überzeugung/en sind dafür verantwortlich?
Alle müssen mich mögen/lieben/wertschätzen. Ich muss perfekte Beziehungen zu allen Menschen haben.
Ich muss perfekt sein.

Überzeugungen in Frage stellen.
Müssen denn wirklich alle mich mögen? Und wenn die das nicht tun, bin ich sofort ein schlechter Mensch deswegen?
Geht es überhaupt, mit allen Menschen gute Beziehungen zu haben? Und wenn ich das nicht schaffe, bin ich gleich ein Looser?
Gibt es überhaupt etwas wie Perfektion? Brauche ich die wirklich?

E: Effekt/Umstrukturierung
Ich kann damit leben, dass nicht alle mich mögen. Das macht aus mir keinen Versager.
Es ist unmöglich mit allen Menschen ganze Zeit gute Beziehungen zu führen und es ist auch nicht notwendig. Ich darf dabei auch Individualität und meine Grenzen bewahren.

Hier ist noch ein tolles Video zum Thema.

Durch unsere veralteten oder starren Überzeugungen, Glaubenssätzen, Ansichten entstehen innere und äußere Konflikte und ihre Lösung hilft unser Leben positiv zu beeinflussen. Mit diesem Modell kann man auch selbstständig arbeiten und durch Bewusstwerden von obengenannten Begriffen eigenes Verhalten in etwas Neues und Erfolgreiches transformieren.

In der Therapie geht man viel tiefer und arbeitet mit Wahrnehmungen, Gefühlen, Emotionen und Reaktionen, die mehr Zeit, Mühe und einen qualifizierten Psychologen/Psychotherapeuten brauchen.

Euer Roman

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